168, 30. Juli 1820. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Drschn. Buchhandel. 8248 ^ ^ 8 L ^ G Anfang fluguft erscheint oder Lustiger Hof- und Tegenten-Spiegel Neu an den Tag gegeben von Werner Hansen Mit Zwanzig Zeichnungen nach w. v. Raulbach von Ernst verchau Vornehm in Halbleinen gebunden etwa L0 Mark Verwunderlich, daß der politische Sturmwind, der so viele alte Revolutions- und Antirevolutions- schmöker aus dem Grabe WH > 8^8 ^ LF ^ öur fröhlichen Urständ ver wählte,nicht gleich auch dem n half. Empfing doch auch Goethe den ersten Antrieb zu feiner Bearbeitung der alten aus dem Niederländischen zu uns herübergewanderten Tierfabel von den politischen Ereignissen, die sich mit Beginn des fahres i??3 immer unerfreulicher ge flaltet und noch im Januar zurHinrichtungRönigLud- wigs XIV. geführt hatten. Er fand es in solchen Zei ten „wirklich erheiternd", in den „Hof- und Re- gentenspiegel" zu blicken, und schöpfte zu Bause und im seldiager vor Mainz Trost und freu- de aus der dieser „un heiligen Weltbibel" ge widmeten Arbeit, die ihn so heilsam von der Be trachtung der Welthändel abzog. Anders sind die vierziger "fahre mit dem Stoff verfahren. Damals gab Glaßbrenner seinen „Neuen Reineke fuchs" heraus und stürzte sich SUdprov« aus sausen, lach eilige welibibel entbehrt nicht der „Aisance und Zierlichkeit", die Goethe mit vieler Mühe seinen Hexametern zu geben suchte, die hat Schliff und Biegsamkeit, aber das find nicht ihre Hauptvorzüge. wo durch die aite favel in fansens Darstellung so ungemein erfrischt und verjüngt erscheint, das ist die Körnigkeit dieser Sprache, der Saft und die färbe, die jeder Latz bei ihr hat. So wird es fansens „Unheiliger weltbibel" wohl gelingen, dem alten unermüdlichen und unerschöpflichen „Ratwiffer" aufs neue ein Plätzchen, wenn nicht in unfern Herzen, so -och in unsern Röpsen zu verschaffen. Bezugsbedingungen siehe Bestellzettel OL0KO mitdiesersatirischenSpott- -ichtung mitten in den Strudel der Zeit. Solche politische Ausschlachtung liegt dem neuesten Bear beiter fern. Er hält es mehr mit Goethe, der sich und seinen Lesern durch die Wiederbelebung der alten Tiergeschichten in einer wüsten Zeit den Hu mor zu erhalten suchte. Darauf deutet schon der Titel, den er in Anlehnung anGoethe seinem Büchlein gegeben hat. fansen ver schmäht es, neue politische Jeitanspielungen in den Stoff hineinzutragen; er begnügt sich damit, ihn in künstlerischer Prosa nach zuerzählen. Diese Prosa