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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1936
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- Deutsch
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Aus dem graphischen Gewerbe Der Vorsitzende des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Albert Frisch, hat die Vereinbarung zwischen den Marktverbänden des graphischen Gewerbes, der Truckmaschinen-Jnduftrie und des Druck maschinenhandels (s. Börsenblatt Nr. 49) für alle dem Deutschen Buchdrucker-Verein angehörenben oder zwangsangeschlossenen Unter nehmungen, Betriebe oder Betriebsabteilungen, die am 14. Februar 1936 mit Druckmaschinen gearbeitet haben, mit Wirkung ab 1. März 1936 für verbindlich erklärt. Der Wortlaut der neuen Vereinbarung bzw. die sehr umfang reichen einzelnen Bestimmungen derselben wurden in Nr. 18 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« bekanntgegeben. Besonders wichtig ist die Bestimmung, daß die an der Vereinbarung beteiligten Marktverbände des graphischen Gewerbes neue und gebrauchte Druck maschinen nur von den Marktverbänden der gleichfalls an der Verein barung beteiligten Druckmaschinen-Jndustrie kaufen, mieten oder anderweitig übernehmen dürfen. Die Marktverbände der Druck maschinen-Jndustrie und des Druckmaschinenhaudels sowie die ihnen hinsichtlich der in Rede stehenden Vereinbarung angeschlossenen Fir men und Personen sind verpflichtet, für die Dauer dieses Abkommens (bis Ende Dezember 1937) gebrauchte Druckmaschinen im Gesamt gewicht von 50"/» des Gewichtes der nach dem Inland von ihnen ge lieferten neuen und gebrauchten Druckmaschinen zu verschrotten. Hierbei bleiben Lieferungen an gewerbsmäß-ige Wiederverkäufer außer Betracht. Druckmaschinen, die vor mehr als zwanzig Jahren hergestellt sind, dürfen nur zum Zwecke der Verschrottung und zum Zwecke des Verkaufs nach dem Ausland gekauft und verkauft oder anderweitig überlassen und übernommen werden. Die Marktverbände des graphischen Gewerbes reichen den Marktverbänden der Druck maschinen-Jndustrie und des Druckmaschinenhandels eine Liste der kreditunwürdigen Unternehmungen ihres Arbeitsgebietes ein. Durch eine Anordnung auf Grund des Gesetzes über die Errich tung von Zwangskartellen vom 15. Juli 1933 durch den Reichs- und Preußischen Wirtschaftsminister sind diejenigen Unternehmungen des graphischen Gewerbes, der Druckmaschinen-Jndustrie und des Druck maschinenhandels, die ihren fachlich zuständigen Verbänden, z. B. dem Deutschen Buchdrucker-Verein oder der Vereinigung deutscher Druckmaschinenfabriken nicht augehören, bis zum 31. Dezember 1937 den jeweils zuständigen Verbänden angeschlossen worden (bis zu diesem Termin ist das abgelöste Erweiterungsverbot befristet). Der Umfang dieses Anschlusses ist aber beschränkt auf die sich aus der Vereinbarung dieser Verbände vom 14. Februar 1936 über die Beschränkung der Errichtung neuer, Erweiterung der Leistungs fähigkeit bestehender Unternehmungen, Betriebe oder Betriebsabtei lungen des graphischen Gewerbes ergebenden Rechte und Pflichten. In den »Mitteilungen des Kreises III« (Frankfurt a. M.) des Deutschen Buchdrucker-Vereins wird darauf hingewiesen, daß es un zulässig ist, den Kunden gegenüber den Anschein zu erwecken, als ob die Richtpreise der Ordnung für das graphische Gewerbe (Ogra) gesetzlich vorgeschrieben seien. Dagegen könne sich jeder Betrieb darauf berufen, daß ihm durch die Ogra verboten sei, unter seinen Selbst kosten zu verkaufen. Seit Ende 1933 haben die Preise der im graphischen Gewerbe hauptsächlich benötigten Metalle mancherlei Veränderungen erfahren. Blei, das Ende 1933 RM 15.— bis 15.75 je 106 kg notierte, sank Ende 1934 auf RM 14.50 und stieg Ende 1935 auf NM 20.75. Gegen Ende Februar 1936 belief sich der Preis auf RM 21.50. Für Nickel betrug in den angegebenen Zeiträumen der Preis NM 305.—, 270.—, 269.—; für Kupfer 9kM 41.— bis 42.—, 33.75, 44.75, 45.75; für Zinn NM 310.— bis 316.—, 303.— bis 309.—, 291.—, 279.—; für Zink NM 18.75 bis 19.75; 17.50, 19.25, 20.50; für Antimon R e g. NM 24.50, 56.—, 69.—, 56.