241, 16. Oktober 1933. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhanbel. 4637 Demnächst erscheint: Alfreö Karrasch Mem/gibBcot! Eine Chronik aus dem Kamps unserer Tage 240 Seiten. Zn Ganzleinen mit farbigem Schuhumschlag Rm. 4.80. Geheftet Rm. z.— Es ist viel darüber geschrieben und gestritten worden, ob es dem Strom der starken nationalen Be wegung, in der wir stehen, gelingen werde, an Stelle fvrtgeschwemmter Namen auch bald solche Dichter und Schriftsteller zu Wort zu bringen, die tief verwurzelt sind in der Gedankenwelt, die heute uns alle umspannt. Einer, der als ein Fettiger vor Jahresfrist mit seinem ersten Buche sich in die vorderste Reihe stellte, ist Alfred Karrasch. Der aus dem deutschen Bauerntum kommende vstpreußische Dichter hat mit seinem ersten Roman „Winke, bunter Wimpel..!" sich sogleich als einer der stärksten Vertreter des jungen, stürmenden Geschlechtes erwiesen. Beinahe kühner noch als dieser erste Roman ist sein neues Werk „Stein, gib Brot-!" Hier hat Karrasch das ungeheure Problem des Kampfes um die Arbeit aufgegriffen und an dem Schicksal der ostpreußischen Steinfischer blutvoll dargestellt. Mit erschütternder Eindringlichkeit zeigt er die Qualen dieser arbeitsstarkcn Menschen, die jahrelang auf ihren zur grausamen Rast gezwungenen Schiffen feiern müssen und deren Kräfte dabei in Not und Elend zermürben. Er zeigt den Hunger nach Arbeit und Betätigung, das leidenschaftliche Suchen nach irgend einem Schaffen — und nach allem diesem Grauen das leuchtende Glück der wiedergewonnenen Möglichkeit zum Wirken. Menschen mit unvergleichlicher Eigenart hat Karrasch hier gezeichnet, Schicksale, in deren Ablauf heute jeder Deutsche ein Stück eigenen Erlebens wiederfindet. Wenn es ein erzählendes Werk gibt, in dem Ideen der nationalsozialistischen Bewegung aus dem Programma tischen zum rein dichterischen Kunstwerk emporgehoben wurden, dann ist es dieses wie mit Hammerschlägen gemeißelte Buch des Ostpreußen Alfred Karrasch. Q. CO77ä'5d^e 57U770äk7/ kkkki^ Börsenblatt s. b. Deutschen Buchhandel. IW. Jahrgang. 654