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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1934
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- Deutsch
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sdk 248, 23. Oktober IS34. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Auftakt zur Woche des Deutschen Buches 4. bis 11. November 1934 Zu einer außerordentlich eindrucksvollen Kundgebung für die »Woche des deutschen Buches« gestaltete sich die Versamm lung, zu der die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins am l9. Oktober im großen Sitzungssaal des Preußenhauses eingeladen hatte. Dieser Veranstaltung kommt wegen der dort gehaltenen Reden des Präsidenten der Reichsschristtumskammer, vr. Hans Friedrich Blunck, des Vertreters des Propaganda-Mini steriums, vr. Heinz Wismann, und des geschäftsführcnden Vorsitzenden des Arbeitsausschusses für die »Woche des deutschen Buches«, Herrn N. A. Reinhart, grundsätzliche Bedeutung zu. Weit über den Rahmen der örtlichen Arbeit hinaus wurden die Grundlinien der kommenden Entwicklung aufgezeigt. Der Vorsitzende, Berlagsbuchhändler Hermann Hillger, begrüßte mit den Mitgliedern die zahlreich erschienenen Gäste, die Mitglieder des Berliner Arbeitsausschusses, in den die Preußischen Regierungsstellen, der Oberbürgermeister und der Stadtschulrat von Berlin sowie sämtliche Dienststellen der NSDAP und die wirtschaftlichen Organisationen namhafte Vertreter entsandt haben. Herr Hillger wies darauf hin, daß zum erstenmal, solange die Welt besteht, die gesamten Machtmittel eines Staates eingesetzt werden für die Propaganda des Buches, aber nicht die Machtmittel des Staates allein wollen hier helfen, dem deutschen Buch eine große Verbreitung zu geben, auch alle Parteiinstanzen und wirt schaftlichen Organisationen setzen sich rückhaltlos dafür ein. Wie der nationalsozialistische Staat cs schon wiederholt durch setzte, die ganze Nation für ein Ziel zu begeistern, so wird auch diesmal der Gedanke an das deutsche Kulturgut im Buch durch eine große Kundgebung im Berliner Sportpalast, in deren Mittelpunkt eine Rede des Herrn Reichsministcrs vr. Goebbels steht, an Mil lionen deutscher Volksgenossen hcrangetragcn. Denn diese Kund gebung wird über alle deutschen Sender in offizielle Veranstaltun gen übernommen, dis in vielen deutschen Städten zur gleichen Zeit stattfinden. Herr Hillger bedauerte, daß der Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Baur, am Erscheinen verhindert war und übermittelte dessen beste Grüße und Wünsche für den Erfolg der Buchwoche. Dann hieß er den Präsidenten der Reichsschrifttums kammer willkommen und bat ihn, das Wort zu ergreifen. vr. Hans Friedrich Blunck sprach über das große Erlebnis des Buches, das jeder in der Jugend oder in den Jahren der Reise oft verbunden mit den tiefsten Heimaterinncrungcn einmal gehabt haben. Einsame Stunden, in denen man in das Reich der Phantasie hinüberglitt und die deutsche Dichtung erlebte. Das soll von nun an nicht mehr das Vorrecht eines bestimmten Kreises sein, sondern das deutsche Buch soll, wie das deutsche Wort, dem ganzen Volke gemein sein. Gerade die besten Bücher sind gut ge nug, vom Landmann und vom Arbeiter gelesen zu werden. Jeder solle wissen, welches Glück das Buch vermitteln kann, wie er in freier Stunde Erhebung und Zerstreuung, ja Mut und neue Hoff nung aus Büchern schöpfen kann, die von starken Menschen, von Liebe und alten Sorgen erzählen. Durch Lieder wurden Schlachten gewonnen und durch Gebete die Todesstunde überwunden. Das Buch fördert die Gemeinschaft im Volk und das Verständnis unter den Völkern. Präsident Blunck sprach weiter von der Arbeit der Reichsschristtumskammer, die die Arbeiten der Schriftsteller und ihrer Mittler, der Buchhändler, fördere und der Verbreitung des deutschen Buches im In- und Ausland die Wege ebne, damit es in alle Kreise eindringt und alle teilhaben an der deutschen Dichtung. Anschließend ergriff der geschästsführende Vorsitzende des Ar beitsausschusses Herr Re in hart das Wort zu folgenden Aus führungen: Seit nunmehr drei Monaten ist der Arbeitsausschuß zur