—. Gelegentlich einer Tagung der Buch- und Steindruckcr-Junung Groß-Frankfurt betonte Obermeister Müller, daß oft irrige Auf fassungen Uber die Haltbarkeit moderner Druckmaschinen die Ursache zur Abgabe billiger Preise wären. Namentlich dort, wo man Druck automaten aufstellte, wäre die Versuchung vorhanden, die Um drehungszahlen dieser kleinen Schnelläufer nicht entsprechend in den Abschreibungen zum Ausdruck zu bringen. Es sei klar, daß eine Welle oder ein Hebel oder eine Kurve, die das Dreifache am Tage leisten müsse, bei ihrem schnelleren Lauf sich auch dreimal so schnell ab nutze. Wenn eine alte Stoppzylindermaschine zwanzig Jahre treue Dienste geleistet habe, so würden das alle Schnelläufer heute nicht mehr tun. Sie würden in fünf bis sieben Jahren bestimmt alters schwach sein. — Demgegenüber erklären insbesondere die Druck maschinenfabriken, daß gerade die Druckautomaten bzw. die vor erwähnten Maschinenteile außerordentlich stark und äußerst wider standsfähig gebaut würden. Die Neichsfachgruppen Flach- und Tiefdruckereien, chemigraphi- sche und galvanoplastische Anstalten weisen darauf hin, daß Zeitungs druckereien — gemeint sind natürlich auch Zeitschriftendruckereien — beabsichtigen, die zur Bebilderung ihrer Zeitungen notwendigen Kli schees selbst herzustellen. Es wird bemerkt, daß dazu in keinem Falle etwas einzuwenden wäre, wenn mit der Herstellung dieser Zeituugs- klischees in jedem Falle dazu berufene Gehilfen betraut würden. Es sei sestgestellt worden, daß nicht immer Chemigraphcn, sondern schnell »angelernte« Nichtfachleute mit der Klischecherstellung beschäftigt würden. Das sei auf die unglaublich vermessene Behauptung so genannter Schnellätzeinrichtungen zurückzuführen, daß in neun Tagen jeder Nichtfachmann die Herstellung von Zeitungsklischees erlernen könne. Es wird dann an die Vorschrift des 8 10, Ziffer 9 der Tarif ordnung hingewiesen, wonach Berufsfremde nur dann eingestellt werden dürfen, wenn die Arbeitsnachweise nicht in der Lage sind, für die suchende Firma geeignete Kräfte zu vermitteln. Gelegentlich einer Versammlung der Buch- und Steindrucker- Jnnung zu Berlin, die mit der feierlichen Einführung und Verpflich tung von Jungmeistern verbunden war, wies Herr August Stein kopf, der Vorsitzende des Fachausschusses für das Buchdruckgewerbe im Handwerkskammerbezirk Berlin, darauf hin, das; die Ausbildung der Lehrlinge vielfach noch sehr zu wünschen übrig lasse; bei der letzten Prüfung wären etwa 25°/o der Druckerlehrlinge durchgefallen. Herr Steinkopf betonte dann u. a., daß es für einen Betrieb, der die fachgerechte Ausbildung seiner Lehrlinge nicht garantieren könne, besser wäre, den Lehrvertrag im Einverständnis mit den maßgeben den Instanzen zu lösen. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt Am Freitag, dem 13. März, 9>« Uhr findet die Entlassung der Einjährigen Höheren Fachkurse, des Lehrlings-Fachkurses und der 1. Klasse der Dreijährigen Lehrlings-Abteilung im kleinen Saal des Buchhändlerhauses (Eingang III) statt. Die Lehrherren und Freunde der Anstalt sind zu der Feier herzlichst eingeladeu. Ludwig Finckh liest in Leipzig Am 21. März feiert der Arzt und Dichter Ludwig Finckh seinen 60. Geburtstag und liest an diesem Tage im Rahmen der Veran staltungen der NS-Kulturgemeinde Leipzig im Deutschen Buch händlerhause aus seinen Werken. Uber eine Veranstaltung, die kürzlich in Tübingen stattgefunden hat, wird uns geschrieben: Es war eine gehaltvolle, erhebende Morgenfeier, die uns am gestrigen Sonntag die NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« im Tübinger Museum mit dem Dichter Ludwig Finckh bescherte. Die ganze Bedeutung dieses unseres Landsmannes für die Kultur der Gegenwart erschloß sich den Anwesenden von neuem, als er aus seinen bekannten und teilweise noch unveröffentlichten Dichtungen vorlas. Privatdozent vr. Halbach, der den Dichter und seine Zuhörer im Namen des Kreisamts der NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« begrüßte, gab eine willkommene Einführung in bas Schrifttum Ludwig Finckhs, wobei er bemerkte, daß dieser beliebte Heimatdichter, der in wenigen Wochen seinen 60. Geburtstag feiert, mit seinen Werken von jeher den Tendenzen seiner Zeit weit vorausgeeilt ist. Er ist nicht nur der Dichter der deutschen Landschaft, er erkannte auch als erster die Kraft des deutschen Volkstums. Er suchte und fand die Verbindung zwischen den auslanddeutschen Brüdern in einer Zeit, da noch kein geeintes Deutschland hinter ihm stand. Er er kannte frühzeitig auch die Notwendigkeit der Ahnenforschung und predigte sie den deutschen Volksgenossen in seinen bekannten Werken. Eine andere Seite seiner Bemühungen ist sein jahrzehntelanger Kampf um die deutsche Schrift und Sprache. Mit Recht hat der Deutsche Sprachverein letztes Jahr Ludwig Finckh als einem Sol daten des Dritten Reiches den Ehrenring verliehen. Polizeiaufklärungswoche verschoben Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Wahlkampf hat sich der Reichs- und preußische Minister des Innern veranlaßt gesehen, die für die Zeit vom 15. bis 22. März vorgesehene Polizeiaufklärungs- woche auf einen nach der Reichstagswahl liegenden Zeitpunkt zu verschieben. Sie wird in vollem Umfange in der Zeit vom 22. bis 29. April 1936 durchgeführt werden. Alle für März geplanten Veranstaltungen, die in irgendwelchem Zu sammenhang mit der Polizeiaufklärungswoche stehen (s. dazu den Aufruf des Vorstehers in Nr. 51) sind abgesagt morden. 235
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