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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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^ 224, 25. September 1934. Nedaftwneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Ansprache des Herrn Wilhelm Baur an den Gesamtvorstand in der Sitzung vom 21. September I9Z4 Meine Herren! In den letzten zwölf Monaten hat der Börsenverein eine bedauerliche krisenhafte Entwicklung genommen, deren Ursache darin zu suchen war, daß er sich nicht wie andere Fachgruppen in die Reichskulturkammer bzw. in eine Fachkammer einordnen ließ. Er wurde zwar im November vorigen Jahres in die Reichsschrifttumskammer einbezogen, seine eigene kammermäßige Gliederung jedoch machte sich bald bemerkbar, und so kam es, daß der Bör senverein als Ganzes wohl in die Reichsschrifttumskammer eingegliedert wurde, einzelne Fachverbände von ihm jedoch in anderen Kammern Aufnahme gefunden haben. Diese Schwierigkeiten sind allen beteiligten Stellen deutlich klar geworden, und nach Ausscheiden des früheren Ersten Vorstehers, Herrn >>,. Oldenbourg, wurde dann der Ihnen bekannte Satzungsentwurf vorgelegt, der eine andere Möglichkeit zuließ. An Stelle des Bör senvereins soll nunmehr der Reichsbund der Deutschen Buchhändler in der Reichsschrifttumskammer vertreten sein. Dieser Reichsbund wird neben den bisher im Börsenverein organisierten selbständigen Buchhändlern und leitenden Angestellten auch noch alle Arbeitnehmer umfassen, die im Verlag und Sortiment tätig sind. Wir haben also künftighin im Reichsbund eine nach den Hauptgesichtspunkten richtige Standesorganisation, die sowohl Prinzipale wie Gehilfen umfaßt. Der Börsenverein wird künftighin nicht mehr Fachverband der Reichsschrifttumskammer sein, sondern soll, damit er nicht ein leeres Gebilde darstellt, in sich alle Fachverbände aufnehmen, die er bisher bereits als Fachvereine in sich vereinigte, die nunmehr aber in verschiedenen Kammern untergebracht sind. Im Börsen verein sollen dann künftighin auch die Auslandvereine wieder ihren altgewohnten Platz haben. Damit die Einheitlichkeir zwischen dem wesentlichsten Fachverband und dem Börsenverein gewahrt ist, wurde in der neuen Satzung die These verankert, daß in beiden Fällen der Vorsteher personengleich sein muß. Es wird also, im großen ganzen gesehen, an der bisherigen Einrichtung wenig geändert, lediglich das, daß innerhalb des Börsen vereins der Reichsbund besteht, der als Fachverband der Reichsschrifttumskammer an den ihm von der Kultur kammer vorgeschriebenen Aufgaben mitarbeitet. Die Vermutung, daß der Börsenverein eines Tages die in andere Fachkammern gegliederten Fachver bände, wie Zeitschriftenverleger, Musikalienhändler usw., verliert, dürfte kaum in Frage kommen, wenn der Börsenverein nach wie vor der Mittler zwischen allen am Buchverlag und -vertrieb interessierten Stellen bleibt. Seit etwa acht Tagen ist nun die Frage akut geworden, die bisher bestandenen Spannungen dadurch aus zugleichen, daß als künftiger Vorsteher meine Wenigkeit in Frage käme. Ich will in Kürze meine Ansicht über den derzeitigen Stand der Sache des Börsenvereins bekanntgeben. Im Börsenverein ist im vergangenen Jahr eine sogenannte Gleichschaltung erfolgt, die aber auf die Dauer doch keine war, wenigstens konnte man sie nicht als eine solche ansprechen. Ich will, um nicht in altbekannte Dinge zu verfallen, nicht mehr auf frühere Angelegenheiten eingehen, jedoch steht die Tatsache fest, daß ent sprechend den Grundsätzen des nationalsozialistischen Staates wenig Veränderungen innerhalb des Börsen vereins vorgenommen wurden. Nun bin ich zwar der Ansicht, daß man eine große Organisation nicht von heute auf morgen dadurch auf ein anderes Gleis schieben kann, daß man alle bisher erfahrenen Männer beiseite schiebt und an ihre Stelle neue setzt, die zum Teil ganz neu in die Organisation hineingekommen sind. Es gilt aber, die Erfahrungen der Alten mit der Tatkraft der Jungen soweit als möglich zu vereinigen, damit endlich die Brücke zwischen dem Alten und Neuen geschaffen ist. Genau so wenig wie es auf die Dauer nicht durchzu führen ist, daß man das junge Element von der Leitung fernhält, genau so wenig müßte es auf die Dauer auch unhaltbar sein, wenn nur der Neue allein glauben würde, er könne die Neugestaltung einer Organisation rest los durchführen. Ich habe nicht die Absicht, alte bewährte Erfahrungen über Bord zu werfen, habe aber auch nicht die Absicht, überlebte Ansichten fortzuführen. Die neue Satzung macht bereits radikal Schluß mit der bis herigen Verfassung, und man kann hieraus bereits den Geist des Neuen ersehen. Ich bitte Sie, nachdem Sie selbst an diesem neuen Satzungswerk tätig mitgeholfen haben, daß Sie diesem auch zum Siege verhelfen und eigene Bedenken im Interesse einer kulturellen Standesorganisation, wie sie der Börsenverein darstellt, fallen lassen. Bezüglich personeller Auswahl habe ich bereits kurz gesagt, daß ich auf bewährte alte Mitarbeiter, soweit ich sie auch fernerhin als solche kennen und schätzen lerne, nicht verzichten werde, sofern Sie glauben, mich zu 835
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