Vorbereitung der »Woche des deutschen Buches« an der Ar beit, um den von allen beteiligten Stellen gutzuheißenden end gültigen Plan für die Buch-Woche festzulegen. Es galt einen Plan vorzulegen, der in seinen Auswirkungen eine wirkliche Hilfe für den deutschen Buchhandel bedeuten soll, nicht etwa nur einen Plan für eine einmalige große Werbeaktton. Inzwischen hat der nunmehr endgültig feststehende und freudig begrüßte Plan eine außerordentliche Tatsachen- und Erfahrungsberei cherung durch den Saar-Abstimmungskalcnder erhalten. Ich darf daraus Hinweisen, daß bis vor kurzem kein einheitliches und geschlossenes Obmannsystcm des Buchhandels vorhanden war. Es war das Verdienst der Saar-Kalendcr-Propaganda, daß innerhalb eines Monats dieses System, wenigstens arbeits fähig, als neues Gebilde erstand. Die unbedingt notwendige Auswertung der Saar-Kalender-Propaganda, wie auch die Aus wertung der Arbeit für die Buch-Woche hat zum Ziel: den Ausbau und die Festigung dieses Obm-ann- systems. Es wird unmittelbar nach der Buch-Woche die vor dringlichste Arbeit sein, organisatorisch und werbetechnisch diese bereits heute stehende Organisation bis in die letzte Feinheit auszubauen, nach dem Grundsatz: Der richtige Mann am richtigen Platz! Durch die beiden großen Propa gandaaktionen ist die tatsächliche Gewißheit gegeben, daß cs unter allen Umständen Möglichkeiten gibt, das not leidende Sortiment aus der augenblicklich jo schweren Existenz lage durch systematische Arbeit zu befreien. Dazu gehört aber auch, daß sich das Sor timent den neuen Wegen nicht verschließt und, genau so wie unsere große Bewegung, ein Ziel im Auge und den festen Willen hat, mitzugehcn. Der Buch handel muß den neuen Aufgabenbereich und die neuen Wcrbe- möglichkeiten entschlossen aufgreifen. Viel Zeit ist bereits ver flossen, in der durch gelegentliche Maßnahmen Abhilfe zu schaffen versucht wurde! Gerade deshalb aber ist es dringend notwendig, daß mit Einsatz aller Kräfte und mit der Unterstützung aller derjenigen, die sich während der beiden großen Propaganda aktionen als arbeitswillige Mitkämpfer erwiesen haben, die neuen Aufgaben in Angriff genommen werden. Wir freuen uns insbesondere, daß der monatelangen müh seligen Planarbeit für die großen lausenden Aktionen von An fang andietatkräftigeUnterstützungderReichs- schrifttumskammer zuteil wurde. Wir dürfen dies um so mehr betonen, als diese Zusammenarbeit auch für alle Zu kunft den geeigneten Boden für derlei Aktionen abgibt. Die Systematik und Zielrichtung des Planes, der der Buch- Woche zugrunde liegt, zeigt mit aller Deutlichkeit, daß damit eine Entwicklung eingeleitct wird, dieaufJahrehinaus eine zusätzliche Förderung des deutschen Buchabsatzes dar st eilen wird. Es wird ohne weite res möglich sein, auch in Zukunft alle jene Organisationen, die das Kulturgut im Buch pflichtgemäß fördern, alle wirtschaft lichen Organisationen, die z. B. die Fachliteratur für die pflichtgemäße und zusätzliche Beruf sschu- lung empfehlen, auch weiterhin als tatkräftige Mitarbeiter und Fövderer des Buchabsatzes auch in deren eigenem Interesse zu erhalten. Es wird also künftighin die Aufgabe einer planmäßigen Absatzwerbung sein, die Beziehungen zu den im Plan genannten Organisationen und Verbänden auszu bauen und nach ganz bestimmten Grundsätzen in die gemeinsame Arbeit einzuschalten. Es wird allerdings viel Überlegung und buchhändlerische Erfahrung erfordern, um für die Zukunft dem Buchhandel diese ganzen Propagandamöglichkeiten zu er schließen. Die Aufgabe also mit wenigen Worten umrisscn ist: D e m Buchhandel eine dreifach stärkere Werbung ohne zusätzliche Mehrkosten zu verschaffen. Ist dies erreicht, dann wird mit der organisch sich ent wickelnden Gesundung der Buchwirtschast auch eiste vermehrte Eigenwerbung finanziell für das einzelne Sortiment tragbar sein. Ich darf mir nun erlauben, im einzelnen aus den Plan für die »Woche des deutschen Buches» und seine Durchführung ein- zugehen. Erste Aufgabe bei der Durchführung des Planes war, die Verbindung mit den vier großen Organisationsgruppen auf- 927
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