X? 38, IS. Februar 1938. Künftig erscheinende Bücher. v»rl-nkl-u f. d.DIschn.Buchh-md-I. 728 Ich selber lebe vom zehnten Teil des Einkommens, das ich im Frieden hatte und meine Freunde ebenso von weit weniger, als sie es ehedem für ihre alten Tage erträg lich gehalten hätten. And wir alle sind glücklich. Ja, es ist so gekommen, daß wir alle beinahe umso glücklicher wurden, je mehr uns das im Stiche ließ, was die andern, die Verdienernaturen. .Glück' nennen. Als ich ins Vierzigste ging, da kam ich vor lauter.Glück haben' nicht dazu, glücklich zu .sein'. Im Fünfzigsten, als Glück. Jugend und Ruhm tüchtig gedämpft worden waren, erkannte ich, wozu ich mich von Kind her längst erzogen hatte: Man müßte es aus sich selber nehmen, arm und glücklich zu sein. And es ging leicht und schön. Wenigstens bin ich jetzt, da ich eben ins sechzigste Jahr trete, glücklicher als im fünf zigsten und damals war ich glücklicher, als zehn Jahre vorher. Dies nur. damit man den folgenden Skizzen ein wenig glaube. Sie sind (und das ist wichtig zu merken!) nicht in den Stunden tiefster Beseligung entstanden, sondern in meinen traurigsten Stunden. Aber auch jeder meiner Freunde könnte sie geschrieben haben. Oft sitzen wir beisammen und wundern uns. daß die Zeitungen es nun richtig der ganzen Welt erfolgreich suggeriert hätten, wir wären unglücklich, unselig, hoffnungslos. An glücklich? Man höre doch bloß im Rundfunk das frohe Gelächter der Zuhörermaffen. Anselig? Wer, der eine Seele hat. könnte jemals unselig werden? Hoffnungslos? Wer, der auf einem Planeten lebt, der sich stets wieder aus dem Winter dem Frühling zu dreht, der so wunderbar voll von Geheimnissen ist. die er sich unerschöpflich gern ab- lösen läßt von der Wissenschaft oder von Kindernaturen, wer vermöchte da hoffnungs los zu sein? So schön, so reich, so tief blieb diese Welt!" Gin ausgesprochen zeitgemäßes Vuch, ein tröstliches, gedankenreiches und wahrhaft stärkendes Werk, ein LevenSbrevkev, geschaffen süv unseve mühselige Jett, eine Dichtung, die herausstrebt aus dumpfer Verzweiflung und öder Mechanisierung und hinführt zu Glück und Lebensgefühl. — Mit seinem inneren Reichtum und der lebensbejahenden tragenden Kraft sollte dieses Buch dev heutigen Generation rum Erlebnis werden Als das aufrichtende Bekenntnis eines Dichters und Menschen ist dieses Werk ein zeitbewußtes. Packendes Gegenstück zu dem vor Jahren er schienenen aufsehenerregenden Buche «Das Glück öes öeutschen Menschen» T venire «.cipucr Z, Börsenblatt f. b. Deutschen Vuckchanbel. SS. Jahrgang. 103