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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1935
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- 1935-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1935
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M 140, 20. Juni 1S35. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn Buchhandel. Eine Überraschung bedeutete für alle, die mit der Materie noch nicht vertraut waren, die Aufführung des Puppenspiels mit dem Mär chen vom »Gevatter Tod«, das Fritz Gerhard im Schauspielhaus zur Aufführung brachte. Die rührende Einfachheit der Worte und der Darstellung schlug die erwachsenen und auch die große Zahl der kind lichen Zuschauer ganze zwei Stunden in ihren Bann. Wesentlich ist wohl auch die Absicht, die mit diesen Puppenspielen verfolgt wird: es soll hiermit der Grundstein gelegt werden zu einem »Nationalthcater des Kindes«, durch das die Jugend von früh auf schon zum Ver ständnis des Wertvollen in der Kunst erzogen werden soll. Als letztes Werk, das mit größter Anteilnahme in Düsseldorf aus genommen wurde, nennen wir »Die Heimfahrt des Jörg Tilman« von Ludwig M a u r i ck. Er hat in diesem Werk eine moderne Odyssee gestaltet, das Schicksal eines in Rußland schwer verwundeten deutschen Soldaten, der seine Erinnerung verlor und in russische Ge fangenschaft kam. Er, der seinen Namen, sein früheres Leben nicht mehr kennt, den nur ein unbestimmtes Ahnen treibt, wird durch das weite Sibirien gehetzt, leidet die Qualen der Fremdenlegion, begegnet auf seinem Wege dem Mitleid und der Liebe. Todesnot im heißen Afrika bringt ihm plötzlich seine Erinnerung zurück, sodaß er schließlich unter unsäglichen Mühen Heimat und Herd wiederfindet, nicht ohne auch das Furchtbare, die Entfremdung zwischen sich und seiner Frau erleben zu müssen. Stark und herb, nicht in einem billigen klappe snlck schließt das Werk. Diesen Begebenheiten haftet sehr viel Realistisches an. Der Dichterkomponist bewältigte aber den Stoff durch eine starke Sprache: vor allem aber entrückte er die Ereignisse durch die Einfügung eines Chors — dem etwa Aufgaben zugeteilt sind, wie den Chören der antiken Tragödie — der allzu nahen Wirklichkeit. Eine sehr ge fällige Musik, nicht immer frei allerdings von Vorbildern, stark in der Charakterisierung der Situation, sangbar in den Solopartien und den oft mächtigen, sehr eindrucksvollen Chören, unterbaut von einer sehr gewissenhaften Orchesterführung, die in den Händen des Kompo nisten selbst lag, brachte diese moderne Odyssee zu einem vollen Erfolg. Der Beifall des Abends galt in erster Linie dem Komponisten, der das Werk dirigierte, nicht minder aber dem Hauptdarsteller Alfred Poell, der gesanglich wie darstellerisch eine ausgezeichnete Leistung bot. Rückblickend auf die Tagung darf man behaupten, daß sie auf fast allen Gebieten der Kultur wesentliche Klärung geschaffen hat, daß die Amtswarte der NS-Kulturgemeinde mit bestimmten Richt linien für ihre Arbeit hinausgingen. Der Sommer wird noch mancherlei Zeugnis von der Arbeit der NS-Kulturgemeinde ablegen. So wird, wie wir hören, eine Alemannische Dichterwoche vorbereitet. Mit aller Deutlichkeit wurde es in Düsseldorf ausge sprochen, und die Überzeugung haben alle Teilnehmer der Tagung in ihre Heimat mitgenommen, daß die Partei wie in der Politik so auch auf dem Gebiete der Kultur die Totalität ihrer Weltanschauung beansprucht und durchsetzen wird. C. A. Drewitz. Die Pfingsttagung des VDA in Königsberg Die diesjährige Pfingsttagung des VDA in Königsberg vollzog sich unter einer bisher noch nie erlebten Beteiligung von fast MONO Deutschen aus dem Reich und aus den auslanddeutschen Gebieten als eine überwältigende Demonstration des Deutschtums und seiner in den volkstümlichen Kräften verwurzelten Macht in der Welt. Der diesjährigen Tagung kam wohl eine besondere Bedeutung dadurch zu, daß sie auf dem von Volkstumskämpfen mehr als sonst wo bewegten ostpreußischen Boden stattfand und in besonderer Weise in ihren Kundgebungen und Einzeltagungen auf das Memelland hinwics, dem wohl einer der schwersten Volkstumskämpfe aller Zeit auferlegt ist. Das äußere und innere Bild der Tagung wurde maßgeblich be einflußt von der ungeheuren Teilnahme und Begeisterung der Königs berger und der ganzen ostpreußischen Bevölkerung, die den Gästen überall ihren herzlichsten Empfang bereitet hatte. Der Auftakt zur Tagung fand in der traditionsreichen Ma ri e n b u rg statt, wo im großen Remter des Ordensschlosses 160(l Saar länder zu einer eindrucksvollen Saarfeier zusammengekommen waren. Auf dieser von weihevollen musikalischen Darbietungen um rahmten Feier hielten Ansprachen der Saarländer Peter Kiefer, der Landesverbandsleiter des VDA Westpreußen Gras Brockdorf-Dallwitz und der Bundesleiter des VDA I)r. Steinacher. Anschließend an