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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1926
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- Deutsch
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X- 88, 16, April 1926, Mitteilungen aus dem Antiquariat. der heute noch bestehenden Blätter aus langes Bestehen zurück- blicken können. Weit mehr sind freilich über -wenige Jahre oder Jahrzehnte nicht hinausgekommen. In dem Buch finden wir neben Blättern anderer Sprachen auch eine Zahl deutscher in England, hauptsächlich in London, gegründeter Zeitungen ausgeführt. Als wohl ältest« das »Lon doner Deutsche Wochenblatt«, das nur wenige Wochen, von No vember 1819 bis Januar 1829 erlebte. Der »Englische Anzeiger-, 1832, brachte es nur auf 17 Nummern, Ganz kurzlebig war die »Deutsche Presse-, 1841. Dagegen hielt die »Deutsche Londoner Zeitung- schon von 1845 bis 1851 durch. Dann kam das »Deutsche Athenaeum- von 1853 bis 1856, Nach einigen schnell wieder ver schwundenen Blättern — von denen der »Deutsche Arbeiter- 1868 eine gewisse politische Bedeutung erhalten hat —brachte erst »Die Londoner Deutsche Post- es auf mehrjähriges Bestehen, vom Ja nuar 1870 bis September 1876, Ihr folgte das »Londoner Jour nal-, Februar 1878 bis November 1891, das zunächst als »Lon doner Volkszeitung-, eingegangen Februar 1892, fortgesetzt wurde und dann, unter Verschmelzung des »Landstreichers« (gegründet 1889), mit der ursprünglich als Kalender-Jahrbuch herausgegebe nen »Figaro-Chronik- sich in den »Londoner General-Anzeiger- umwan-delte, Dieser Generalanzeiger erscheint jetzt -wieder in London, Als bedeutendste der deutschen Zeitungen war aber die »Lon doner Zeitung- in der Vorkriegszeit anzusehen. Ursprünglich als »Hermann- von 1859 bis 1869 eine Zeitschrift, nahm sie mit Ja nuar 1870 ihren neuen Namen an und wurde zuletzt zur Tages zeitung der deutschen Kolonie in London, bis zur Unterdrückung bei Ausbruch des Weltkrieges, August 1914. Ebenfalls unterdrückt wurde damals die seit 1898 bestehende »Allgemeine Korrespon denz-, Ein anderes Blatt, die »Deutsche Korrespondenz-, gegrün det 1901, war schon 1913 eingestellt worden. Neben dem »General anzeiger« hat noch ein Blatt aus der früheren Zeit das Erscheinen wieder ausgenommen, der 1912 gegründete »St, Marienbote-, ein konfessionelles Blatt. So gibt die Handliste einen guten Einblick in Werden und Schicksal der englischen Presse, besonders ihrer Anfänge, Auch in England ist die Presse nur schrittweise vorwärtsgekommen, und wer sich mit der Geschichte der englischen Presse näher befassen will, findet in der Handliste der limos ein wertvolles Hilfsmittel, an dem er nicht vorübergehen darf. Wilhelm Heidelberg, Das alte rumänische Buch. Die richtige Buchpflege ist in Rumänien noch eine Kunst jungen Datums, Erst in allerletzter Zeit begann man, der Aus stattung des Buches erhöhtes Interesse entgegenzubringen, und macht in den großen Verlagshäusern, wie »Lurtoa romsuesseu- und »Lutiur» u-nionLlL-, gute Fortschritte in dieser Richtung, Aber war das bibliophile Interesse in dieser Beziehung geweckt, so blieb bis in letzter Zeit das alte Buch völlig vernachlässigt. Es ist ein besonderes Verdienst der rumänischen Akademie, daß sie beschloß, die alten Bücherschätze aus ihrer unverdienten Vergessenheit her vorzuholen, Dies um so mehr, als es hier bis vor kurzem keinen richtigen Antiquariatshandel gab und keine Fachschriften, Und doch gibt es, wie die von der Akademie eröfsnete Ausstellung zeigt, herrliche bibliographische Altertümer, die -selbst im Lande nur selten