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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1888
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- 1888-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1888
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- Deutsch
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gleich sein Kolumnentitel werden zum Satz gerechnet, nicht aber Seitenzahl und Norm. Dies gilt aber nur vom beschnit tenen Buche, d. h. der Drucker muß bei der Zusammenstellung der Form und der Wahl des Papierformats den Umstand berück sichtigen, daß der Buchbinder das Buch auf drei Seiten — meist zu viel — manche Buchbinder beschneiden ohne irgend welche Rücksicht auf die Ästhetik los, weil sie den Abfall als Makulatur verkaufen — beschneidet. Uns will es scheinen, als sei es vom künstlerischen Stand punkt richtiger, den unteren wie den äußeren Rand etwas breiter zu machen, als den oberen und den inneren. Das Pariser Blatt »Tz-polo^is Puoksr« berichtet über eine von Voirin erfundene Vorrichtung, um die Unterbrechungen im Druck von Farbendrucken möglichst abzukürzen. Solche Unterbrechungen entstehen zumeist, wenn ein Bogen falsch angelegt worden. Die neue Vorrichtung gestattet nämlich das Abnchmen eines unrichtig angelegten und von den Greifern erfaßten Bogens, ohne die Presse anzuhalten, ohne das Drucktuch zu beschmutzen und ohne daß dem Stein eine mehrfache Färbung und Netzung gegeben zu werden braucht. Mit Hilfe eines Handgriffs kann nämlich der Anleger den Druckcylinder 5—6 Millimeter hoch heben, so daß dieser in die Zahnstange des Fundaments nicht mehr eingreist und der Stein 3—4 Millimeter unter dem Cylinder hin- und hergehen kann Im selben Augenblick öffnen sich die Greifer und es können Färb- und Netzwalzen den Stein nicht mehr berühren. Der Anleger zieht einstweilen den Bogen vom Cylinder. Die Ausrückvorrichtung kann an bestehenden Pressen angebracht werden. Wir gehen zur Papierfabrikation über. Prof. Wiesner in Wien hat, nach der »Papierzeitung«, wiederum Versuche über die Einwirkung verschiedener Licht arten auf das Vergilben des Papiers angestellt. Es ergab sich, daß Leuchtgas das Holzschliffpapier gar nicht beeinflußt, daß sich jedoch in gaserhcllten Räumen freiliegendes Papier — selbst verständlich auch Hadernpapier — mit einer Rostschicht bedeckt. Endlich führe eine Wärme von über 30 Grad ein allmähliches Ver gilben des Papiers herbei; niedrigere Temperaturen seien jedoch ohne Einfluß. Von Patenten die Papierfabrikation betreffend ist zunächst Nr. 41 703 zu erwähnen, welcher dem genialen Raoul Pictet in Genf (jetzt in Berlin) und G. Brölaz in Lausanne erteilt wurde. Es betrifft das Anrcichern der Schwefligsäure- Lösung in der Holzzellstofffabrikation. Zu dem Zwecke werden die Schwefligsäuregase durch einen Sprühregen geleitet, worauf die Lösung in zwei abwechselnd zu heizenden und abwechselnd mit zu behandelnden Holzstücken anzufüllenden Kochern erfolgt. Das Verfahren soll wesentlich einfacher sein, als das bisherige. — Die Stoffmühle von Barataud in Bouchet (Frankreich) dient vorzugsweise zur Verarbeitung von Halbzeug aus Stroh oder anderen Fasern und besteht im wesentlichen aus einem mit schraubenförmigen Messern angesteckten Cylinder, der sich in einem Gehäuse dreht, wobei das zu verarbeitende Zeug den Messern tangential zugeführt wird (Patent Nr. 41 619). Hieran seien einige Worte über das A. Trogisch in Frau stadt erteilte Patent Nr. 41 627 angereiht. Dasselbe betrifft eine Einrichtung, durch welche man Nähmaschinen zum Heften von Büchern geeignet machen kann. In einem Aussatze über Bibliothekeinbände eifert die »Papierzeitung« mit Recht gegen die oben bereits gerügte Un sitte vieler Buchbinder, Bücher und Zeitschriften übermäßig zu beschneiden. Nur der obere Schnitt sollte, jedoch nur wenig, be schnitten werden, um den Staub besser abzuhalten, zu welchem Zwecke besonders in England dieser Schnitt vielfach vergoldet wird. Es empfehle sich ferner, Tafeln mit Schirtingfalzen ein zuhängen. Selbstverständlich seien Papp- und Kalikobände zu verwerfen, ebenso die Bände mit Pergamentvorftoß Zum Schluß eine trostreiche Kunde für diejenigen Verleger, welche für ihre Makulatur, infolge des Verbotes des Einwickelns von Eßwaren in bedrucktes Papier, keinen Abnehmer mehr finden. Man kann dank dem von David Grove in Berlin erfundenen Ofen (Patent Nr. 41 812) das Papier wenigstens zum Heizen verwenden, ohne daß man die Ballen aufzumachen braucht. Um das schwierige Werk der Vernichtung eines solchen Ballens zu vollbringen, verwendet Grove Gasstichflammen mit reichlicher Luftzuführung. Im Auge hat der Erfinder natürlich zumeist die Vernichtung von Staatspapieren. G. van Muyden. Vermischtes. Großer internationaler Wettstreit für Wissenschaft, Kunst und Industrie, Brüssel 1888. — Über diese Angelegenheit wird der Münchener »Allgemeinen Ztg.