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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1934
- Sprache
- Deutsch
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X: 242, 16. Oktober 1934. Redaktioneller Teil. Börs-nktaNI d.D1Ichn.vu«hand«I. An die Prüflinge des Jahres 1934 Ich hatte Gelegenheit, von den schriftlichen Arbeiten -der dies jährigen Frühjahrsprüfung die dreißig besten aus dem ganzen Reich durchzusehen. Mit Freude und mit großer Aufmerksamkeit habe ich dies getan, weil es mir immer wieder wichtig ist, das Wollen und Streben, das geistige Gesicht derer, die nach uns den Buchhandel betreuen werden, kennenzulernen. Bvi den meisten Arbeiten ist mir die Art der Verfasser so deutlich geworden, daß ich glaube, sie vor mir zu sehen. So geht das hier Ausgedrückte nur notgedrungen durch das Auge, gedacht ist es als eine Rede von Angesicht zu Angesicht. Wenn ich nun einiges sage, was Sie hätten besser machen können, so wollen Sie in mir keinen grämlichen Alten sehen, der an der Jugend herummäkelt und ihr die Last seiner Erfahrungen auflädt. Nehmen Sie die Ausführungen als eine Beobachtung, die Sie in einer ruhigen Stunde daraufhin prüfen, was sie Ihnen nützr. Schwören Sie mir eines! Gebrauchen Sie nie die häßliche, sinn lose Zusammenstellung »voll und ganz« und sagen und schreiben Sie nie »derselbe«, außer im Sinn von der Gleiche. Hüten Sie sich auch vor abgegriffenen, wesen- und farblosen Worten wie »feinsinnig«, »der Meister« und ähnlichem. Wenn Sie einmal anfangen, für solche falsche und verschlissene Worte den richtigen Ausdruck zu suchen, werden Sie gewahr, welch unerschöpflichen Reichtum die Schatzkammer unserer Sprache birgt. Ich darf hier einen Satz hereinnehmen aus der schönen Rede, die P. Alverües am 19. Juli d. I. vor der Münchener Studentenschaft gehalten hat und die im Oktoberheft von »Das innere Reich« abgedruckt ist. »....der Mensch erzogen werden kann, auch in seiner Sprache, in seinem Deutsch, das er täglich spricht, zugleich eine Zauberkraft von wahrhaft himmlicher Gestalt zu er kennen und zu verehren, gegen deren echte Wundertaten noch der gelungenste Trick der Filmtechnik doch nur aus der Tasche-Spielen genannt werden muß« und später, »daß die Sprache immer wieder einmal daraufhin geprüft werden muh, ob sie dem Inhalt, den sie nennen soll, noch so makellos anliegt wie die Haut dem jugendlich straffen Leib.« Wenn Sie den Sinn dieser Worte ausgenommen haben, werden Sie verstehen, warum die nun folgenden Beispiele abgelehnt werden müssen. Der Verfasser einer Arbeit wollte die klare Sprache eines Buches hervorheben und sagt: »Mit nicht von Gelehrsamkeit gewürz ter Sprache«, ein anderer die Zweckmäßigkeit des Verkehrs über Leipzig rühmen: »Er birgt gewichtige Vorteile in sich«. Neckisch charakterisiert ein kleines Fräulein eine Jugendschrift: »Und ehe es der kleine Leser denkt, schwebt das Bild des tapferen Wieland vor ihm«. Ein andermal heißt es: »Nur ein kurzer Überblick läßt Namen auftauchen, die von Bedeutung sind«. Schwulst und Fadenschein führen die Feder statt eines klaren Verstandes und einer natürlichen Phantasie. Sie werden vielleicht einwenden, dqß so ein kleiner Fehler in der Hitze des Gefechtes mit unterlaufen kann. Falsch, ganz falsch. Gerade in der Hitze des Ge fechtes klaren Kopf und kühles Blut, sonst haut man daneben und ein Bewerbungsschreiben oder auch ein Werbebrief verliert ein gut Teil seiner Wirkung, wenn er nicht auch sprachlich durchdacht und damit lebendig und persönlich ist. Und noch etwas anderes ist mir ausgefallen. Bei der Mehrzahl der Arbeiten, die sachlich durchaus befriedigend, zum Teil sehr gut waren, war etwas Verkrampftes, Gekünsteltes zu spüren, das ganz zweifellos daher rührt, daß der Schreiber oder die Schreiberin nicht aus sich heraus und aus dem Thema geschrieben haben, sondern mit einem leichten Schielen nach der hohen Prüfungskommission. Wie derum falsch, ganz falsch. Wenn ich schreibe, schreibe ich nicht, weil es eine Wirkung haben soll, sondern weil es sie hat. Das ist es, was gerade wir Buchhändler so oft an manchen Schriftstellern sehen müssen, sie schreiben nicht, weil sie der Stoff zur Gestaltung drängt, sondern sie werkeln den Stoff hin und her und überlegen, wie wirkt das auf den Leser. Sie sagen Blut und Boden und meinen Geld und Auflage. Für viele von Ihnen wird die Prüfungsarbeit der erste, größere selbständige Aufsatz gewesen sein, der an