Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1888
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- 1888-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1888
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 667 32, 8. Februar l888. nehmen des Herrn De. A, Kirchhofs, in den »Hülfsbüchern« des Rats der Stadt Leipzig nach Verzeichnissen von Lagerbeständen Leipziger Sortimenter zu forschen. Diese Durcharbeitung von Ratsbüchern aus der Zeit von 1547—1569 hat denn auch be reits ein sehr erfreuliches Resultat gehabt: der Herr Verfasser vermag in der vorliegenden Arbeit, abgesehen von den ver einzelten Notizen über Büchernachlässe aus Bürgerkreisen, von drei Leipziger Sortimentshandlungen vollständige La?erverzeich- nisse zu geben, und zwar dasjenige Peter Schürers von 1547, Henning Sosadts von 1551 und Wolf Günthers von 1558. Sämtliche drei Ausstellungen zeigen die Trennung des Frank furter Meßgutes vou dem Leipziger; auffallend ist cs, daß sich darunter nur wenige theologische Streitschriften vorfinden, sowie daß »Nene Zeitungen«, »Kalender«, »Prognostiken«, überhaupt die populäre Jahrmarktslitteratnr fast gänzlich fehlt. Ob die Bücher im Laden nach der Reihenfolge der Verzeichnisse gelagert und gestanden haben oder ob nachträglich bei der Ausnahme eine gewisse Ordnung hergestellt worden ist, das ist nicht zu erkennen; jedenfalls dürsten die Büchervorräte im ganzen Hause, zum Teil in Partieen verpackt, ausbewahrt worden sein. Es ist hochinteressant, alle die Angaben Kirchhoffs über die ver schiedenen, von den drei Sortimentern vorrätig gehaltenen Gat tungen von Büchern zu verfolgen; die abgedruckten Verzeichnisse sind um so wertvoller, als man erst aus der Zeit nach Erscheinen des Willerschen Meßkataloges Sortimentsverzeichnisse, und von Ver lagsberichten aus dieser Zeit nur vereinzelte kennt. Man kann Wohl annehmen, daß die Forschungen des Herrn vr. Kirchhofs noch mehr derartige, für das Verständnis des Sor-timentsbetriebs und Bücherkonsums zu jener Zeit ungemein wichtige Verzeich nisse hervorbringen werden. Neben Herrn vr. Kirchhofs ist auch der Redakteur des »Archivs«, Herr F. Herrn. Meyer, in dem neuen Band wieder durch einen größeren Aussatz vertreten, der »Papierfabrikation und Papierhandel. Beiträge zu ihrer Geschichte, besonders in Sachsen« betitelt ist. Dadurch, daß der Herr Verfasser die Aus züge aus Leipziger Urkundensammlungen des Herrn 1)r. Kirchhofs benutzen, sowie die oben erwähnten, in demselben Bande ver öffentlichten Baseler Regesten schon berücksichtigen konnte, war es ihm möglich, ausführliche Mitteilungen über einen Gegenstand zu bringen, der gewiß einem allgemeinen Interesse begegnen wird. In der Hauptsache werden allerdings sächsische und darunter wieder vorzugsweise Leipziger Verhältnisse berührt; aber diese lassen immerhin ziemlich sichere Schlüsse auf die Verhältnisse in anderen Gegenden ziehen. Die Ausführungen des Herrn Ver fassers sind so vielseitiger und eingehender Art, daß ein Auszug aus ihnen doch immer nur ein unvollkommenes Bild von d.r Wichtigkeit des Artikels für die Geschichte des Handels bleiben würde. Erwähnt sei deshalb nur noch, daß sich die Abhand lung über die lange Zeit von 1654 bis in die ersten Jahr zehnte unseres Jahrhunderts erstreckt. Wie die früheren Bände des »Archivs«, so bringt auch der neueste als Anhang eine Reihe von »Miscellen«. Herr De. Kirchhofs giebt darunter im Anschluß an frühere Mitteilungen einige neue Notizen über den »Metallschnitt im Buchdruck« und über »Christoph Kirchners Cvncnrs«. »Ein Brief Friedrich Wilhelms I.« an den Kriegsrat G. C. von Happe zu Halle, der um 171!» geschrieben worden sein dürfte und in welchem dem Empfänger gedroht wird, falls er sich unterstehen sollte, abermals Bücher drucken zu lassen, »aufgehengt« zu werden, ist von Th. Distel in Dresden milgeteilt. Den Schluß des Bandes bilden noch einige Angaben über den »Anfang des deutschen Buchhandels in Amerika« von F. Herm. Meyer. Durch dieselben wird an der Hand eines für die Bibliothek des Börsenvereins erworbenen Briefes von Christoph Sauer die im ersten Bande des Archivs von llr. Fr. Kapp gegebene Schilderung des ersten deutschen Buchdruckers und Buchhändlers in Amerika vervollständigt und teilweise berichtigt. Überblickt man den Inhalt des 11. Bandes des »Archivs«, so muß man freudig bekennen, daß auch dieser Baud wieder durchaus neue, im höchsten Grade wertvolle Beiträge enthält, von denen keinem ein Vorrang eingeräumt