Literarische Anstalt Wir versandten soeben folgendes Rundschreiben Fran kfurt amMain s Neuerscheinungen Juni 1911 Z> LLlrich Rauscher Richard Dankwards Roman Umfang 216 Seiten. Preis: geh. M. 3.—, in Leinen geb. M. 4.— Der Ausgangspunkt dieser Erzählung ist ein scheinbar recht geringfügiger Vor gang: Ein vielbeschäftigter Rechtsanwalt gibt seine Praxis auf. Aber was daraus gemacht ist, das ist wie eine Fahrt durch Simmel und Solle. Man stelle sich einen Menschen vor, in dem die Berufsarbeit eine gewaltige Seelen spannung gleichsam ins Unterirdische gedrängt hat. Irgendwie existiert in diesem Menschen das Namenlose, Glühende, ohne daß er dessen gewahr wird; es sammelt sich, es wächst, es gärt, es staut sich im Dunkel. Und nun öffnet sich ein Ausgang: es bricht hervor, überflutet die wohlgeordnete Welt, reißt alle Sicherheit nieder, revolutioniert, zündet, zerstört. Die Stadien dieses Weges werden mit einer so zwingenden Sichtbarkeit erzählt, daß das Unglaubliche glaubhaft, ja unmittelbar wirklich wird. Man lebt es mit, wie für Richard Dankward das Bildnis einer sranzösischen Edeldame der Antrieb wird, der seiner niedergehaltenen und lange unbewußten Weltleidenschaft die Richtung gibt. Wie das Schicksal der Dame, in das er sich versenkt, sein Schicksal bestimmt. Wie sich der Abgrund einer Mensch heitslüge vor ihm auftut. Wie er beschließt, die Lüge zu überwältigen und seine Kämpfer in Spelunken und Bordellen sucht. Wie er, der zu werben, zu führen, zu befreien glaubt, immer tiefer in die Finsternis gerät, und wie sich in der Stunde, da er in seinen Visionen den Augenblick des höchsten Sieges erlebt, der Abgrund des Wahnsinns über ihn schließt. Das alles lebt man mit und kann es nicht mehr vergessen.