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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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x° 224, 26. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. ltber die Form sagt Or. Beer: »Die Darbietungen müssen in einer Form erfolgen, das; sie als Anreiz und als Bekenntnis, nicht lehrhaft wirken . . . Das bedeutet eine Abkehr von der libera- listischen Methode, möglichst jedem etwas zu bringen . . . weiter eine Abkehr von dem .Klugreden und der Schaumschlägerei der letzten Fahre ... notwendig ist das Vermeiden jeglichen journalistischen Ge schmuses«. Ein »akademischer« Vortrag soll vermieden werden. Je unmittelbarer aus dem persönlichen Erleben heraus gesprochen wird, desto besser wird es sein. Inhaltlich wird den Buchhändler interessieren, daß an die erste Stelle die Themengruppe »Dienst am deutschen Buch« gestellt wurde. (Die nationalpolitische Aufgabe der deutschen Volksbücherei, Ter deutsche Buchhandel als Berufsstand, Was ein Verleger zu tun hat, Was ein Buchhändler im Laden erlebt, Was ich zu Weihnachten ver kaufen möchte u. a. m.) Daneben sind Darbietungen vorgesehen: »Bücher erzählen vom Dritten Reich«, »Unsere lebenden Dichter«, »Heimatdichter«, »Deutsches Gedankengut in deutscher Dichtung«, »Unser Leben im Roman«, »Der Lyrik eine Bresche«, »Deutsche Jugend spricht von sich«, »Geschichte wird Leben«, »Deutsche Kultur politik«, »Wir reisen in das deutsche Land«, usw. Natürlich wird sich das Stoffliche des Programms nach den jeweils wichtigen Fragen kreisen aber auch nach dem vorhandenen Mitarbeitermaterial richten müssen. Wichtig ist, das; hier in Form eines Arbeitskreises die »Ein heitsfront« des Buches sich vielleicht erstmalig um praktische Gemeinschaftsarbeit bemüht und vor allem Herrn l)r. Sven Schacht und Herrn Wolfgang Frommei vom Südwestdeutschen Rundfunk ist sehr — und auch an dieser Stelle — zu danken, das; sie volles Verständnis für die Bedeutung und für die Wirkungsmöglichkeiten des Buches haben und bereit sind, den Rundfunk stärker und ent schlossener als bisher dem Buche und damit dem Volke nutzbar zu machen. Hans Köster. Börrics Freiherr von Münchhausen schreibt in der »Deutschen Allgemeinen Zeitung« vom 5. September 1933 als Beauftragter der Deutschen Akademie für Dichtkunst, die ihm die Abteilung Sprache und Schrift anvertraut hat, u. d. T. »Deutsche oder latei nische Schrift?« u. a.: »Tief beschämend ist in dem Wortgefecht über diese Frage immer wieder der Schcingrund: Die Ausländer können keine deutsche Schrift lesen, oder lesen sie schwerer als die ihre. Weiß der Schreiber nicht, daß brasilianische Postkarten, argentinische Geldscheine, französische Zeitungsköpfe (,Matin', ,Paris-Journal'), englische Zcitungsköpfe (.Public Ledger', ,Daily Mail', »Standard'), spanische Zeitungen (.Norte de Castilla'), chinesische Urkunden, englische Glückwunschkarten usw. in deutscher Bruchschrist gedruckt werden? Kennt er nicht die Stimmen vorurteilsloser Gelehrter aus allen Ländern (also bitte: nicht deutschfeindlicher und pazifistischer, die bewußt alles Deutsche vernichten wollen), die immer wieder erklärt haben, daß sie deutsche Worte leichter in deutscher Schrift lesen, so wie es ja selbst verständlich auch jedem deutschen Gebildeten geradezu eine Qual ist, Russisch oder Griechisch in deutschen oder lateinischen Lettern zu lesen! Wer weiß denn gleich, was bedeutet Home dareis anthropos u paideuetai, wenn er es nicht hört, sondern so in deutschen Lettern liest? Nehmen wir aber einmal wirklich die unwahre Be hauptung als bewiesen an, daß der Ausländer ein wenig langsamer deutsche Buchstaben läse — ja, für wen zum Kuckuck ist denn die deutsche Schrift zunächst und hauptsächlich da, fiir Mister Snob und Monsieur Chauvin, wenn sie in ihrem Auto durch eiue deutsche Stadt rasen, oder für unser heiliges deutsches Volk! Hitler hat uns unser Deutschbewußtsein zurückgegeben. Deshalb ist es heute mehr denn je einfach ein Verbrechen an der deutschen Kultur, am deutschen Staate, am deutschen Volke, wenn ununter richtete Leute, die durch das liberalistischc Geschwätz internationaler und sehr bewußter Drahtzieher verführt sind, oder die zur Beur teilung dieser Frage nicht die nötige wissenschaftliche Vorbildung haben, so leichtfertig unsere deutschen Kulturgüter verschleudern wollen.« Nachdem der Dichter dann noch die bekannten Aussprüche von Luther, Kant, Goethe und Bismarck angeführt hat, schließt er mit den Worten: »Möchte diese Frage doch endlich aufhören fiir die guten Deutschen mit ihrer Auslandvergötterung und ihrer bebenden Angst um das Urteil gewisser Fremden — eine Frage zu sein!« Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. — Das Gesamt personal der Firmen E r n st Globig und Paul Bette Nchf. in Berlin führt bereits seit 1. Juli d. I. regelmäßig ^ bis 1"/o des Gehalts als freiwillige Spende ab. Der Verband Deutscher Volksbibliothekare hielt am 17. bis 19. September in Hannover seine Neichstagung unter dem Thema »Erziehung zum Nationalsozialismus« ab. Die Tagung erwies den entschiedenen Willen der deutschen Volksbücherei, an der inneren Wehrhaftmachung des Volkes durch das Buch mitzuarbeiten. Dieser Wille kam vor allem zum Ausdruck in den Fachreferaten, die dem Neuaufbau der Bestände durch das neue Volksbuch und der autori tären Stärkung der staatlichen Beratungsstellen, den Erzichungs aufgaben der Bücherei im Arbeitsdienst sowie der Führcrschulung des volksbibliothekarischen Nachwuchses galten. Der bisherige Vor- sitzende, Büchereidirektor vr. Schuster, Hamburg, wurde auch für die Zukunft zum Führer des volksbibliothekarischen Berufsstandes be stellt. Die Tagung erhielt ihre besondere Note durch die Anwesenheit des Leiters der »Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums«, Hans Hagemeyer, dessen Vortrag die Aufgaben einer plan mäßigen Schrifttumspflege im Dritten Reich umriß. Ein wichtiges Nachschlagewerk. — Professor vr. Wilhelm Alt Staatsbibliothek und Verfasser zahlreicher musikbibliographischer Werke, hat einen »Katalog über Theatralische Musik seit 1861« (Qpern, Operetten, Singspiele, Musik zu Schauspielen usw.) abgeschlossen. Das Werk soll im Verlag von Ed. Bote L G. Bock, Berlin, erscheinen, jedoch nur dann, wenn sich eine genügende Anzahl von Vorbestellern findet. Es sind 5 Lieferungen zum Preise von je 5 NM vorgesehen, Erscheinungsdauer ein Jahr. Verbotene Druckschriften. Auf Grund des § 7 der Verord nung vom 4. Februar 1933 hat der Polizeipräsident zu Berlin die Bücher: »8 218. Gequälte Menschen«, Drama in 3 Akten von Carl Credo, Verlag I. H. W. Dietz Nfg. G. m. b. H., Berlin. »Frauenleiden und deren Verhütung« von vr. I. Zadek, Verlag Buchhandlung Vorwärts, Paul Singer G. m. b. H., Berlin, »M arquis deSade und der Sadismus« von vr. msck. A. Sper, Berliner Zeitschriften-Vertricb, Berlin W 57, »Kraft« von Henri Barbusse, Verlag »Die Schmiede«, Berlin, »L i e b e s p a r a d i e s« von Hugh Elis, Privatverlag, Brünn, Josefsgasse 21, »I u g e n d g e l ä n d e« (Ein Buch von neuen Menschen) von Charly Straesser, Greifenverlag, Rudolstadt, »Gebärzwang und kein Ende«, Verfasser Emil Höllein, Neuer Deutscher Verlag, Berlin W 8, (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 222 vom 22. September 1933.) Die Broschüren »Lieder eines Erwachten« von P. Zimmermann, Frohnau, und »H i n d c n b u r g, 85 Jahr e , Her ausgeber: Aufbau-Verlag, Berlin, sind gemäß § 7 der Verordnung vom 1. Februar 1933 für den Bereich des Landes Preußen beschlag nahmt und eingezogen. II v 224/164. Berlin, 18. September 1933. Geh. Staatsp.-A. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1659 vom 22. Sept. 1933.) Die Verbreitung der Zeitung »Deutsche Volks-Wacht« (Reichen berg, Tschechoslowakei) ist im Inland bis auf weiteres verboten. Das Verbreitungsverbot des »Neuen Wiener Tagblatts« umfaßt auch dessen »Wochenausgabe«. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1660 vom 23. Sept. 1933.) Inhaltsverzeichnis Artikel: 10 Tage Deutsche Buchmesse Berlin 1933. Von l)r. G. Haupt. S. 727. Bericht über die 54. Hauptversammlung des Verbandes Sächsi scher Buchhändler. Von Ehlers. S. 728. »Der deutsche Buchhandlungsgehilfc« September 1933. S. 729. Deutsche Bücher in fremdem Gewände. S. 730. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e F a ch b i b l i o t h e k. S. 732. Kleine Mitteilungen S. 733—34: Preisausschreibung / Zum Tag des deutschen Bauern / Gereinigte Ausgaben Gründungs versammlung der Fachgruppe Buchhandel im D-HV-, Kreis Großhamburg / Buch und Rundfunk / Börries Freiherr von Münchhausen / Spende zur Förderung der nationalen Arbeit / Der Verband Deutscher Volksbibliothekare , Ein wichtiges Nach schlagewerk / Verbotene Druckschriften. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langenbucher. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhauö. ^ru<t: E. HedrtchNachs Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schristleitung u. Lroedittm,: Leipzig, Gerichtsweg 2S <Buchhändlerhaus>. Poftschltehfach 274/7V 734
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