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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1932
- Strukturtyp
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- 1932-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1932
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- Deutsch
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Nr. 244 (R. 114). Leipzig, Dienstag den 18. Oktober 1932. W. Jahrgang. Redaktioneller TA Mitteilung der Geschäftsstelle Bctr.: Weihnachtsnummer des Börsenblattes. Die Auftragserteilung des Verlags bei der Sondernummer des Börsenblattes für Herbst- und Weihnachtsneuigkeiten ist sehr umfangreich. Dem Sortiment wird dadurch ein umfassendes Oricntierungs- und wirksames Werbemittel in die Hand gegeben. Infolge des umfangreichen Materials ist die Fertigstellung der Nummer bis 23. Oktober nicht möglich. Die Herausgabe muß deshalb auf den 3 0. Oktober verschoben werden. Trotz der Verlegung können etwa noch eingehende Anzeigen, die nicht bis heute bereits angemeldet waren, nicht mehr im Firmcnhauptalphabet ausgenommen, sondern müssen an den Schluß gestellt werden. Bestellungen auf weitere Exemplare der Sondernum mer (Preis für Mitglieder 10 Pfg., für Nichtmitglieder 20 Psg.) werden noch berücksichtigt, wenn siebiszum 2 0. d. M. bei der Geschäftsstelle eintresfen. Es werden nur soviel Exemplare ge-,—, druckt, als bis zum M. Oktober bestellt sind. Bestellzettel liegt bei.i^I Leipzig,den 17. Oktober 1932. Di. Heß. Herbstversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes am i). Oktober 1932 in Aßmannshauser«. »Wir haben die diesjährige Herbstversammlung mit Bedacht an den Rhein gelegt, an unseren schönen deutschen Rhein, an den Rhein, der im Laufe der Jahrhunderte bis in die letzte Zeit Jahre der Freude und des Glanzes, aber auch der tiefsten Erniedrigung und demütigender Schmach über sich ergehen lassen mußte. Und doch ist er sich immer der gleiche geblieben, trotz allem: noch immer fließt sein Wasser den ihm bestimmten Weg. In vielem ist uns die Natur Lehrmeisterin geworden, lernen wir auch von unserem Vater Rhein, lernen wir von ihm die Stetigkeit, Geduld und Ausdauer, die auch uns unseren lieben Beruf und unser teures Vaterland in eine hoffentlich nicht mehr allzu ferne Zeit des wirtschaftlichen Auf schwungs und der politischen Gesundung führen möge.« — Mit die sen Worten, die Herr vr. Huch, Gießen, dem von ihm erstatteten Bericht über die Herbstversammlung des Börsenvercins in Koburg an fügte, ist schon alles gesagt, was den Mitteldeutschen Verband dazu bewogen hat, seine diesjährige Herbstversammlung am Rhein abzuhalten. Wenn dafür als Ort gerade Aßmannshausen gewählt worden ist, so läßt sich dies leicht damit begründen, daß sich an kaum einem anderen Ort des Rheins eine für derartige Tagungen ge eignetere Gaststätte findet, die, wie die »Krone« in Aßmannshausen, von deutschen Dichtern so viel besungen und von Künstlern und Ge lehrten so laut gepriesen worden ist. Die Erinnerungen an den Aufenthalt berühmter Männer der deutschen Kunst, Literatur, Musik und Wissenschaft begegnen einem in dieser berühmten Gaststätte, die selbst ein Stück Kulturgeschichte darstellt, auf Schritt und Tritt und gipfeln in dem Freiligrath-Zimmer, in -cm Freiligrath 1844 sein »Glaubensbekenntnis« vollendete. Bon der Aufstellung einer Tagesordnung wurde mit Absicht abgesehen, um den Mitgliedern möglichst viel Gelegenheit zur gegen seitigen Aussprache, insbesondere im Anschluß an das Referat von Herrn Generaldirektor vr. Heß über die gegenwärtige Wirtschafts lage unter besonderer Berücksichtigung des Buchhandels zu geben. Die Versammlung mar außergewöhnlich stark aus allen Teilen des Nerbandsgebiets besucht. Als Ehrenmitglied des Mitteldeutschen Verbands und gleichzeitig als Vorstandsmitglied des Börsenvereins und der Buchhändlergilde nahm Herr Diederich, Dresden, an der Versammlung teil. Besonders begrüßt wurde auch die Anwesenheit des Leiters der Städtischen Volksbücherei in Frankfurt, Herrn Bi- bibliotheksrat vr. Beer, und des Vertreters >des Einzelhandels-Ver