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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^5 233, 16. Oktober 1920. er erstreckte sein Wirkungsgcbiet auf folgende Fächer: Orientalische Philologie. Indogermanisch (Jndoiranisch, Celtisch), Klassische Philologie, Germanische Sprachen, Romanische Sprachen, Theologie und Religions wissenschaft, Philosophie, Geschichte, Kunst, Archäologie, Rechts- und Staatswissenschaft, Medizin, Pädagogik, Volksschriften usw. Von der Bedeutung der verlegerischen Tätigkeit zeugt der Umstand, daß Max Niemeyer im Jahre )894 von der philosophischen Fakultät der Univer sität Halle zum vr. pbil. bovoris soausa, ernannt wurde. Er starb 70 Jahre alt am 17. Juni 1911, und sein Sohn Herr (Her mann Niemeyer, den er 1910 als Teilhaber ausgenommen hatte, führt seitdem den Verlag zu weiteren Erfolgen. Jubiläum. — Auf eine hundertjährige Wirksamkeit im Musikleben der Stadt Hannover klickt in diesen Tagen die Musikalienhandlung und Konzertdirektion Adolph Nagel, Georgstraße 33, zurück Unter der Firma Bachmann und Nagel wurde das Geschäft 1820 an der Leinstraße eröffnet. Bachmann schied aber bald aus, und Adolph Nagel, der später geschäftsstraße Hannovers." Im Jahre 1870 siedelte das Geschäft, in das inzwischen der Sohn des Gründers, Georg Theodor Nagel, als Teilhaber eingelreten war, nach der Georgstraße 33 über, sodaß die Firma also heute volle 60 Jahre im gleichen Hause sich befindet. Als Adolph Nagel 1874 starb, wurde Georg Theodor Nagel alleiniger Inhaber, der seine Firma zu hoher Blüte brachte; sie wurde zur Künstlerbörse der Residenz. Komponisten wie Mar'chner, Abt und Otto Heinrich Lange, Künstler wie Hans von Bülow, Wachtel, Niemann, Schott, vr. Gunz, Bletzacher, Bastö waren tägliche Gäste; sogar Adeline Patti und Sarasate standen mit ihr in ständiger Verbindung, und König Georg V. von Han nover ließ seine Kompositionen im Verlage der Firma erscheinen. Nach seinem Tode übernahm die heute noch lebende Witwe die Firma und später der Sohn Adoph Nagel, der das Geschäft aber im Jahre 1898 verkaufte. Dann kamen 16 wechselvolle Jahre für die Firma, bis sie am 1. April 1913 von dem jetzigen Inhaber Herrn Alfred Grenßer käuflich erworben wurde. Obwohl dem jungen Inhaber die Kriegsjahre durch fünfjährigen Frontdienst sehr schwere Lasten brachten, ist es ihm mit Hilfe seiner kürzlich verstorbenen Gattin gelungen, der alten Finna ihren guten Ruf in Hannover wieder zu erringen. Heute steht das alte Musikhaus Nagel wieder mitten im Musikleben dieser Stadt, wieder ist es der Treffpunkt der Künstler wie ehedem. Herr Grenßer, der Vorsitzender der Ortsgruppe Hannover des Vereins der Deutschen Musikalienhändler ist, hat seit zwei Jahren Volkskonzerte ins Leben ge rufen, die vielen Beifall gefunden haben. zu verwenden. Hierzu werden 50 bis 60 Milk. Mark zunächst für er forderlich gehalten, zu deren Anfbringung auf die Mitwirkung weiter Kreise gerechnet wird. Das unbedingt und dringend Erforderliche muß jedoch sofort in Angriff genommen werden. Hierzu sollen seitens des Reichs 20 Mill. Mark bewilligt werden, über die die Verfügung den Organen der »Notgemeinschaft« übertragen werden soll. Dem Kredit anträge ist eine Denkschrift beigefttgt, in der in eindringlicher Weise die Gefahr beleuchtet wird, daß unserem wirtschaftlichen Niedergange mit dem Zusammenbrechen unserer Wissenschaft der kulturelle folgen könnte. Der Verein der deutschen Briefumschlagfabrikanten hat die Preise für weiße Briefumschläge ermäßigt durch Herabsetzung des Teuerungs aufschlages von 175 auf 125 Prozent. Personauillümmell Auszeichnung. — Der Buchhandlung H. Warkentien in Rostock i/M. wurde vom Mecklenburgischen Ministerium die Bezeichnung »Universitätsbuchhandlung« verliehen. Die Inhaber, Herren Her mann und Kurt Warkentien, haben gleichzeitig den Titel »Univer sitätsbuchhändler« erhalten, wovon sie am Jubiläumstage des Hauses (1. Oktober) durch eine Abordnung von Professoren in ehrenvoller Weise verständigt wurden. Gestorben: am 3. Oktober nach kurzem, schwerem Krankenlager im 67. Lebens jahre Herr Eugen Beck, Mitinhaber der C. H. Beck'schen Buch handlung in Nördlingen, Der Verstorbene ist im Jahre 1907 seinem Bruder, Herrn Julius Beck, in der Leitung der alten, 1734 gegründeten Buchhandlung an die Seite getreten und hat sich auch an der Redaktion des »Nördlinger Anzeigeblattes« beteiligt. ferner: am 7. Oktober nach schwerem Leiden im fast vollendeten 62. Lebensjahr Herr Heinrich Müller, Mitinhaber der Firma Müller L Seiffert in Breslau, die er 1890 gemeinsam mit Alfons P. Seiffert gegründet hatte. Nachdem dieser 1893 ver- storben war, nahm Müller am 1. April 1893 Herrn Bernhard Außner als Teilhaber auf, mit dem er 28 Jahre lang das Ge schäft zu guten Erfolgen geführt hat. Beschlagnahme. — Der Berliner Börsenkurier meldete: Karl Wilczynskis neues Werk „Der Untergang der Stadt Sandschuh", eine satirisch-erotische Groteske auf das Leben der Jetztzeit, die in diesen Tagen im Pfeil-Verlag G. m. b. H., Berlin S. 42, mit Originallitho graphien von Jupp Wiertz in der beschränkten Ausgabe von 100 Exem plaren erschien, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlag nahmt. R.-A. I)r. Erich Frey hat sofort hiergegen Beschwerde erhoben, da die Beschlagnahme nach Aufhebung der Zensur und vom künstlerischen Standpunkt aus unzulässig sei. Wilczynskis „Manschettkuß" war übrigens sogar zweimal verboten. Reichsmittcl für die Förderung der deutschen Wissenschaft. — Im Neichshaushalt 1920 sollen 20 Millionen Mark zur Förderung dor von der »Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft« verfolgten Zwecke be reitgestellt werden. Die wissenschaftliche Forschungsarbeit und das deutsche Kunstschaffen sind durch die Kosten aller Materialien und Hilfsmittel ernsthaft bedroht. Daß ans dieser Tatsache neben kulturel len Gefahren auch volkswirtschaftliche Schädigungen entstehen, betont die Begründung eines Antrags, den Or. Zeitlin und Or. Jäckh, unter stützt von zahlreichen anderen Abgeordneten, un Reichswirtschaftsrat cingebracht haben. Erläuternd wird hierzu ausgeführt: Die großen wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademien und wissenschaft lichen Gesellschaften sind aus Mangel an Mitteln in ihrer Fortführung bedroht und zum Teil bereits eingestellt. In den wissenschaftlichen Bibliotheken können die ausländischen Zeitschriften wegen des niedri gen Standes der deutschen Mark nicht fortgesetzt und die Lücken in der ausländischen Literatur nicht ausgefüllt werden. Der Druck neuer wissenschaftlicher Werke und die Fortsetzung zahlreicher wissenschaft licher Zeitschriften ist ohne Gewährung beträchtlicher Zuschüsse un möglich. Aus sich selbst heraus hat sich die deutsche Wissenschaft zu einer »Notgemeinschaft« zusammengeschlossen, in der die Akademien, Universitäten, technischem Hochschulen, Bibliotheken und großen wissen schaftlichen Gesellschaften vereinigt sind. Ihre Aufgabe ist, Mittel für die Erhaltung der deutschen Wissenschaften zu werben und zweckmäßig Mitteilung. Infolge Streiks in den Leipziger städtischen Gas' und Elektri zitätswerken stehen der Börsenblatt-Druckerei Ramm L Seemann seit >1. Oktober kein Strom zum Antrieb der Druckmaschinen und kein Gas sür den Betrieb der Setzmaschinen zur Versügung. Diese Hemmnisse erschweren die Herstellung des täglichen und gerade jetzt sehr umfangreichen Börsenblattes ungemein. Nachdem zum Druck des Blattes eine andere Leipziger Buch druckerei, die eigene Krast besitzt, gewonnen werden konnte, ist die Nummer 230 des Börsenblattes vom I I. Oktober, die schon fertig zum Druck in der Presse lag, nachträglich zur Ausgabe gelangt. Am 12. u. 13. Oktober jedoch mußte das Börsenblatt ausfallen. Mit HUfe der anderen Druckerei hoffen wir die nächsten Nummern wieder täglich herauszubringen, nur muß der redak tionelle Teil eine wesentliche Einschränkung erfahren, weil die Setzmaschinen für seine Herstellung nicht zur Verfügung stehen und die Veröffentlichung der Anzeigen jetzt unbedingt von größerer Wichtigkeit ist. Infolge des Ausfalls von zwei Nummern ist es nicht möglich, alle vorgeschricbcnen Erscheinmigstcrininc der An zeigen streng cinzuhalten, und auch bei wiederholten Anzeigen müssen kleine Verschiebungen sinngemäß vorgenommcn werden. Wir bitten, aus diese Störungen Rücksicht zu nehmen und von Änderungen und Aushebungen der Aufträge jetzt möglichst ab- sehen zu wollen, deren Ausführung unter den jetzigen Arbeits- Verhältnissen große Schwierigkeiten bereiten und nur zu leicht Verwirrung anrichten würde. Leider kann das Börsenblatt mangels der Antriebskraft sür die Beschneidemaschinen zunächst nur unbeschnitten ausgegeben werden. Leipzig, den 14. Oktober 1920. Redaktion des Börsenblattes. Verantworll. Red. i. B.: Richard A l b e r t i. — Verlag: DerBörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauSs.
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