« aus Brüssel geschrieben: Es ist nicht zu verhehlen, daß bei der besonders in Deutschland herrschenden Ausstellnngsmüdigkeit von dem leitenden Ausschüsse dieses Unternehmens große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Heute ist das Exekutiv komitee in der angenehmen Lage, diese Schwierigkeiten als über wunden anzusehen. Deutschland ist bis jetzt fast in allen Industriezweigen in hervorragender Weise vertreten und hat bis zum heutigen Tage den ihm bestimmten Platz von 10 000 Quadratmeter fast ganz besetzt. Der offizielle Anmeldungstermin ist seit Neujahr abgelausen; das ausführende Komitee ist nunmehr beschäftigt, die einzelnen Gruppen der Ausstellung zu vervollständigen, zu welchem Zwecke weitere Anmeldungen unter derhand und unter Borbehalt angenommen werden können. Man hat eben gesunden, daß in der einen oder anderen Gruppe viele, in anderen wenige Teilnehmer sind — ein Umstand, der bisher wohl in allen dagewesenen Ausstellungen sich geboten und in allen künftigen sich wieder bieten wird. Über etwa 600 Anmeldungen deutscher Firmen verfügt heute die Brüsseler Ausstellung; besonders stark ist hier unter Sachsen beteiligt, dann folgen die Rheinprovinz, Mitteldeutschland und die preußischen Provinzen. Was die Beteiligung der übrige» Länder anbelangt, so wollen wir noch in Kürze anführen, daß Belgien selbst auf genannter Ausstellung 30 000, Frankreich circa 12 000, England etwa 25 000, Rußland circa 6000, Italien circa 5000, Österreich-Ungarn 6000, Holland circa 4000 Quadratmeter occupieren wird. Im übrigen sind auch Nord- und Süd amerika, Australien, mehr oder weniger auch die Balkanstaaten, so auch Schweden und Norwegen, Japan, ja selbst Palästina bei diesem Wett streite beteiligt. — Schließlich sei noch bemerkt, daß die für die Brüsseler Ausstellung ernannte Ehrenkommissio», an deren Spitze der ReichstagsabgeordneteFrhr. v. Landsbcrg-V eh len zu Steinfnrt und der k. belgische Generalkonsul in Berlin, Herr Goldberger, stehen, die außerdem eine große Anzahl hervorragender Namen der deutschen Industrie zählt, sich am 16. v. M. in Berlin versammelt hat, um von dem Generalinspektor des Exekutiv komitees in Brüssel den so befriedigenden Bericht über den Gang und die Entwickelung dieses Unternehmens entgegenzunehmen. Endlich ver weisen wir allenfalls noch Teilnahmelustige an dem Brüsseler inter nationalen Wettstreite daraus, daß sie sich betreffs näherer Auskunst an den Delegierten des Exekutivkomitees, Freiherrn E. von Gienanth, 22 Uns ckos Uulnis in Brüssel, wenden können, der sich bisher in an- zuerkcnnender, aufopfernder Weise der Vertretung der Interessen seiner Landsleute auf der Brüsseler Ausstellung angenommen hat und dem Exekutivkomitee fernerhin noch zu Diensten steht. Italienische Konkursordnung. — Das neue italienische Handelsgesetz hat mehrfache Änderungen im italienischen Konkursver fahren nach sich gezogen. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Be stellung eines Massenverwalters (Ourutors) an Stelle der früher be standenen Ausschüsse (Linäioi), und in der That hatte sich die Not wendigkeit, die Konkursmasse in geeigneter Weise sicherzustcllen, sehr fühlbar gemacht, da die obengenannten Ausschüsse, aus den Gläubigern hervorgegangen, leider oft vor einem Jnteressenkonflikt standen, während nunmehr der amtlich eingesetzte Kurator in seiner Eigenschaft als Be amter und an der Konkursmasse nicht interessierte Persönlichkeit bei der Verteilung des Aktivrestes ganz unparteiisch Vorgehen können wird. Gewerbliche Fachschulen. — Die Berliner Buchbinder- Innung beschloß in ihrer letzten stark besuchten Sitzung, eine Fach schule jür Buchbinderlehrlinge, verbunden mit Lehrwerkstätte zu er richte» und bewilligte zu diesem Zweck zunächst 500 Der Berliner Magistrat hat sich bereit erklärt, geeignete Räume für den Unterricht im Gemeindeschulhaus Wasserthorstraße 32 kostenlos zu überlassen. Auch Heizung und Beleuchtung wurden kostenlos gewahrt und ein Bar- zuschuß in Aussicht gestellt. Der Plan zu dieser Schule entspringt einem längst gefühlten Bedürfnis. In den mittleren und kleineren Buchbindcrwerkstätten erlernen die Lehrlinge nur die einfacheren Zweige der vielgestaltigen Technik, während sie feinere Arbeiten gar nicht oder nur selten in die Hände bekommen. Hier soll nun die Fachschule ein greisen, und zwar werden zunächst Hand- und Preßvergoldung sowie 74*
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