Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19341016
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193410160
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19341016
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-16
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X: 242, 16. Oktober 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. index der Lebenshaltungskosten ohne Wohnung — um reichlich 5 Prozent gestiegen sein, sodaß anscheinend knapp zwei Drittel der Umsatzzunahme seit 1933 auf den Kauf größerer Mengen oder besserer Qualitäten entfallen. Von den zu dieser Durchschnitts berechnung regelmäßig herangezogenen Umsatzzahlen fehlen dies mal die Ergebnisse der Waren- und Kaufhäuser, die noch nicht vorliegcn. Eine nennenswerte Änderung im Gesamtergebnis ist aber davon kaum zu erwarten, denn es hat sich in den letzten Monaten gezeigt, daß die llmsatzcntwicklung der Waren- und Kaufhäuser im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr so stark wie früher vom Durchschnitt abweicht. Außerdem ist der Umsatzanteil dieser Betriebsform mit gegenwärtig nur reichlich einem Zwanzig stel aller Einzelhandelsumsätze zu gering, um selbst bei starken Abweichungen das Gesamtergebnis wesentlich zu verändern. Die Betrachtung der einzelnen Bedarfsgruppcn ergibt im wesent lichen dasselbe Bild wie in den Vormonaten: Nach wie vor ist der Umfang der Käufe in Bekleidung und Hausrat sür den Zuwachs der Umsatzwerte und zumal der Umsatzmengen ausschlaggebend. Die Lcbcnsmittelumsätzc sind in den Fachgeschäften zwar stärker als im Juli gestiegen (um 6.1 Prozent), bleiben aber hinter dem Durchschnitt des gesamten Einzelhandels nach wie vor fühlbar zurück. Bei einer Steigerung der Ernährungskosten um 7.5 Pro zent seit August 1933 kann eine mengenmäßige Zunahme des Lebensmiltclumsatzes kaum erfolgt sein. Dagegen hat der Fach handel mit Textilwaren gegenüber dem August 1933 eine Umsatz- zunahmc um mehr als ein Viertel (27.1 Prozent) erzielt, wovon nur etwa der sechste Teil auf Preissteigerungen zu entfallen scheint. Selbst wenn man diese Entwicklung zum guten Teil den Saison- schlußverkäuscn des August 1934 zuschreibcn will, so scheint doch sicher zu sein, daß auch im Juli und August zusammen, also nach Ausschaltung der Saisonverschiebung, die Umsätze des Textilfach handels noch um fast ein Fünftel über der Vorjahrshöhe liegen. Im Gegensatz zu früheren Monaten haben im August alle Zweige des Textilfachhandels starken Anteil an dieser Umsatzsteigerung ge habt; in keinem der acht untersuchten Spezialzweige bleibt die Um satzzunahme unter einem Fünftel. Bei Kleiderstoffen und' Herren konfektion, den Gruppen, die innerhalb des Textilhandels schon im ersten Halbjahr 1934 die stärksten Umsatzsteigerungcn hatten, lagen die Umsätze im August um zwei Fünftel bzw. ein Drittel über Vorjahrshöhe. Auch die vorliegenden Zahlen aus dem Fach handel mit Hausrat liegen wiederum über dem Gcsamtdurchschnitt des Einzelhandels: Glas, Porzellan, Haus- und Küchengeräte um 19 bis 18 Prozent über dem Vorjahrsstand, die Gruppe »Ofen und Herde« im Eisenwarenhandel nach dem vorliegenden Teil ergebnis um rund 30 Prozent. Bei der Berichterstattung für Be leuchtungsgeräte und Tapeten sind die Juli-Ergebnisse nachzu tragen, die den Vorjahrsstand um ein Viertel bzw. ein Sechstel überschritten. Uber dem Gesamtdurchschnitt liegen noch die Umsatz steigerungen im Uhrenhandcl (20 Prozent), während die Sport- artikelgeschäste (-1 12 Prozent) und vor allem die Drogerien (4- 2 Prozent) den Durchschnitt nicht erreichen konnten. Auch der reichlich llprozentige Umsatzzuwachs eines Einheitspreiskon zerns bleibt hinter der Entwicklung der gesamten Einzelhandels umsätze zurück. Tabellenmäßig ergibt sich nebenstehendes Bild (Um satzentwicklung im Einzelhandel, bis August 1934). Diese Angaben werden in interessanter Weise ergänzt durch die Mitteilungen, die das Institut für Konjunkturforschung in einem seiner letzten Wochenberichte über die Belebung des Ver brauchs gemacht hat, die sich seit Ende 1933, vor allem aber seit Anfang 1934, auf allen Gebieten angebahnt hat, in erster Linie getragen von der Zunahme der Einkommen, die in allen Teilen der Wirtschaft festzustellen ist. Das Arbeitseinkommen ist gewachsen, die Verkaufserlöse der Landwirtschaft haben sich erheblich ge bessert, und die aus der industriellen Produktion fließenden Unter nehmereinkommen haben sich erhöht. Vom 1. Halbjahr 1933 bis zum 1. Halbjahr 1934 sind gestiegen: die Einzelhandelsumsätze in den Möbelfachgeschäften um 43 Prozent, die Einzelhandelsumsätze in den Beleuchtung?