lrovciri vv^l.icir kln blcbesi-oiyLN aus ver kelormsttonsrelt Robert Walter schildert in seinem neuen Werk das wunderliche und erschütternde Geschick der schönen Eva von Trott, der Geliebten Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel, die in Lust und Leiden ein Weib höchster Gnaden, aber kein Fürsten liebchen gewesen ist. Ihr Leben mußte in Verborgen heit und Geheimnis hingehen und hat sich bislang allem Forschen und Rätseln zum Trotz nicht offen baren wollen. Wenige und recht lückenhafte Dar stellungen ihrer Schicksale finden sich, und es ist be wundernswert, wie der Dichter durch die chronikartige Form des Romans diesem Mangel begegnet. In der Propstei zu Lildesheim sitzt Tile Iseken, des Herzogs Küchenschreiber voreinst, und schreibt die Geschichte der Eva von Trott, wie er sie erlebt hat, beschwört die Zeit, die gewaltige der Reformation, und kündet vom ewigen Menschenherzen und von der Liebe, die wie keine brennt. Nur ein genauer Kenner der Historie konnte diese Formung wagen und ein Dichter, der die Sprache jener Zeit mit dem lebendigen Atem unserer Tage zum Klingen bringen kann. Wieder erlebt man eine Reihe echt Walterscher Gestalten, worunter Ottchen Nettelbusch, des Herzogs Narr, eine der merk würdigsten bleiben dürfte, und wieder wird der Leser Seite um Seite von der Hintergründigkeit dieser Erzählungskunst in Bann geschlagen. Der Liebes roman „Eva von Trott" zählt zu jenen deutschen Büchern, die etwas abseit gediehen sind, deren Wurzeltiefe aber eine gute Dauer verbürgt. Ganzleinenband RM. 4,80 5rüder erschien von ködert kalter: Merkwürdige Vegebenkeiten NeichssteUe zur Förderung des deutschen Schrifttums (18. Dezember 1935)