Umschlag zu X- 244, 18. Oktober 1932. Dienstag, den 18. Oktober 1932. Maria Veronika Rubatsclm" neuer Roman erscheint am LO.Oktober Abbildung des zweifarbigen Echutzumschlages 300 Seiten, Leinen NM 5.40, drosch. RM 4.30 „Das neue Buch dcr Dichterin zeigt sie in der Vollkraft ihres Schaffens. Es ist von unerhörter Eigenart, von herber Kraft nnd schier unergründlicher Tiefe. Es will nicht mit seinen Vorgängern verglichen, sondern aus sich selbst heraus verstanden und bewertet werden. Wer in ihm lediglich die Geschichte einer Liebe sieht, dcr wird ihm nicht gerecht. Es ist darüber hinaus und gleichnishaft in dieser Liebesgeschichte selbst, der Roman eines Volkes von seiner heidnischen Urzeit an, geschaut und gestaltet in diesen Sanier Bauern, die seine kraftvollsten und ursprünglichsten Vertreter sind. Dieser gewaltige Bau mit seiner Fülle von Geschehnissen und Bildern und seiner bis ins kleinste fein und liebevoll ziselliertcn Ornamentik ist mit genialer Kühnheit auf einen einzigen Bogen gestellt. Dessen tragende Pfeiler sind Wintersonnwend mit dcrvon uraltcnMythen umwitterten und weihnachtlich verklärtenKlöckclnacbt undSommcrsonnwcnd mir dcrJohanncs- nacht im blauen Schein blühender Schätze. — Eigenes und fremdes Volkstum, Schwurgerichtssaal und Bauernstube, venezianische Sommernacht und alpine Wintcrnacht im Schnecsturm, die tolle Hußausnacht und das ergreifende Latz- fonscr Krcuzfest sind mit gleicher Liebe und Vollendung gezeichnet. Auch in diesem Buche zeigt sich M. V. Rubatschcr als die große Meisterin der Sprache. Es ist von wundervollen lyrischen Akkorden durchklungen, durchblutet von uner bittlichem Ernste, der die dunklen Hintergründe des Lebens durchschaut und mutig aufdeckt. Sonderangebot auf dem <I Verlag Anton Pustet / Salzburg