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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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müssen in dem Augenblick, wo wir uns rüsten, Unser neues Heim im Buchhändlerhause zu beziehen und dort Einrichtungen für die Dauer zu treffen. Diesen praktischen Zielen in größerem Maße nachzustreben war uns bis jetzt nicht möglich. Wenn auch sonst keine Hinder nisse vorhanden gewesen wären, so hätten alle Versuche an den räumlichen Verhältnissen scheitern müssen. Zwar stand uns ein schöner, großer, sogar übergroßer Raum zur Verfügung; derselbe mußte jedoch, wie bekannt, jährlich zu Ostern geräumt und das Museum mußte eingepackt werden, so daß keine angemessenen Ein richtungen zu treffen waren. Weder im Winter, noch überhaupt abends, in der Zeit, welche den meisten Jüngern des Buchgewerbes hauptsächlich zur freier Verfügung steht, ließ sich der Saal auf Grund der Heizungs- und Beleuchtungsverhältnisse verwerten. Der kleinere , räumlich zweckmäßige Saal zur ebener Erde, auf dessen Benutzung wir für kleinere regelmäßige Ausstellungen und für Leseabende gerechnet hatten, wurde außer zu den üblichen Börsenzwecken, noch so durch Vermietung und Verleihen in An spruch genommenen, daß wir nur unter mancherlei Erschwernissen und Beschränkungen dort einige Ausstellungen größeren Umfanges veranstalten konnten, von denen namentlich die »Schwarz-Weiß«- uttd die »Japan«-Ausstellung den vollen Beweis von der Zug kraft solcher Sonderausstellungen lieferten. Für künftig muß die Raumschwierigkeit als beseitigt betrachtet werden; denn außer den uns zum alleinigen Gebrauch angewiesenen Räumen enthält das neue Buchhändlerhaus, ganz abgesehen von dem großen prachtvollen Saal und den Anbauten zu diesem, mehrere angemessene Räume, welche für zeitweilige Ausstellungen geschaffen sind. Da inzwischen, wie oben erwähnt wurde, auch unsere Sammlungen in erfreulichster Weise zugenommen haben und täglich wachsen, so hielten wir den Zeitpunkt für gekommen, an die nach tz 22 des Statuts vorgesehene Anstellung eines be sonderen oberen Beamten zur innern Leitung des Museums und der mit diesem verbundenen Anstalten zu schreiten. Es gereicht uns zur Freude Ihnen mitteilen zu können, daß es uns gelungen ist in Herrn Konrad Burger, bisher Sekretär an der Bibliothek des Königl. Kunstgewerbemuseums in Berlin, einen solchen tüch tigen B-amten herauszufinden. Derselbe, seit Ostern d. I. als Kustos unseres Museums angestellt, ist seitdem mit der biblio graphischen Aufzeichnung und Ordnung der Sammlungen be schäftigt gewesen und mit diesen Arbeiten soweit vorgerückt, daß er die Bestände und Erwerbungen des Museums in den neuen Räumen der Praxis leichter zugänglich und möglichst nutzbar zu machen im stände sein wird. Hiermit gewinnt unser Vereinssekretär Herr Generalkonsul Lorck, welcher bisher, neben der Leitung des Bureaus, in der mannigfachsten und dankenswertesten Weise auch dem Museum seine anregende Thätigkeit zugewendet hat, künftig freiere Zeit, um sür die sonstigen Ziele des Vereins fördernd zu wirken, selbstverständ lich ohne daß er deshalb dem Wachstum und Gedeihen des Museums fremd werden wird. Es bleibt uns übrig einen Blick auf die Aufgaben zu werfen, die wir in unseren Arbeitsplan für das nächste Jahr eingestellt haben, wobei wir allerdings voraussetzen mußten, daß unsere Ein nahmen nicht zu sehr hinter unseren berechtigten Erwartungen Zurückbleiben. Der Arbeitsplan lautet: 1) Einrichtung regelmäßig wechselnder Ausstellungen und zwar a) in vierzehntägigem Wechsel: Vorführung sowohl der neuen Erwerbungen des Museums als auch der zur Ausstellung von den Verlegern erbetenen Neuigkeiten; d) in monatlichem Wechsel: Sonderausstellungen je eines Zweiges des Buchgewerbes, wobei möglichst fest zuhalten sein wird, daß die Ausstellungen eines Jahres, die wenn möglich durch Borträge oder gedruckte Pro gramme erläutert werden sollen, einen einigermaßen abgerundeten Cyklus bilden. Es ist dabei ins Auge zu fassen, daß diese Aus stellungen auch in den Abendstunden zugänglich ge macht werden. 2) Einrichtung eines Lesezimmers, in welchem a) technische und Kunstjournale, illustrierte Blätter, auch einige der besten allgemeinen Litteraturzeitungen, sowie einige Monatsschriften wirklich bildenden Inhalts ausliegen und b) Bücher aus der technischen und Bildungs bibliothek des Vereins zum Lesen an Ort und Stelle geliefert werden. Nachweise, wo Belehrung über einen bestimmten Gegenstand zu finden, sollen möglichst erteilt werden. 3) Benutzung der Werke des eigentlichen Museums, namentlich der bibliographischen Sammlung der Kgl. Sächs. Regierung sowohl an Ort und Stelle, wie auch, soweit dies thunlich ist, durch Verleihen im Interesse litterarisch- artistischer Zwecke unter möglichster Erleichterung, jedoch selbstverständlich unter Gewährung genügender moralischer und materieller Garantieen. 4) Erteilung von Auskünften in technischen und artisti schen Materien an ratsuchende Praktiker oder buchgewerb liche Künstler zu gewissen Stunden des Tages. 5) Beschleunigte Fortführung der Blattsaminlungen und systematische Ordnung und Nutzbarmachung derselben, besonders der Vorbildersammlungen, die bestimmt sind, so wohl der Praxis als dem akademischen Unterricht dienen zu können Die Hauptgruppen, die wieder in viele Unterabteilungen zerfallen werden, sind: I. Einführende Gruppe , (Schrift und Bücherwesen vor Gutenberg). 1) Entwickelung der Buchstabenschrift und der Schreib kunst. 2) Geschichte des Ornaments. 3) Bücherausschmückung (Miniaturmalerei, Initialen rc.). II. Buchdruckerei und graphische Kunst (von Gutenberg bis Ende des XVIII. Jahrhunderts). 4) Die Druckschrift. 5) Di e Ausschmückung des Buches: a) Titelblätter und Druckerzeichen; l>) Initialen; o) Kopfleisten, Schlußvignetten, Arabesken rc.; ck) eigentliche Textillustration. 6) Der Metall- und der Holzschnitt (als besondere künst lerische Werke): a) der »Schwarz-auf Weiß«-Druck; b) der Farbendruck (6!air obiwur-) und Buntdruck. 7) Der Kupferstich: a) Grabstichelkunst; d) Radierung, Schabkunst rc.; o) der Farbendruck. 8) Der Einband: s) Originaldecken zu Einbänden; b) Nachbildungen solcher. 9) Der Accidenz- und der Zeitungsdrnck: a) der Accidenz- (Satz und Druck) in den zahlreichen Ab zweigungen; b) Zeitungssatz. 10) D as Papier (Qualität und Format): a) das Druckpapier; b) Zeichen- und Schreibpapier;
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