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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1888
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 1255 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nnnnner znm ersten Male angekündigt sind. Ferdinand Hirt'S Verlag in Breslau. 14029 Werner, H., Heimatskunde der Provinz Posen. I. B. Mctzler'sche Buckh., Verl.-^to. in Stuttgart. 14026 Dürckhcim, Ferd. Graf Eckbrecht, Erinne rungen alter und neuer Zeit. 2, Aufl. Reng>-r'sche Buch!,, in Leipzig. 11034 Wicrmann, Kaiser Wilhelm. 2. Aufl. Siegismund St Volke,nng in Leipzig. 14027 Nathuflns, M., Tagebuch eines armen Fräuleins. Welten, V., Gedenkbüchlein für Welt und Leben. Kleist, H- v., Prinz Friedrich v. Homburg, erläutert von I. Zürn. Tippncr'S Unterrichtsbriefe. (K. Twietmeyer in Leipzig. 14025 llulniuun, R., Llütter Ullä Llumsll kür I'IüobsuäseorutioL. Otto Wigand in Leipzig. 14085 IVeiseilpnüii, k», Lntwiebsluo^s^ssstrs der Nsnsvbbsit. Lins soeialxbilo- soxbigobs Ltudis. Carl Ziegenhirt, Verlag in Leipzig. 14080 Stimmen der hervorragenden europäischen Pressen beim Tode unsers Kaisers Wilhelm. Nichtamtlicher Teil. Amerikanische Buchhändler. (Vrgl. Nr. SO.) II. Sinclair Tousey. »Beharrlichkeit führt zum Ziel.« Ein treffendes Beispiel für dieses deutsche Sprichwort bietet das bewegte Leben des am 16. Juni vorigen Jahres verstorbenen Direktors der ».Xmsriouo bisves 6ompuo^« Sinclair Tousey, der es dank seinem uner müdlichen Streben vom armen Fabrikjungen zum angesehenen Buchhändler und Geschäftsmann brachte. Auch ein Beispiel dafür bildet das Leben dieses Mannes, wie in Amerika nicht Herkunft und Standesvorurteil dem aufstrebenden Talente den Weg verlegen, wie es nicht der Name des Vaters, nicht die gesellschaftliche Stellung und sogenannte »Bildung« in dem bei uns so vielfach mißbrauchten Sinne sind, die den Mann machen, sondern sein eigener Wert und Wille, seine eigene Tüchtigkeit und Strebsamkeit. Solche Männer, die sich durch eigene Kraft zu geachteter Stellung emporarbeiten, verdienen es wohl, als Vorbilder zur Nacheiferung für die Jüngeren hingestellt zu werden, und so möge uns gestattet sein, Touseys Lebensbild in kurzen, einfachen Zügen, fast unverändert, wie es der »itmsrieun Lootrssllei« bei der Nach richt von seinem Tode in der Nr. 1 vom 1. Juli v. I. brachte, unseren geehrten Lesern vorzuführen. Sinclair Tousey war am 18. Juli 1815 in New-Haven (Connecticut) geboren. Seine Eltern verlor er schon während seiner frühesten Kindheit und seine Jugend verbrachte er unter den bittersten Entbehrungen und bei harter Arbeit. Schon im Alter von elf Jahren war er gezwungen, sich seinen Unterhalt durch Arbeiten in einer Kaumwollspinnerei zu erwerben, und wer eine Ahnung von der schweren und langen damaligen Arbeitszeit hat, kann sich wohl denken, daß Touseys Erinnerungen an seine Jugend zeit keine angenehmen waren. Mit dreizehn Jahre» kam er zu einem Farmer nach New-Aork und damit so recht aus dem Regen in die Traufe. Sein Herr war ein roher Mensch und dabei geizig bis zum äußersten, sodaß es dem ohnehin schwächlichen Burschen bei seiner harten Feldarbeit oft am Notdürftigsten mangelte. Um sich z. B. für den Winter Handschuhe zu verschaffen, war er ge zwungen, pelztragende Tiere zu fangen, wie Füchse, Marder rc., deren Felle er an benachbarte Kürschner verkaufte, und dabei mußte er seinem Herrn noch die Hälfte des Erlöses abtreten. Einmal hatte er zu einem anderen Landwirt Vieh zu treiben und erhielt von