bands Frankfurt, Herrn vr. Tripp. Bemerken möchten wir, daß die buchhändlerischen Teilnehmer erstmals das vom Börsenverein eingeführte neue Abzeichen trugen, das recht gut geeignet ist, derartigen Zusammenkünften auch nach außen hin ein besonderes Gesicht zu geben. Im Mittelpunkt der Versammlung stand das Referat von Herrn Generaldirektor vr. Heß. — Zwei Fragen, zivci Probleme sind es, die, wie Herr vr. Heß ausführte, uns immer wieder be schäftigen: die wirtschaftliche und die politische Krise. Beide Pro bleme sind gegenseitig bedingt. Wirtschaftliche Blüte ohne politische Befriedung ist unmöglich. Hauptbedingun-g und Voraussetzung für die Initiative des Unternehmertums ist die Befreiung von dem politischen Wirrsal der letzten zwölf Jahre. Papens Programm zur Wiederaufrichtung der Wirtschaft bietet nach den Ausführungen des Referenten mancherlei Lichtblicke für eine wirtschaftliche Wieder gesundung. Wichtiger fast als das Programm selbst, soweit es bereits gesetzlich verankert ist, sind die Reden, die sowohl vom Reichskanzler selbst als auch von anderen Mitgliedern der gegen wärtigen Reichsregierung in den letzten Wochen gehalten worden sind. Was vor allen Dingen angestrebt werden muß, ist nach vr. Heß die Anerkennung der Tätigkeit des Unternehmertums, der Existenz des Unternehmers. Es geht nicht an, daß in weiten Kreisen der Händler nur als ein notwendiges und sogar überflüssiges Übel gilt. Den eigenen Vertriebsorganisationen von Angestellten, Be- amtengrüppen und Verbänden muß entgegengesteuert werden. Es muß gefordert werden, daß sich die Beamten von der Betätigung auf wirtschaftlichen Gebieten fern halten. Wie Herr vr. Tripp, der Leiter des Einzelhandelsverbands, in der Aussprache mitteilte, ist zu erwarten, daß in dem neuen Beamtengesetz ein striktes Verbot des Beamtenhandels enthalten sein wird. Ebenso wichtig ist die Forderung, daß die komplizierte Verwaltungsmaschinerie und die Steuergesetzgebung, durch die sich kein Unternehmer mehr allein durchfindet, vereinfacht wird. Das Kernproblem der gegenwärtigen Krise ist aber das Erwerbslosenproblem. Erst dann, wenn die Zahl der Erwerbslosen auf ein tragbares Minimum zurückgegangen sein wird, ist ein wirklicher Aufstieg zu erwarten. Wohl gibt uns die Vergangenheit die Möglichkeit, aus ihr Trost zu schöpfen, denn schwere Existenzkämpfe einzelner wie auch ganzer Berufsgruppen und Völker gab es zu allen Zeiten, die zum Niedergang führten und dem in den meisten Fällen auch wieder ein Aufstieg folgte. Aber was kann der Einzelne und der einzelne Berufsstand zur Besserung der augenblicklichen schwierigen Lage tun. Zunächst ist es nötig fest zustellen, wo wir stehen. Die Neichsregierung hat den Zeitpunkt für ihr Ankurbelungsprogramm jetzt für gekommen erachtet, weil nach ihrer Ansicht die längere Strecke der Krise zurückgelegt ist und die deutsche Wirtschaft vor dem Aufstieg steht. Das zeugt von einem gewissen Optimismus, der auch für jeden Unternehmer naturnot wendig ist. Aber gleichgültig, wo man steht, wesentlich ist die Frage, was zu tun ist, >um wieder zum ersehnton Aufstieg zu kommen. Rein wirtschaftlich gesehen, besteht die Krise in der Absatzschrumpfung und dom dadurch bedingten Mißverhältnis zwischen Einnahmen und Aus gaben. Unter dem lang andauernden Zustand der Absatzschrumpfung hat das Sortiment mit seinen an sich kleineren Betriebskapitalien besonders zu leiden. Der Produktionsrückgang im Buchverlag be trägt in den letzten zwei Jahren etwa 30 A. Der Absatzrückgang des Verlags läßt sich statistisch nicht erfassen. Ganz katastrophal ist dieser Rückgang beim Lehrmittelverlag. Aus den Exportzahlea er gibt sich, daß die Buchausfuhr stark zuriickgegangeu ist, und zwar mengenmäßig von 1913 bis 1931 um rund 50 A. Der Verleger verein nimmt einen wertmäßigen Rückgang des Absatzes im Verlag von 50 A an. Uber die Absatzverhältnisse im Sortiment fehlen ge nauere Angaben. Nach der Umsatzstatistik des Börsenvereins ergibt sich von 1931 zu 1932 ein Rückgang von 20 Nimmt man dazu 757
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