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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1935
- Strukturtyp
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- 1935-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1935
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- Deutsch
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VilMaM Nr. 168 (N. 87). Leipzig. Dienstag den 23. Juli 193S. 102. Jahrgang. Inwieweit kann der Sortimentsbuchhandel von der Vergünstigung der Amsatzsteuer gemäß § 7 AStG. (Lieferung im Großhandel) Gebrauch machen? (Wiederholt aus Nr. 132 vom 11. Juni 1935.) Die Beantwortung dieser Frage ist für den Sortimentsbuch handel von größter Bedeutung. An Stelle der seit 31. Dezember 1934 in Wegfall gekommenen steuerfreien Lieferungen ist nicht schlechthin die Steuervergünstigung von 0.5°/- getreten. Diese kann vielmehr nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die Lie ferungen im Großhandel mindestens 25"/« vom Gesamt umsatz betragen. Wird dieser Prozentsatz nicht erreicht, so ist der gesamte Umsatz voll, d. h. mit 2"/« zu versteuern. Für den Sortimentsbuchhandel scheint das leider häufig zuzutresfen, wie wir zahlreichen Klagen unserer Mitglieder entnehmen müssen. Wir wissen auch sehr wohl, daß die Umsatzsteuer vom Sortiments buchhandel als zusätzliche Einkommenbesteuerung empfunden wird, da eine auch nur teilweise Abwälzung auf den Käufer infolge der Llldenpreisbildung nicht möglich ist. Solange für einen gewissen Teil des Umsatzes Steuerfreiheit in Anspruch genommen werden konnte, die ausgleichend wirkte, war der Zustand ein immerhin noch erträglicher. Die jetzige Fassung des Gesetzes bedeutet aber für den Sortimenter eine schwere Belastung. Nachdem die Auswirkungen des Gesetzes für die ersten sechs Monate vorliegen, halten wir es für unsere Pflicht, im Einver nehmen mit der Reichsschrifttumskammcr an das Reichssinanzmini- sterium heranzutreten und unter eingehender Schilderung der tat sächlichen Verhältnisse zu versuchen, dem Sortimentsbuchhandel in bezug auf die Umsatzsteuer Erleichterungen zu erwirken. Aus sicht auf Erfolg hat ein solches Vorgehen aber nur, wenn es sich auf beweiskräftiges Material stützen kann. Wir rufen deshalb alle Sortimenter-Mitglieder des Bundes in ihrem eigensten Interesse auf, uns durch ihre Mitarbeit zu unterstützen, indem sie das dem Bestellzettelbogen (r) beiliegende Formular gewissenhaft ausfüllen. Es werden sowohl die Angaben über den ziffernmäßigen Umsatz der Großhandelslieferungen wie auch über den prozentualen An teil dieser Lieferungen am Gesamtumsatz benötigt. Vertrauliche Behandlung dieses Materials ist Selbstverständlichkeit. Wir bitten, die Einsendung unter »Vertraulich» vorzunehmen. Auf den im Juni veröffentlichten Aufruf sind so wenig Ant worten eingegangen, daß wir daraufhin nichts unternehmen können. Wir bedauern das geringe Interesse an dieser außer ordentlich wichtigen Frage. Wir fordern nochmals zur Beantwor tung bis spätestens 1. August 1935 auf (siehe Beftellzettelbogcn). Buchhändler gehen ins Volk Von Reinhold Vesper-Weimar Als ich mir überlegte, worüber vor einem Kreise von Buch händlern in dieser Zeit zu sprechen sich lohne, kam mir der Ge danke, einmal ganz allgemein die augenblickliche buchhändlerische Lage zu umreißen, abzuwägen, inwiefern uns durch die neue Ausrichtung unseres gesamten Volksdaseins neuartige Möglich keiten gegeben sind und bei dieser Wanderung kreuz und guer durch ein stärker hervorbrechendes völkisches Bewußtsein gleich zeitig das Verpflichtende unserer Sendung deutlich heraus- zustellen. Unter dem Worte: »Wir gehen ins Volk» wird man ja in erster Linie an alle die Versuche und Bemühungen um die Ver breitung besten geistigen Gutes denken, die wir in einem Staate machen, der es deutlich begriffen und ausgesprochen hat, daß ein Mittlertum geistiger, seelischer und weltanschaulicher Werte nicht so sehr von geschäftsmäßigen Erwägungen bestimmt werden darf als vielmehr von Gesichtspunkten charakter stärkender, gesinnungprägender und seelenläuternder volklicher Kraft und der demzu folge gerade den Stand des Buchhändlers mit besonderen Ver antwortungen belud, die ihn neben und sogar über die Er zieherschaft des Volkes stellten. Das Wesentliche der Buchwerbung des Buchhändlers wird sich hierbei allerdings kaum grundsätzlich ändern können, da gerade bei der schwerwiegenden Eigenart unserer »Ware- auch bei der geschicktesten und anziehendsten Ausschließung und Heranholung der KLuferschichten das ausschlaggebende Gewicht unseres »Erfolges- immer wieder auf dem möglichst umfassenden eigenen Wissen von dem Gehalt, der Geltung und der inneren Lebenskraft unserer Bücher liegt. Lediglich mit einer »Be darfsweckung- nach Art anderer Handelsberuse ist bei uns zwar viel, aber doch eben noch nicht alles gewonnen. Aber immerhin gibt es neben den schon hundertfach vor getragenen und erprobten mehr oder weniger ausgeklügelten Werbekniffen doch heute eine Reihe von Ansatzpunkten, die teils ganz neu, teils aber erheblich ausbaufähig sind. Ich denke hierbei zunächst an die Gliederungen der Partei: SA und SS, HI, BDM und JB, an den Arbeitsdienst und die Arbeits front usw. Sie alle bieten bei ihrer Arbeit genügend Möglich keiten, größereKreisein ganz anderer Weise, als das früher möglich war, für das geistige Leben, das künstlerische Schassen, die dichterischen Gestaltungen geschlossen zu inter essieren. Hierbei sollte eine enge Zusammenarbeit des Ortsbuch handels mit der Ortsfachschaft der Angestellten alle Voraussetzungen zu einer einheitlichen und starken Einwir kungsmöglichkeit schaffen. Denn einerseits sind gerade die Bin dungen zwischen der buchhäudlerischen Angestelltenschaft zu all diesen Organisationen meist sehr eng und lebendig und anderer seits haben diese Verbände in ihrer Eigenart besonderes Ver ständnis für die Bemühungen eines geschlossen auftretcnden Standes, der das geschäftliche Interesse des einzelnen hinter dem Willen zu allgemein kultursördernden Bestrebungen zurücktreten läßt. Ich selbst erlebte während der Woche des Buches mehrfach, daß man in vielen dieser Zusammenschlüsse geradezu wartet auf den kundigen Einsatz der Seelenwerte des deutschen Buches gerade von seiten des Buchhandels, wenn man nur die Gewähr hatte, daß hinter diesem Einsatz nicht in erster Linie die Absicht eines »Geschäfts- stand, sondern der ehrliche Helfer- Wille, der die Tore zu den Schatzkammern des Geistes öffnen wollte. Daß dieser Weg eines Tages dann auch naturnotwendig 601
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