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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1932
- Sprache
- Deutsch
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Kleine Mitteilungen Besteuerung von Urheberrechten ausländischer Autoren und Ver leger. — Ausglcichsteucr. — 1. Im Börsenblatt vom 6. Februar d. I. haben wir darauf aufmerksam gemacht, das; die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 unter den Bestimmungen über die Neichsfluchtsteuer die Besteuerung von Urheberrechten ausländischer Autoren und Verleger vorsieht. Uber die Höhe der Besteuerung ist in den gesetzlichen Bestimmungen nichts enthalten. Ta aber begreiflicherweise für den inländischen Verleger gerade die Höhe des Steuersatzes von Interesse ist — denn ihm ob liegt die Einbehaltung der Steuer vom Honorar des im Auslande lebenden Autors bzw. Verlegers —, haben wir in mündlichen Verhandlungen mit dem N c i ch s f i n a n z m i n i st e r i u m eine Klärung dieser Frage angcstrebt und insbesondere unsere Mit arbeit an den zu erlassenden Durchführungsbestimmungen zu dieser neuen Steuer zugesagt. Dagegen haben wir es ablehnen müssen, durch Umfrage bei den inländischen Verlegern festzustellen, in welcher Höhe sich die an ihre ausländischen Autoren gezahlten Honorare be wegen. Von der Besteuerung werden Angehörige derjenigen Staaten, mit denen ein Abkommen gegen Doppelbesteuerung abgeschlossen ist, nicht ersaht, das sind Österreich, Tschechoslowakei, Italien, Polen, Danzig, Dänemark, Saargebiet, Schweden und Ungarn. Praktisch unterliegen also der Steuer lediglich die in A m e r i k a, B e l g i e n, England und Frankreich lebenden Autoren und Verleger, vorläufig auch diejenigen in Holland und der Schweiz, mit denen ein Doppelbcsteuerungsvertrag zwar vorliegt, aber noch nicht rati fiziert worden ist. Bemerkt sei noch, das; diese neue Steuer an sich vom 9. De zember 1931 ab wirksam ist. Nach Äußerungen des Neichsfinanz- ministeriums ist jedoch in Aussicht genommen — abgesehen von großen Beträgen —, die Steuer erst vom Tage der Veröffentlichung der Ausführungsbestimmungen an, spätestens am 1. April 1932 zu erheben. Es empfiehlt sich deshalb, bei Honorar- und Lizenz zahlungen an Autoren und Verleger der in Betracht kommenden Staaten bis zu 8V00 Mark 10?6, bei darüber hinausgehenden Be trägen 20A vorsorglich eiuzubehaltcn. 2. Im Anschluß an unsere im Börsenblatt vom 12. März er wähnten Eingaben an N e i ch s f i n a n z m i n i st e r i u m und N e i ch s m i r t s ch a f t s m i n i st e r i u m zur Ausgleichsteuer haben wir unseren Wünschen durch mündliche Rücksprache bei diesen Stellen den erforderlichen Nachdruck verliehen. Eine Befreiung von der Ausgleichsteuer fiir Zeitungen und Zeitschriften konnte uns leider nicht zugesagt werden, dagegen soll die Erhöhung der Ge wichtsgrenze für Kreuzbänder und Päckchen von 250 § auf 500 x und ferner der Wegfall der Manipulationsgebühren (statistische lO-Pf.