diese Saarseier fand vor dem Abstimmungsdenkmal eine Abstimmungsfcier statt, in der Vertreter aus allen Abstimmungsgebieten des Deutsch tums Kränze zum Gedenken an die großen Tage unseres Volkes niederlegten. In Königsberg selbst wurde die VDA-Tagung in der Königs berger Stadthalle am Freitag abend mit einem Presseempfang und dem anschließenden Begrllßungsabend eröffnet. Diese Er öffnungsfeier gestaltete sich zu einem eindrucksvollen Volksdeutschen Bekenntnis. Es sprachen der Leiter des Landesverbandes Ostpreußen des VDA, Professor Or. Oberländer, der Oberbürgermeister der Stadt Königsberg, vr. Will, und der Bundesleiter des VDA, vr. Steinacher, der neben einem Appell zur friedlichen Volks tumsarbeit unter den Völkern einen Telcgrammwechsel zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem VDA verlas. Vertreter aus den einzelnen Gebieten des Auslanddeutschtums aus Ubersee, aus Sieben bürgen, aus Polen und aus dem gesamten übrigen Europa-Deutschtum überbrachten die Grüße ihrer Volksgruppen, die sich leidenschaftlich und geschlossen zur volksgemeinschaftlichen Fdee des neuen Reiches bekannten. Die ernste Arbeit der VDA-Tagung wurde dann am Sonnabend mit der großen Lehrer-Tagung begonnen, auf der als Vertreter der Neichsregierung Neichserziehungsminister N u st die Erziehungsarbeit der nationalsozialistischen Lehrer im neuen Deutschland vor allem unter Hinblick auf den Volksdeutschen Gedanken einer programmatischen Erläuterung unterzog. Er wandte sich vor allem gegen jegliche konfessionelle Verhetzung, die zu keinem frucht baren Ergebnis führen könne und die nur die Volksdeutsche Erziehung auf das schwerste gefährden könne. Zahlreiche Lehrer aus den ver schiedene» auslanddeutschen Gebieten gaben auf der Tagung ein ein drucksvolles Bild von der schweren Kulturarbeit des Auslanddeutsch tums, wobei vor allem das Referat eines Memelländers einen er schütternden Eindruck in den Kampf gab, den unsere Brüder und Schwestern im Memelland um ihres Deutschtums willen zu führen haben. In einer Entschließung wurde das einmütige Ergebnis der Lehrer-Tagung zusammengefaßt, in der es u. a. heißt: »Wir fordern, daß in allen Staaten die Möglichkeit geschaffen wird, neben die Erziehung zum Staatsbürger die Bildung des Volks genossen zu setzen. Sie kann nur in der Muttersprache und nur durch Angehörige des gleichen Volkstums erfolgen. Wir fordern, daß alle Schranken und Hemmungen, die diesem Ziel in manchen Staaten ent gegenstehen, beseitigt werden. Von der reichsdeutschen Lehrerschaft aber erwarten wir eine Erziehung im Geist des Volkstumsgedankens, die das ganze Schulleben durchdringt und der kommenden Genera tion die Volksdeutsche Haltung vorlebt als Ausdruck nationalsozia listischer Weltanschauung und opferfreudiger Tatbereitschaft im Lebenskampf des Außendeutschtums und im Geiste gesamtdeutscher Schicksalsverbundenheit«. Einen besonderen Raum auf dieser Tagung nahm auch der Hin weis auf die Bedeutung des deutschen Buches als wesentlicher Bildungsfaktor des AuslanddentschtumS ein. Die weiteste Förderung der Verbreitung des deutschen Buches im Auslanddcutsch- tum und vor allem die Förderung großer auslanddeulscher Büchereien wird sich der VDA auch weiterhin in besonderer Weise angelegen sein lassen. Eine weitere entscheidende, praktische Kenntnisse vermittelnde Tagung war eine S o n d e r v e r s a m m l u n g der Ausland- deutschen, die durch eine Reihe außerordentlich interessanter Refe rate gekennzeichnet war. Hier sprach der Gauarbeitsführer und Leiter des Unterrichtswescns im Arbeitsdienst, I)r. Decker, über die Be deutung der Erziehung im nationalsozialistischen Arbeitsdienst. In ihm sei mit dem Erfolg einer unvergeßlichen Gemeinschaftserziehung der gesamten deutschen Jugend wieder der Begriff des Adels der Arbeit und des selbstlosen Dienstes an der Nation geprägt worden. Einen zweiten Vortrag hielt der Präsident des Neichsgesundheits- amtes, Prof. vr. Reite r. Er erläuterte den Weg und das Ziel aller erbbiologischen und arterhaltenden Maßnahmen des neuen Deutschlands, das aus der Erkenntnis heraus, daß die Gesundheit des ganzen Volkes erst eine gesunde Familie bedinge, alles getan habe, um die biologische Leistungsfähigkeit unseres Volkes durch Drosselung des minderwertigen Nachwuchses einerseits und Stärkung des wertvollen andererseits zu erhöhen. Er betonte vor allem, daß diese immer deutsche Erkenntnis und ihre praktische Verwirklichung die gleiche Bedeutung für das Auslanddeutschtum habe, da auch seine Zukunft davon abhänge, ob die einzelnen Volksgruppen sich in ihren biolo gischen Grundlagen reinhiellen. Als dritter Redner gab der württem- bergische Wirtschaftsminister, Professor I)r. Lehn ich, einen Über blick über den Neuaufbau und die Gesundung der deutschen Wirtschaft 501
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