werden kann, da sie sämtlich gleich hervorragend sind. Man kann deshalb nur wünschen, daß der Band von recht vielen studiert und dadurch das Interesse für die Geschichte unseres Berufes in immer weitere Kreise verpflanzt werde. I. Braun. Vermischtes. Weltausstellung in Melbourne. — Der Papier-Fachpresse entnehmen wir die folgende Mitteilung, welche vielleicht Anregung gebe» dürfte, eine gleiche wertvolle Fürsorge auch für den ausstellenden deutschen Buchhandel in irgend einer Weise Herbert.sichren. Die Firma Sands L McDougall. lim. in Melbourne, das größte Papiergeschäft des australischen Festlandes (es beschäftigt 900 Ar beiter, druckt für die Regierung u. s w.), hat durch den Leiter ihres auch in London ansässigen Wcltgeschäftes, Herrn McDougall, dem deutsche» Reichs-Kommissar für die Weltausstellung in Melbourne im Interesse des deutschen Papiergewerbes ein Anerbreten gemacht, das zur Beschickung der Ausstellung besonders anregen dürfte und durch seine Uneigennützigkeit zu schätzen ist. Die Firma Sands L McDougall lim. erklärt sich nämlich bereit, die Beaufsichtigung und Instandhaltung aller Ausstellungsgegenstände des deutschen Papterfaches, einschließlich ter Maschinen, in Melbourne zu übernehmen und namentlich dafür zu sorgen, daß die Ausstellungen sich jeden Morgen in sauber geordnetem Zustande befinden. Herr McDougall hält eine solche Fürsorge für durchaus notwendig, da er bei der vorigen Ausstellung in Melbourne die Erfahrung gemacht hatte, daß die Papierfabrckate sich nach kurzer Zeit in jämmerlichem Zustande befanden und auch so verblieben. Als einzige Entschädigung sür diese von ihm zu übernehmende Verpflichtung verlangt er, daß sämtliche Aussteller des deutschen Papier- saches sein Anerbieten annehmen und daß auf den einzelnen Vor führungen ein ganz kleines Schild angebracht werde mit der Aufschrift: »Unter Aussicht von Sauds L M cDougall lim. Melbourne« Selbstverständlich wird jeder Aussteller auch seine eigene Firma in be liebiger Form und Größe nnbringen, und die Zufügung des Sands L McDougall'schcu Schildes kann ihn nicht nur nicht beeinträchtigen, sondern wird ihm auch Sicherheit dafür bieten, daß die Melbourner Firma die Ehre ihres Namens durch strenge Einhaltung der einge- gangcnen Verpflichtung wahren wird. Aus dieser Fürsorge für die Ausstellungsgegenstände entstehen den Ansstellern keinerlei Kosten, und sobaid die Wäret, in Melbourne anlangen, stehen sie unter der Aufsicht der Firma Sands L McDougall. Diese ist auch aus besonderen Wunsch bereit, die Vertretung der Aussteller zu übernehmen, macht dies jedoch durchaus nicht zur Bedingung. Erteilung vou Auskunft aller Art er folgt für alle Aussteller kostenfrei, da sich fortwährend Beamte der Firma in der Ausstellung befinden werden. Nach Schluß 8er Aus stellung sind Sands L McDougall bereit, die Ausstellungskästen und -Gegenstände bestmöglichst zu verwerten. Die Osnabrücker Papierwareufabrik, A. Löwenstein, Berlin 8VV., Oranienstraße 119, hat die General-Vertretung der Firma Sands L McDougall für Deutschland und ist bereit, jede gewünschte weitere Aus kunft zu erteilen. Die alte Buchhändler-Börse in der sächsischen Kammer. — In Gemäßheit des s. Z. vorbehallenen Vorkaussrechts hat bekanntlich die Universität Leipzig die alte Buchhäudlcrbörse daselbst vom Börsen verein Deutscher Buchhändler um den Preis von 247 500 ^ zurücker- worben. Die Finanzd epulation der zweiten Kammer schlägt vor, die königl. Staatsregieruug zum definitiven Kaufabschluß um diese Summe zu ermächtigen , die Überweisung der letzteren aus den Uni- versitüls-Scbuldeiitilgungsfonds zu genehmigen Maßgebend sür diesen Beschluß war die als notwendig erkannte Rückerwerbung der Buch händlerbörse. um einen geschlossenen Grundstücksbcsitz in der bevorzugten Lage Leipzigs der Universität zu erhalten, dessen Wert nach menschlichem Ermessen mehr und mehr steigen muß und der die Füglichkeit der ver schiedensten Verwendung in der Zukunft, sei es zu direkten Universitäts zweckeil oder zu Erlangung jedensalls nicht geringer Erträgnisse zuläßt. (Lpzgr Ztg.) Berichtigung. — In meiner »Erklärung« (vergl. Börsenblatt Nr. 31, Seite 664 fZcile 11s) soll es statt »nichts mehr zu liefern« heißen: »nichts mehr, res p. nur noch mit verkürztem Rabatt zu liefern«. Die fehlenden Worte wurden den ersten von mir durch die Post versandten Abzügen beizufügen vergessen. Stuttgart, 7. Februar 1888. Adolf Kröuer. 92*
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