eine gewisse Öffent lichkeit sich wendet. Sie werden aber noch öfter dazu Veranlassung haben. Deshalb merken Sie sich zweierlei: Sauberes Deutsch und klaren Ausdruck. Scheuen Sie sich nicht, ein Bild anzuwenden, aber sehen Sie es richtig und gestalten Sie es so. In einem sehr guten Aufsatz im Börsenblatt wurde neulich aus-gezeichnet gesagt, daß die drei Faktoren, die das Buch ausmachen, sind: Geist, Technik und Wirtschaft. An dieser Dreiländerecke steht der Buchhändler. Er hat in allen drei Reichen zu tun, aber er muß die Grenzen respektieren. Er soll stehen und steht mit beiden Füßen im Land der Wirtschaft und der Technik, auch das Reich des Geistes ist ihm nicht fremd, aber er muß dort genau so die Gesetze respektieren, will er die wahre Freiheit haben, die ohne Bindung an das Gesetz nicht möglich ist. K. 906 Terminkalender der wichtigsten Kongresse, Ausstellungen, Messen usw. V. (IV s. Nr. 158.) Wenn keine näheren Adressen angegeben sind, ist das Verkehrsamt der betr. Stadt gern bereit, Auskunft zu geben. Für Berlin: Ausstellungsamt der Stadt Berlin, Berlin-Charlotten- burg 9. Für Leipzig: Rat der Stadt Leipzig, Verkehrsamt, Leipzig C 1, Neues Rathaus. Fürs Ausland: Ausstellungs- und Messe-Ausschuß der Deutschen Wirtschuft, Berlin W 35, Tirpitz-Ufer 56. Inland 1934. Berlin. Berufsausstellung der Deutschen Arbeitsfront. 12.—21. Oktober. Halle a. S. Tagung des Neichsbundes für Deutsche Vorgeschichte. 13.-20. Oktober. Köthen. Tagung der Deutschen Forschungsgesellschaft für Gewin nung und Veredelung der Steine und Erden. 18.—2V. Oktober. Stuttgart. Tagung des Deutschen Verbandes für die Material prüfungen der Technik. 18.—20. Oktober. Berlin. Reichssiegerausstellung des Reichsverbandes für das deutsche Hundewesen. 20.—21. Oktober. Jena. »Braune Messe — Deutsche Woche«. 21.—28. Oktober. Trier. 58. Versammlung der deutschen Philologen und Schul männer. 27.-31. Oktober. Berlin. Wissenschaftliche kraftfahrtechnische Tagung. (Verein Deut scher Ingenieure.) 29.—30. Oktober. Potsdam. Neichstreffen der ehemaligen Deutsch-Ostafrikaner. 2. -4. November. Bad Godesberg. Ausstellung »Mutter und Kind«. 4.-7. No vember. Weimar. Neichs-Schiller-Woche. 5.—10. November. Goslar. Reichsbauerntagung. 11.—18. November. Berlin. Bausparkassen-Kongreß. 17.—20. November. Frankfurt a. M. 2. Neichskleintier-Ausstellung. 30. Nov.— 3. Dezember. Berlin. Weihnachtsmarkt in den Ausstellungshallen am Kaiser damm. 1.—23. Dezember. Ausland 1934. Wien. Kunstgewerbe-Ausstellung. 15. Oktober—31. Dezember. Utrecht. Int. Buchgewerbe-Ausstellung. 24. Okt.—10. Nov. London. Int. Brauereigewerbe-Ausstellung. 3.-9. November. — Int. Werkzeugmaschinen- und Ingenieur-Ausstellung. 8.—24. No vember. — Weltschiffahrtskonferenz. Mitte November. Paris. 14. Int. Luftfahrtsalon. 16. November—2. Dezember. Brüssel. 27. Int. Automobilsalon. 1.—12. Dezember. Prospcktwerbung durch Reisegesellschaften Vor einiger Zeit fand in der Reichsschrifttumskammer eine Be sprechung über Prospektwerbung durch Bade-, Reisegesellschaften und dergleichen statt, bei der auch der Werberat und der Verein der Reichs werbung vertreten waren. Das erfreuliche Ergebnis war die Zusage der zuständigen Stellen, daß die Herausgabe von Werbebüchern unterbunden wird, die hauptsächlich als Konkurrenz für Reiseführer anzusehen sind. Da der Werberat in solchen Fällen auch die An zeigenwerbung nicht mehr gestatten wird, wird von selbst eine wesentliche Einschränkung eintreten. Es wurde vereinbart, daß der Börsenverein sich nochmals mit einer Eingabe an den Werberat wendet. Von dort aus werden dann schnellstens Entschließungen ge troffen werden. Saar-Abstimmungskalender Im Verordnungsblatt berNeichsjugendführung (Hitler jugend) vom 29. September gibt der Leiter der Abteilung ?, Ge bietsführer Staebe, folgendes bekannt: Im Aufträge des Landesleiters der Deutschen Front im Saar gebiet, Pirro, erscheint im Einvernehmen mit dem Saarbevoll mächtigten des Reichskanzlers ein »Abstimmungs-Kalender«, der den Zeitraum von 100 Tagen, bis zur Saarabstimmung, also vom 5 Ok tober 1934 bis 13. Januar 1935, umfaßt. Er soll der Anteilnahme des deutschen Volkes an dem Abstimmungskampf im Saargebiet dienen. Sein Reinertrag fließt restlos dem Winterhilfswerk an der Saar zu. Alle Dienststellen der HI werden angewie sen, die Verbreitung des Saar-Abstimmungs kalenders nach Möglichkeit zu fördern.
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