- und Elektrofachgeschästen um 35 Prozent, die gesamten Einzelhandelsumsätze in Hausrat und Wohnbedarf um 35 Prozent, die Ausgaben sür den Fleischverbrauch um 16 Prozent, die Einzelhandelsumsätze in Bekleidung und Textilien um 13 Pro zent, die Ausgaben sür den Zigarrenverbrauch um 11 Prozent, die Umsatzentwicklung tm Einzelhandel bi« August 1934. 1933 1934 Handelszweig bzw. I.Halb- Jult August Betriebsform jahr jahr tn°/° der entspr. Vorjahrszahl. Lebensmftt-lsachg-schäfte (vorwiegend ohne Frischobst und -gemüse) 96,4 106,3 103,9 106,1 Warenhäuser*) (alle Abteilungen) . . . . 81,3 93,9 106,8 Kaufhäuser*) (alle Abteilungen) . ^ . 86.6 101,0 105,7 1 Etnheitspreisunternehmen I 80,9 98,9 106,9 111,4 Kreditgebender Einzelhandel 126,0 133,0 rd. 130 rd.115') Texlilwarenfachgeschäfte^) insgesamt . . . davon (nurFachgeschäfte): Textilwaren aller Art Kurz-, Weiß- u. Wollwaren . . . . Wirk- u. Slrtckwaren Wäsche Kleiderstoffe Damen- und Mädchenkletdung . - - Herren- und Knabenkleidung .... Herrenarttkel Schuhwarenfachgeschäfte 100.7 101,6 100,9 107,3 98,4 101.8 97,9 94.1 97.2 104,0 114.8 114.2 110.2 112.8 117.8 120.8 105.6 121.6 117,8 108,0 110.3 108,7 108.7 113.5 116.5 127.4 100.8 110.6 111,0 99,8 127.1 124.4 1195 125.2 129.5 142.8 129.9 135,0 121,4 104.6-) Möbelfachgeschäfte*) 99,9 143,2 136,4 Eisenw.arenfachgeschäfte (Gesamtumsatz) . . 108,2 129,0 „Ofen und Herde" (nur Einzelhandel) . „Haus- und Küchengeräte" (nur Ein- 131,6 122,0 130.0») zelhandel) >23.8 115,7 II8.0«) Glas- und Porzellanwaren 98,2 116,3 112,8 116,2 Elektro- und Beleuchtungsgeräte*) .... 98,2 134,6 125,1 Tapeten 102,0 137,8 117,0 — Drogen 92,0 103,0 103,0 102,0 Uhren 99,8 117,9 119,2 120,0 Blumen 92,6 104,0 108,0 116,4 Sportartikel und -bekleidung 111,0 123,0 105,0 112,0 Kraftfahrzeuge (Handelsumsätze) 145,0 160.0 167 2 138,0 Einzelhandel insgesamt . 67.0 112,0 110,0 ns.cft> h Ermittelt vom Institut sür Konjunkturforschung. Von den insgesamt mehr als lövO Berichten stammen 96 tzj, aus Fach geschäften. der Rest aus ländlichen Gemischlwarengeschästen und Te;lii- abkeilungen von Warenhäusern. '> Teilergebnis. «> Vorläufige Zahlen. Einnahmen der Reichsbahn aus dem Personen- und Gepäckverkchr um 8 Prozent, die Einzelhandelsumsätze in Schokolade und Süß waren um 7 Prozent (Januar bis Mai), die Einzelhandelsumsätze in Nahrungs- und Genußmitteln um 5 Prozent, die Ausgaben für den Zigarettenverbrauch um 4 Prozent, die Einzelhandelsum sätze in den Drogerien um 2 Prozent. Man sieht: die Ausgaben der Bevölkerung für Hausrat und Wohnbedarf sind in der Belebung den übrigen Teilen des Verbrauchs erheblich vorausgeeilt. Dies ist zu einem großen Teil dadurch bedingt, daß gerade diese Ausgaben durch die Ehestandsdarlehen außerordentlich gefördert worden sind; sie sind damit — jedenfalls zu einem Teil — aus den Ausgaben herausgehoben worden, die aus dem laufenden Einkommen und den Ersparnissen bestritten werden. Die angeführten Stcigerungs- zahlen beziehen sich auf die Umsatzwerte und sind infolgedessen auch von den Preisen abhängig, die die Verbraucher zu bezahlen haben. Das Sanierungsprogramm der Landwirtschaft war nur bei Erhöhung der Agrarpreise durchzuführen, und dies wieder mußte sich auch in eine Steigerung der Konsumentenprcife Nieder schlagen. Da sich dadurch die Ausgaben der Bevölkerung für den Nahrungsmittclverbrauch erhöht haben, war es notwendig, im Interesse der Kaufkraft die Preise auf den übrigen Gebieten des Verbrauchs so niedrig wie möglich zu halten. So haben sich denn auch die Einzelhandelspreise sür die Ernährung von März 1933 bis September 1934 um nicht ganz 10 Prozent, die Preise für die Bekleidungsausgaben dagegen von ihrem Tiefpunkt im Mai 1933 bis jetzt um 6.4 Prozent erhöht. In den letzten Monaten hat sich das Bild von der Belebung des Verbrauches ein wenig geändert. Der Gang der Verbrauchsbelebung ist durch Vorratskäuse beein flußt worden, die die Bevölkerung im Hinblick auf die Verknap pung in der Versorgung mit ausländischen Rohstoffen vorgenom- men hat. Besonders auffallend ist dabei die Zunahme der Umsätze in Bekleidung und Textilien. Hier dürfte ein Teil der Einkäufe, die 903
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder