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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1883
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Hunderts im kunstgewerblichen Museum in Berlin", herausgegeben von I. Lessing (Wasmuth); „Sammlung moderner Zimmer einrichtungen aus den Industrie-Ausstellungen zu Halle und Karls ruhe", herausgegeben von Fr. Kuhnt (Gilbers); „Sammlung mo derner Sitzmöbel", herausgegeben von C. H. Hettwig (Gilbers); „Ausgeführte Möbel und Zimmereinrichtungen der Gegenwart", herausgegeben von F. Schwenke (Wasmuth), ein Werk, welches die enormen Fortschritte zeigt, welche die Möbeltischlerei in Deutschland und Oesterreich gemacht hat. Einen großen Reichthum seltener und schöner kunstgewerb licher Gegenstände bringt das umfangreiche, auf 200 Lieferungen, von denen bereits 150 erschienen sind, berechnete Werk „Deutsche Renaissance" von A. Ortwein, fortgesetzt von A. Scheffers (A. E. Seemann) und „Das k. k. oesterreichische Museum für Kunst und Industrie", Reproductionen von Originalzeichnungen und kunst gewerblichen Gegenständen (H. Angerer). Der Goldschmuck ist ein Zweig des Kunstgewerbes, der in Sammlungen gewöhnlich nur schwach repräsentirt ist, nicht allein auf Grund seiner Kostspieligkeit, sondern weil die kostbaren Steine von Zeit zu Zeit, je nach der Mode, anders gefaßt werden. Doppelt interessant ist deshalb das Werk, „Goldschmuck der Renaissance", nach Originalen und von Gemälden des XV—X VII. Jahrhunderts von F. Luthmer, ein Werk, welches den Goldschmieden unserer Zeit eine Fülle von Motiven als praktische Vorbilder für ihr Schassen darbietet. Einen ähnlichen Zweck verfolgen die „Sammlung älterer Goldschmied-Arbeiten", herausgegeben von dem Gewerbe-Museum in Schwäb. Gmünd (P. Bette) und die „Sammlung vorzüglicher Gold- und Silberarbeiten des XVI—XVIII. Jahrhunderts", herausgegeben von der Gesellschaft 4^rti st amidtias in Amster dam (P. Bette). Nicht weniger belehrend ist der „Schatz des Freiherrn Karl von Rothschild, Meisterwerke der Goldschmiede kunst" (Keller). Die Collection Rothschild ist das Resultat eines mehr als dreißigjährigen, eifrigen und kunstsinnigen Sammelns, sie enthält über 3000 Stücke, darunter allein 500 Tabatiören. Im Schaffhauser Museum befindet sich ein Kleinod, welches nach der localen Tradition als Beutestück aus der Schlacht bei Granson bezeichnet wird, ein antiker Onyx mit einer reichen mittel alterlichen Einfassung in Gold und Edelsteinen. Er gab Veran lassung zu der Schrift: „Der Schaffhauser Onyx" (I. I. Höfer). Aus den Kunsterzeugniffen der allerneuesten Zeit stammt: „Das Tafelsilber des Prinzen Wilhelm von Preußen", die Geschenke dar stellend, welche dem Prinzen zu seiner Hochzeitsfeier von den preußischen Städten überreicht wurden und nach Entwürfen von Adolf Heyden gearbeitet sind (P. Bette). Ein sehr interessantes Album sind: „Heraldische Meisterwerke von der internationalen Ausstellung für Heraldik. Berlin 1882"; mit Text von A. M. Hildebrandt und Lichtdrucken von A. Frisch (Nicolaische Buchhandlung). Für den bibliopolischen Fachmann hat das Werk eine besondere Anziehungskraft durch eine größere Anzahl Nachbildungen kostbarer Einbände, darunter mehrere iTaf. 51, 52, 55, 86, 15, 16) aus der sogenannten Silberbibliothe'k des Herzogs Albrecht, namentlich sind die zuerst genannten Tafeln von besonderem Interesse. Sie stellen Vorder- und Rückseite eines Buches dar, zugleich dessen in sechs Felder getheilte Rücken, je mit drei hoch getriebenen Engelsköpfchen geschmückt, der mit einer ganz besonderen Sorgfalt gearbeitet ist. Die Vorderplatte enthält in der Mitte das kurbrandenburgische Wappen in Silber getrieben und vergoldet. Die verschiedenen Felder zieren biblische Scenen und die Eckstücke Medaillons. Die Tafel 89 bringt zwei Foliobände aus der Dresdner Sammlung in farbiger Ledermosaik. Die Tafel 28 zeigt ältere