X- so, 7. April 1928. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 3641 OL/r 6/rozLL Rene Gchickeles neuer Roman Das Erbe am Rhein 3n bester Ausstattung in zwei Ganzleinen-Länden Rm. IS.— Gchickeles wundervoller Roman wagt es, von der Liebe zu reden, er wagt es, Leute hineinzuzaubern, die für die Liebe Zeit haben. So reine Farben, so reines Deutsch... das hat es schon lange nicht gegeben. Das Such hat die verlorenen Tugenden der Anmut, der Diskretion, der Stille des Niemals-in-die-Menge- Nickens ..., kurz alles, was wir der Frau an den Leib wünschen, der wir das Äuch morgen schicken wollen. H. E. Zacob im „Äerliner Tageblatt" Als dichterisches Kunstwerk ist Gchickeles Roman bewundernswert. Die Sprache blüht in leichter, wehen, der Frische, ja bezaubernder Glaste, fle perlt wie ein fröhlich-edler Wein. Das Lüldgewoge liegt für die Erinnerung des Lesers da — besonnt wie der Strand der Adria. Kunstvoll vereint sich bewußte Ironie des Erzählers mit der Anmut der Natur. Es ist, als besitze der Dichter jene „blauen, weißen und goldenen Dalle und großen Reifen aus Silber", die Klaus als Zunge mit Maria durch die steinen Wellen der Adria hat jagen wollen. Und wie Venedig und die Riviera dichterisch gestaltet, leben, so auch der Schwarz, wald, die Winternacht der deutschen Heimat, so auch die Figurenreihe der Personen. Ein fröhlich auf. sprudelnder, ungehemmt in der Sonne blitzender und doch alle Wasser kunstvoll zusammenhaltender Springbrunnen erzählender Erinnerung. Martin Rockenbach in der „Kölnischen Volkszeitung" Als wir das Luch vor einem Vierteljahr zuerst anzeigten, zitierten wir das Wort von Victor Hehn aus seinem „Goethe": „Soll wieder ein Dichter auferstehen, der sich in der Literatur zu Goethe verhält, wie in der Staatskunst Bismarck zu Friedrich dem Großen, so wird er kein Märker und kein Pommer, wohl aber vielleicht ein deutscher Elsässer sein." Heute weiß das literarische Deutschland, daß dieser Dichter Rene Schickele ist, der, wie Max Krell schreibt, mit seinem Roman „Das Erbe am Rhein" nun dasteht als „wahrhaft großer Dichter, sichtbar allem Volk!"