^1/ 37, 14. Februar 1913. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchbandel. 1693 Verlag von Egon Fleische! Sc Co., Berlin VV. ^j^er französische Poet, den wir hier mit seinem Gesamtwert in Deutsche land einführen, ist jung und unberühmt gestorben. An seiner Bahre trauerte eine kleine Schar von Freunden. Aber bereits heute, kaum drei Jahre nach seinem Tode, ist aus dieser kleinen Freundesschar eine große Gemeinde von Bewunderern, von Verehrern, von Liebenden geworden. Die erlauchtesten Männer der modernen französischen Literatur sehen in ihm einen Meister ihrer Kunst, einen Neuschöpser ihrer Prosa, einen der reinsten und edelsten Geister ihrer Nation. Mit überraschender Schnellig keit haben seine Werke die Lerzen seiner Landsleute erobert, und auch nach Deutschland ist bereits der Ruf seines Namens gedrungen Bei uns wird die Aussaat seines kurzen Lebens einen günstigen Boden finden, denn vieles, was den Franzosen an diesem Dichter besonders eigen artig, besonders neu erscheint, ist deutschem Empfindungsleben, deutscher Weltanschauung nahe verwandt. Allerdings ist außer Nietzsche kein deutscher Einfluß bei ihm nachzuweisen, aber uns so nahe stehende Dichter wie Knut Lamsun und Fedor Dostojewski haben stark auf ihn eingewirkt, und an geboren ist ihm in hohem Maße das, was wir mit Gemüt bezeichnen. Seine Weltanschauung gipfelt in den Worten: „Wir leben in einer Welt, in der die Armen leiden müssen" und in dem Ausspruch Dostojewskis: „Wer mehr als andere leidet, der ist wert, mehr zu leiden". So ist Philippe mit einem Wort als der „Dichter des Mitleids" zu bezeichnen. Dieses Mitleid, das weit entfernt ist von Weltschmerz, das auch niemals polemisch sich gegen die Nichtleidenden, gegen die Reichen, gegen die scheinbar Glücklichen wendet, das sich auch niemals ins Soziale oder Politische verwässert, ist das Thema jedes seiner Bücher. Wenn man diese liest, so begreift man kaum, daß sie auf französischem Boden entstehen konnten; denn so nahe er sich in seinen Stoffen häufig mit Dichtern wie Maupassant, Zola und Daudet berührt, so weit entfernt ist er von ihnen in der Art seiner Darstellung. Wir liefern die Gesamtausgabe für M. 13.50 bar und auf 6 Exemplare eins frei. Ein Probeexemplar für M. 12.—. In Kommission nur an besonders interessierte Wandlungen bei gleichzeitiger Barbestellung. Die Einzelausgabe bar mit 33'/3°/°, auf 8 Exemplare, auch gemischt, eins frei, Einbände durchweg mit 20°/°, geheftete Exemplare in Kommission mit 25°/°. Bestellzettel zur gefl. Benutzung in der Beilage.