-Gebühr) in den Fällen in Erwägung gezogen werden, in denen die Steuer wegen der Geringfügigkeit ihres Betrages nicht zur Er hebung gelangt. Wir hoffen auf ein erfolgreiches Ergebnis dieser Nachprüfungen, über das wir an dieser Stelle berichten werden. Bezüglich der Rückerstattung der Ausgleichsteuer für Transit ware wurde vom Neichsfinanzministerium darauf hingewiesen, daß in den Fällen, in denen der Nachweis der Steuerzahlung durch Zollquittung nicht möglich i st, nach 8 37 UStG. TB. die Hälfte des Betrages zu erstatten ist, der der Ausgleichstcuer entspricht. Aus Dänemark. — Uber das Ergebnis des dänischen Buchhandels im Fahre 1931 äußerte sich der Verleger H. Fespersen: Die Krise hat, wenn auch 1930 wohl als ein Rckordjahr in der Anzahl neuer Schriften und im Absatz anzusehen ist, Vcrlagstätigkeit und Bttcher- verkauf noch kaum berührt. Zwar bestand eine Neigung, mehr billige Bücher hcrzustellen, und zwar Volksausgaben von guter volkstümlicher Literatur, während die Anzahl billiger »Serienbuch«- Nomane, deren Verkauf durch den Massenabsatz der Wochenschriften und Sonntagsbeilagen der Tagespresse gehemmt wird, eher abge nommen hat. — Nach der jährlichen Veröffentlichung der Stadt Kopenhagen über die Einkommen auf Grund der Selbsteinschätzungen hatten für 1930 die 500 (1929: 481) Buch-, Papier- und Kunst händler von Groß-Kopenhagen (die Gruppe umfaßt auch die Verleger und reinen Papiereinzclhändler, dagegen nicht die Papiergrossisten) zusammen 3,90 (3,72) Mill. Kr. oder durchschnittlich 7802 (7729) Kr. Einkommen. Die 41 (41) unter der Steuergrenze von 800 Kr. sind dabei auf je 600 Kr. geschätzt. Von den übrigen verdienten 72 über 10 000 Kr., die vier höchstbesteuerten zwischen 50 000 und 100000 Kr., während im Vorjahr noch zwei der Klasse über lOOOOOKr. angehörten. Das Gesamtvermögen dieser Berufsgruppe berechnet die Statistik mit 24,83 (i. V. 21,97) Mill. oder im Durchschnitt 49 666 (45 681) Kr., doch besaßen 28 (20) ohne und 157 (159) mit steuer pflichtigem Einkommen kein Vermögen. Ter 1. Kursus für Buchhandlungsgehilfen der Provinzen wurde mit 26 Teilnehmern, von denen 14 je 100 Kr. Kostenbeitrag für die drei Monate Aufenthalt erhielten, in der großen »Köblnancksglrolen« (Handelsschule) eröffnet. Die Anregung zu der neuen Einrichtung, einer Ergänzung der Kopenhagener Buchhandelsschule, gab Prokurist Ottn, Andersen (von Gyldendals Verlag), der auch ihr Arbeits programm ausarbeitete. — Zur Förderung der deutschen St. Petri- Neal- und Mädchenschulen der St. Petri-Gemeinde in Kopenhagen bildete sich ein dänisch-deutscher Schulverein, weil gerade unter den Eltern, die wegen ihrer Verbindungen mit Deutsch land ihre Kinder in diese Schulen schicken, die Wirtschaftsnot steigt, sodaß manche das Schulgeld nicht mehr bezahlen können. Vorsteher des Vereins ist Großhändler Fr. Acker, Frederiksborgg. 29. Mit dem letzten Weihnachtskatalog des Buchhändlervereins war eine A b st i m m n n g verbunden darüber, was züm Kauf vo n Büchern veranlaßt habe. Das Ergebnis der eingelaufenen 20W Antworten mit 6902 Begründungen (die meisten geben mehrere Gründe an) bearbeitete Michael H. Fensen für »vansk Lo^banckler- l'iclencke«. Besprechungen in Zeitungen und Zeitschriften gaben 1488 Stimmen oder über 21 Prozent aller als Grund des Büchcrkaufs au: den bekannten Namen des Verfassers 970 oder 14 Prozent: Empfehlung durch Bekannte 641 oder 9,3 Prozent. Fe 615 Stimmen bekamen der Weihnachtskatalog selbst und die Bibliotheken (aus sol chen hat man das Buch geliehen und möchte cs nun besitzen), 513 die Schaufensterausstellungen der Buchhändler. Andere