diesem ein Trinkgeld, damit er sich den Heimweg etwas er leichtern könnte. Um jedoch einige Pence für sich zu behalten, sparte er und machte de» größten Teil des Weges zu Fuß. Döch vergebens; er mußte alles Geld, das er noch übrig hatte, abliefern. Endlich hielt er es nicht mehr aus und beschloß, nachdem er sich drei Jahre lang umsonst gequält hatte, durchzugehen. Etwa hundert Meilen von New-Uork entfernt in Connecticut hatte er Verwandte und dorthin wollte er sich wenden; aber nach drei tägigem angestrengten Marsche konnte er nicht weiter und blieb erschöpft an der Landstraße liegen. Dort fand ihn ein vorüber fahrender Landmann, der Mitleid mit ihm hatte, ihn ein Stück Weges mit sich nahm und ihm für den Rest der Reise bis nach seinem Ziel Danbury noch den Omnibus bezahlte. Nachdem er sich hier bei seinen Verwandten etwas erholt hatte, fand er Beschäf tigung bei einem Schreiner in Newtown, wandte sich aber auf den Rat seiner Freunde bald wieder nach New-Aork, wo er eine Stelle bei einem Krämer erhielt. Anfangs schien es, als ob ihm endlich das Glück lächeln wollte, er fühlte sich so wohl und zufrieden, wie nie zuvor. Doch aufs neue bedrängte ihn das Schicksal — es war im Jahre 1832, wo jene schreckliche Cholera-Epidemie herrschte — und er wurde selbst von der Krankheit ergriffen Nach seiner Genesung lebte er wieder einige Zeit als Rekonvalescent bei seinen Verwandten in Danbury und verdingte sich sodann um den Lohn von neun Dollars für die Sommermonate zu einem Laydwirt Nach Verlauf seiner Dienstzeit entnahm er für seinen Gehalt Quitten, die er mit nach New-Dork nahm und auch glücklich für achtzehn Dollars wieder verkaufte. Nun war der junge Tousey wieder voller Hoffnung. Bald gelang es ihm eine Stelle als Bote für zwei Zeitungen zu finden, den »kveninA Star«, eine Abend zeitung, und das Morgenblatt »1s8er--onia.u« und er wurde bald durch seine Umsicht, Zuverlässigkeit und Thätigkeit unter den Zeitungshändlern so gut bekannt, daß er von dem Eigentümer einer neuen New-Dorker Zeitung »'I'ransoript.« engagiert wurde, das Blatt in New-Haven einzuführen und dort zu vertreiben. Im nächsten Jahre wurde er in gleicher Weise für die »8»n« nach Philadelphia geschickt, doch leider hatte er in beiden Fällen keinen guten Erfolg, obgleich er cs an Eifer und äußerster Sparsamkeit nicht fehlen ließ. Der Grund des geringen Erfolges lag eben in den ungünstigen Zeitverhältnissen und in der Indifferenz der Leute für die Ncw-Aorker Zeitungen. Bei seiner Rückkehr nach New-Aork wurde er Agent für den »Herald« und als solcher machte er die Bekanntschaft eines gewissen t>r. Benjamin Brandreth. Dieser erkannte bald die geschäftliche Tüchtigkeit Touseys und bot ihm den Generalvertrieb seiner Medi zinen und Pillen für den Südwesten an. Tousey nahm das An gebot an, und bald befand er sich mit seinem Wagen unterwegs. Das Reisen war damals wahrlich kein Vergnügen und die Entbehrungen und Schwierigkeiten, mit denen er als Hausierer von patsnt-mecki- oinss zu kämpfen hatte, waren keine geringen. Doch unerschrocken und tapfer hielt er ans, und so glückte es ihm denn — er hatte mit Brandreths Einwilligung gleichzeitig noch den Vertrieb von vr. Shermans und einigen anderen Heilmitteln übernommen — recht gute Geschäfte zu machen und sich allmählich ein kleines Kapital zu spüren. Zwischenhinein hatte er den Versuch gemacht sich selbständig zu machen und eine Zeitung zu gründen, die »luouisvitls Times«, 173*
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