Arbeiten in Ledcrschnitt, eine Technik, die fast gänzlich ver loren gegangen war und erst in neuerer Zeit von einigen Meistern wieder zu Ehren gebracht wurde, unter welchen namentlich O. Hupp in München und G. Hnlte in Hamburg glänzen. Bon ersterem bringen die Blätter 64 und 99 Proben, von letzterem die Blätter 28 und 29. Die matt gefärbten Wappen der Bände heben sich in flachen Reliefs vortrefflich von dem gepunzten Grunde ab. Interessant ist ebenfalls die Abbildung einer hochgeätzten Stein platte: das Wappen des Kurfürsten August von Sachsen aus dem Jahre 1566 ; man würde nur die Einreibung der Platte mit Farbe nöthig haben, um mit dieser zu drucken. Als Helferinnen in der Schaffensnoth dienen Vorlagen Wiedas „Wappenbüchlein auf Grundlage von Erhärt Schön's Schild- theilung" für Kunstjünger und Kunsthandwerker, herausgegeben von H. Hrachowina. 28 Tafeln (K. Gräser); „Die deutschen Stadtwappen", 2. Aufl. (W. Rommel): „Allegorien und Embleme" von Martin Gerlach, mit Text von vr. Jlg (Gerlach L Co.). Auch die Textilindustrie ging nicht leer aus. Es lagen vor: „Muster für Gardinenfabrikation, Hand- und Maschinenstickerei", 50 Blatt in Lichtdruck, herausgegeben vonR.Hoffmann,Angestellter an der Fachzeichnenschule in Plauen (Neupert). Ein „Prachtalbum für Kreuzstich-Stickerei" (O. Most) war ganz vortrefflich in typo graphischen Farbendruck von G. Kramer ausgeführt. Von eigentlichen Künstler-Albums war nur eine kleinere Zahl vorhanden, jedenfalls hat diese Production in ihrer früheren ab normen Ausdehnung etwas nachgelassen. Keller in Frankfurt brachte ein „Hugo Kaufmann-Album" und ein „Schreyer-Album", Thier- und Reiterbilder aus Ungarn, der Wallachei und Aegypten. Es wird den deutschen sowohl wie den skandinavischen Künst lern schwer, das Publicum für die nordische Mythologie zu begei stern, es muß dahingestellt bleiben, ob dies C. Ehrenberg mit seinem „Bilder-Cyklus der nordisch-germanischen Göttersage" erläutert von Or. W. Wägner (Gilbers) gelingen wird. Bereits anläßlich der Börsen-Ausstellung i. I. 1881 hatten wir Veranlassung, uns über dies Capitel auszusprechen. Nach dem Tode Carl Friedrich Lessing's gingen seine Hand zeichnungen in Besitz eines amerikanischen Privatmannes über. Dreißig der werthvollsten Blätter wurden jedoch vorher Photo graphin und werden nun von dem Sohne des Malers, dem Bildhauer Otto Lessing herausgegeben (Nicolaische Buchh.). Die erste Liefe rung in gr. Folio liegt vor und enthält unter andern folgende Blätter: Heinrich IV. flüchtet von der Harzburg, Barbarossa vor Mailand, Kreuzfahrer in der Wüste, Luther verbrennt die Bannbulle. Es mag befremdend sein, daß von einem vorzugsweise als Pferdemaler bekannten Künstler, Franz Krüger, ein höchst interes santes Portrait-Album „Vor fünfzig Jahren" (Alex. Duncker) vor liegt, welches eine nicht geringe culturhistorische Bedeutung hat und namentlich eine Reihe Berliner Berühmtheiten den kommenden Generationen in stü^is aufhebt. Krüger war, abgesehen von der Virtuosität, welche ihm dem Namen „Pferdekrüger" eintrug, ein Meister in der Auffassung der Individualität der Menschen und hatte für seine berühmten Massenbilder, als die „Parade in Berlin 1837", die „Huldigung Friedrich Wilhelm I V. 1840" viele Studien nöthig. Eine Anzahl derselben finden wir hier gesammelt: fürst liche, wissenschaftliche, künstlerische und andere Notabilitäten. Den heutigen Inhabern des Klapphutes, des Sackpaletots und des kaum sichtbaren Shlipses wird es nicht ganz leicht werden, unter den steifen Figuren mit halbellenhohem Cylinder, fast viertelellenhoher Halsbinde, aus dem die langen spitzen Vatermörder gleich zwei gefahrdrohenden Schiffsschnäbeln hervorragen, sich die genialen Persönlichkeiten, wie manche von ihnen waren, vorzustellen. In ähnlichem Costüm erblicken wir die Fürstin Liegnitz, Gemahlin
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