Ursachen bleiben unter je 600 Stimmen; am besten schneiden dabei noch ab Prospekte (6 Prozent), Titel (4 Prozent) und Ausstattung (4 Prozent) des Buches, sodann Rundfunk-Vorlesung aus dem Buche (3,8 Prozent), Empfehlung des Buchhändlers (2,8 Prozent), Anzeigen (2,7 Prozent). Den geringsten Einfluß (je unter 2 Prozent) hatten Verfilmung und Lesezirkel. — Der amerikanische Verleger Alfred A. Knopf besuchte Kopenhagen und erwarb von Gyldendal den größten Buch erfolg des Jahres, des Nordschlcswigers Marcus Lauesen Roman »Ox nu venter vi paa 8kib«. Bei seinem Besuch in Deutschland fand er, wie er sich aussprach, nichts aus der jüngsten deutschen Lite ratur zur Übersetzung geeignet, sein Verlag halte sich deshalb au seine älteren Autoren Thomas Mann, Spengler u. a. B. Aus Frankreich. — Uber die Wirkung der allgemeinen Krise auf die französische Buchindustrie führte vr. msck. Georges J.-B. Baillitzre, der Vorsitzende des Oerele cke la lnbrrurie, anläßlich der jährlichen Generalversammlung dieser Organisation u. a. aus: »Die innere Tätigkeit unseres Verbandes hatte natürlich unter der allge meinen Stockung der Geschäfte zu leiden. Der beste Beleg hierfür ist vielleicht unser Vereinsblatt, die UiblioArapdie cke Io kranee, deren Jnseratenseiten von 7142 im Jahre 1930 aus nur noch 6106 im vergangenen Jahre fielen. Die Ursache hierfür liegt darin, daß unsere Verlage weniger herausbringen, und vor allem in der Tat sache, daß sie für Reklame weniger auswerfen. Aber ist nicht gerade jene Zeit, in der die Geschäfte schwierig geworden find, die geeignetste, um unsere Propaganda zu steigern? Und welches bessere Mittel der Verbreitung könnte es geben als unser Organ, das für jeden guten Buchhändler das unerläßliche Handwerkszeug ist und das außerdem von einer großen Zahl von Bibliophilen und Biblio thekaren benutzt wird? Übrigens hat sich die Zahl unserer Abon nenten gehalten und wir haben gerade jetzt einen Feldzugsplan ent worfen, um die Zahl unserer Leser in- und außerhalb Frankreichs zu vermehren. Ein anderer Beleg für die Einwirkung der Krise ist in der Tatsache gegeben, daß das Stellenvermittlungsbüro des Oerele cke la lüdrairie der steigenden Nachfrage kein entsprechendes Angebot gegenüberstellen konnte«. — Die diesjährigen Tage des Buches sollen vom 3.—7. Mai stattfinden. Man glaubt, mit einer Unterstützung durch die in Betracht kommenden Behörden rechnen zu können; sollte das nicht der Fall sein, so müßte die eigentliche Propaganda diesmal eingeschränkt werden. — Die Ausstellung »Das Kind« in Bukarest wird von der Negierung subventioniert. Man rechnet mit einer starken Beteiligung des französischen Verlages; 35 Verleger haben ihre Teilnahme schon zugesagt. — Zum Nach folger von vr. mecl. Bailliöre, dessen dreijährige Amtszeit als Gabriel Beauchesne gewählt, der seit etwa zehn Jahren der Schatz meister des »Eerele« und der meisten angeschlossenen Syndikate gewesen ist. Herr Beauchesne wird sich, wie er äußerte, vor allem um eine Wiedergeburt der wirklich ernsthaften Kritik bemühen, da seiner Meinung nach mit dem Waschzettel allein nichts erreicht wird und da das Versagen der guten Kritik eine der hauptsächlichen Ur sachen des Minderabsatzes ist. ue-Paris.
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