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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1936
- Strukturtyp
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- 1936-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1936
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- Deutsch
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Jugendbuch-Preisausschreiben einer Buchhandlung Die Buchhandlung F r i e d r i ch G a st i n Z e r b st hat zu Weih nachten 1935 ein Jugendbuch-Preisausschreiben veranstaltet. Dem uns zur Verfügung gestellten Bericht über Verlauf und Ergebnis entnehmen wir das folgende: Der große Erfolg früherer Jugendbuch-Preisausschreiben ver- anlaßte mich auch im letzten Jahr wieder, die mit erheblichen Kosten und Arbeitsaufwand verbundene Werbung zu Weihnachten vorzu nehmen. Der Sinn und Zweck des Preisausschreibens ist der, das Kind zum Buch zu führen und sein Interesse am Buch zu wecken. Hier wird das Kind gezwungen, sich eingehend mit dem Buch zu be schäftigen und eine persönliche Stellung zum Buch zu ergreifen. Ich hatte an alle mir befreundeten Jugendschriften-Verleger ge schrieben und um das für das Fenster notwendige Material gebeten. Das Fenster stand vom 1. bis 16. Dezember. Die Ausstellung der Bücher hatte ich so gehandhabt, daß ich das Fenster in zwei Gruppen teilte. Gruppe I für Kinder bis zu zehn Jahren und Gruppe DI für solche über zehn Jahre. Ich hatte in jeder Gruppe aus sechs Büchern je ein Bild herausgenommen und diese willkürlich unter die übrigen Bücher verteilt. Die Aufgabe des Kindes bestand nun darin, her auszufinden, zu welchem Buch das einzelne Bild gehöre. Zuvor hatte ich mir 3000 Prospekte drucken lassen, die ich durch die Schulen an die Kinder verteilen ließ. Sofort nach Schulschluß wurde unser Fenster derart von der Jugend belagert, daß der Ver Die Bücherei der Industrie- Dem »Jahresbericht der Industrie- und Handelskammer Leipzig für das Jahr 1935« entnehmen wir die nachstehenden Angaben: Die Bücherei der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig ist nach der Commerzbibliothek in Hamburg die älteste wissenschaftliche kaufmännische Bücherei Deutschlands. In den sieben Jahrzehnten ihres Bestehens hat sie sich zur zweitgrößten öffentlichen Handels kammerbibliothek Deutschlands entwickelt. Ihre Sammelgebiete um fassen in der Hauptsache Handels-, Wirtschafts- und Sozialwissen schaften, die einschlägige rechtswissenschaftliche Literatur, das Gebiet der kaufmännischen und gewerblichen Standesvertretung sowie das kaufmännische und gewerbliche Bildungswesen, Wirtschaftsgeschichte und -geographie, insbesondere Sachsens und Leipzigs. Als Rand gebiete werden gepflegt: allgemeine Geschichte, Kulturgeschichte, Län der- und Völkerkunde und Lebensbeschreibungen. Die Bücherei hat zur Zeit einen Bestand von etwa 105 000 Bän den. In der Handbibliothek des Lesesaals (annähernd 1000 Bände) sind die Standardwerke der Handels-, wirtschafts-, sozial- und rechts wissenschaftlichen Literatur aufgestellt, ferner enzyklopädische Werke und Wörterbücher. Neben einer Zeitschriftenauslage, die zur Zeit etwa 500 Fachzeitschriften aufweist, ist den Benutzern des Lesesaals eine Sammlung von Adreßbüchern zugänglich, in welcher neben den Adreßbüchern aller größeren Städte in Deutschland und den wichtig sten Ländern der Welt die Branchenadreßbücher der verschiedenen Geschäftszweige enthalten sind. Weiterhin sind im Lesesaal einige Tageszeitungen Sachsens und die wichtigsten Handelszeitungen Deutschlands und des Auslandes ausgehängt. Die Bücherei ist zugleich Auslegestelle für die Patentschriften des NeichSpatentamts, die sie in mehr als 1000 Bänden lückenlos besitzt. Der Bücherei angegliedert ist das Alte Archiv der Leipziger kauf männischen Körperschaften und das Archiv zur Wirtschaftsgeschichte Leipzigs. Beide Archive enthalten einzigartiges Material für die For schung, das Archiv der alten Leipziger Kramerinnung überdies ungemein wertvolle Fundgruben für Familienforscher. Die Bestände der Bücherei werden erschlossen durch alphabetische und systematische Kataloge, die zum Teil im Lesesaal eingesehen wer den können. Der systematische Katalog verzeichnet den Bestand bis zum 31. Dezember 1932. Er findet seine Fortsetzung in zwei im Lese saal aufgestellten Zettelkatalogen, die über den Zuwachs seit 1925 Auskunft geben. Um weitere Kreise der Leipziger Bevölkerung auf die Bücherei der Industrie- und Handelskammer aufmerksam zu machen, werden seit dem 1. April 1935 wöchentlich Listen herausgegeben, in denen in Auswahl nach fünf Sachgruppen geordnet die Neuerwerbungen der Bücherei aus der vorangegangenen Woche verzeichnet sind. Diese Listen liegen im Lesesaal aus. kehr auf dem Bürgersteig teilweise stockte. Von den ausgegebenen 3000 Zetteln bekam ich etwa 2000 Stück mit den Lösungen zurück, von denen in Gruppe l etwa 60"/<, und in Gruppe II etwa 75°/o richtig waren. Da ich für jede Gruppe 36 Preise ausgeschrieben hatte, mußte ich, da doch wesentlich mehr richtige Lösungen vorhanden waren, die Gewinner durch das Los bestimmen. So manchem lese- freudigen Kinde haben wir dadurch zu Weihnachten eine große Freude bereitet. Natürlich wirkte sich das Preisausschreiben im Weihnachts geschäft auch aus. Da wir die Buchwünsche der Kinder kannten, konn ten wir die Eltern gut beraten. Besonderen Absatz erzielten wir mit den Märchenbüchern. Hierzu möchte ich noch bemerken, daß die äußere Ausstattung bei Jugendschriften durchaus von Bedeutung ist. Auch der Verkauf für ältere Mädchen und Knaben lag über dem Durchschnitt. Hier wurden besonders die Abenteuer-, Flieger-, Ma rine- und Kriegs-erzählungeu bevorzugt. Alles in allem wurde unsere Mühe belohnt. Einen großen Nutzen brachte mir noch der Umstand, daß ich gleichzeitig die Geburtstage der Kinder erfuhr. Es ist mir somit Ge legenheit gegeben, den Eltern einige Tage vor dem Geburtstage der Kinder ein Verzeichnis zuzuschicken, um sie zum Kauf eines Buches zu ermuntern. und Handelskammer Leipzig Die Zahl der Lesesaalbesucher ist wie in allen anderen Biblio theken im Berichtsjahr zurückgegangen. Das findet seine Erklärung darin, daß viele Volksgenossen, die ehedem beschäftigungslos und in ihrer vielen freien Zeit eifrige Bibliotheksbesucher waren, wieder in den Erwerbsprozeß zurllckgeführt sind. Die Zahl der Bücherent leihungen ist gestiegen. Nachstehend sind einige Zahlen aus der Benutzungsstatistik genannt, wobei die eingeklammerten Zahlen der Statistik -von 1934 entnommen sind. Die Entleihungsanträge beliefen sich auf 19 296 (16 020). Aus geliehen wurden 20 717 (18 911) Werke in 34 278 (27 896) Bänden. 2340 (2291) Besucher haben sich 6447 (6113) Bände Patentschriften vorlegen lassen. Der Lesesaal ist von 64 625 (73 040) Personen besucht worden. Staatsbürgerpflicht gehtvorBerufspflicht! Der Neichsärztefllhrer vr. Wagner hat folgende Kundgebung erlassen: »Nachdem die Friedenspolitik des Führers die europäischen Völker vor Entscheidungen von geschichtlicher Bedeutung und Trag weite gestellt hat, ist dem deutschen Volke die Möglichkeit gegeben, dem Führer durch eine Neuwahl des Reichstages seinen Dank und seine unverbrüchliche Treue zu beweisen. Alle unsere Gedanken ver einigen sich auf die Hoffnung auf einen vollen Erfolg der unab lässigen Bemühungen Adolf Hitlers, Deutschland einen dauernden Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung zu erringen. Unser aller vordringlichste Pflicht ist es, zu einem glücklichen Ergebnis der bevorstehenden Volksbefragung beizutragen. Wir werden deshalb die Beschäftigung mit Problemen zurückstellen, die an Bedeutung hinter dem großen Gedanken dieser Tage zurücktreten. Ich gebe daher bekannt, daß die für den 21. bis 26. März 1936 in Wiesbaden geplante Tagung der Reichsarbeits- gem-einschaft für eine neue deutsche Heilkunde und der diesjährige Kongreß für innere Medizin im Einverständnis mit der Reichsarbeitsgemeinschaft für eine neue deutsche Heilkunde und mit der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin nicht im März stattfinden, sondern auf einen späteren Zeit punkt verschoben werden. Die Tagungen werden in der Zeit vom 18. bis zum 23. April 1936 stattfinden. Staatsbürgerpflicht geht vor Berufspflicht! Die deutschen Arzte werden am 29. März 1936 unserem Führer Adolf Hitler ein ein helliges Bekenntnis der Dankbarkeit und unbeirrbaren Gefolgschaft ablegen. 234
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