auftreten und nicht einmal immer in den Bibliotheken des Staates enthalten sind. Sie sind in das Ausland abgewandcrt, das sich schon srüher für diese Fragen interessierte. Die Ausstellung in der rumänischen Akademie bezieht sich übrigens nicht nur aus Las Buch, sondern enthält auch alte Hand schriften, Porträts, Karten, Bilder, Trachten usw, von den An fängen bis zum Jahre 1829, zu der Zeit, als sich der große Um schwung vollzog und Rumänien in kultureller Beziehung aus slawisch-orientalischer Bceinslussung in den Bereich westlicher Ein flüsse überging. Die ältesten schriftlichen Denkmäler der rumänischen Litera tur sind immer in kirchenslawischer Sprache abgefaßt und zeigen in Druck und Ausstattung die hohe Muße jener Zeit und die wirk lich liebevolle Behandlung des Buches, das damals eine große Seltenheit bildete. Bis zum 16. Jahrhundert kannte man auf rumänischem Boden nur slawonisches Schrifttum, später wurde auch in Rumänisch geschrieben und gedruckt, aber bis in die Mitte -des 19, Jahrhunderts immer noch in der Cyrillica, nicht in der jetzt üblichen Antiqua. Die ersten rumänischen Bücher trugen -beinahe ausschließlich kirchlichen und gottesdienstlichen Charakter. Es sind solide Fo lianten in Einbänden aus Eiche, mit goldenen und silbernen Ver zierungen, Die Initialen sind mit großem Geschmack ausgesührt und verraten schon im Beginn die Einflüsse der volkstümlichen, nicht nur der entlehnten Kunst, Es war die Blütezeit des zier lichen Holzschnittes. Diese hohe Kunst Pflegte man dazumal be sonders in den orthodoxen Klöstern, hinter deren stille Mauern sich auch die türkischen Beamten nicht wagten. — Später, nach dem byzantinischen Einfluß, fetzte der russische ein, aus Moskau, Kijew und Lemberg, Die Gegenstände der Ausstellung sind chronologisch geordnet. Die erste Vitrine zeigt die Anfänge der rumänischen Druckkunst, die durch serbische Mönche aus Italien eingesührt wurde. Der montenegrinische Fürst Georg Trnojewitsch hatte eine venetianische Adelige zur Frau, Er sah, wie man in Venedig Bücher druckte, und brachte das nötige Material in ein Kloster bei Zetinje und machte seinen früheren Lehrer, den Mönch Makarie, zum ersten Typographen in -südslawischen Landen, Die Invasion der Türken zerstörte aber diese ersten Anfänge. Trnojewitsch selbst flüchtete nach Italien, kehrte aber etwas später in einer Mönchskutte heim, um die Unabhängigkeit seines Landes -wiedcrherzustellen und die begonnene Kulturarbeit fortzusetzen. Aber man verriet ihn den Türken, und er wurde nach Kleinasien verbannt. Er floh, und seine einzige Habe, die er mit sich nahm, waren Drucklettern, Er fand in einem rumänischen Kloster Unterkunft, und dank seinem Bucheiser wurde 1508 das erste rumänische Buch gedruckt: eine liturgische Anweisung, Als der Resormationsgedanke auch unter den Sachsen Sieben bürgens Wurzel faßte, war es die Stadt Kronstadt (rumänisch: Braschow), die der Entwicklung der rumänischen Druckkunst außer ordentliche Dienste leistete, und zwar unter direkter Mitwirkung mehrerer deutscher Bürgermeister dieser Stadt, welche den Druck der Heiligen Schrift unter ihren -besonderen Schutz nahmen. Im Aufträge dieser Bürgermeister versah der Lehrer Corsei aus Tär- gowischte den Druck von mehreren Psaltern und Evangelienab schriften, die in handschriftlicher Fassung unicr den Rumänen Siebenbürgens im Umlauf waren. Jene kriegerischen Zeiten waren für das Buchgewerbe be sonders ungünstig. Der rumänische Gospodar gewann für kurze Dauer die Unabhängigkeit seines Landes, um dann aber später in noch grimmigere Abhängigkeit zu geraten. Fünfzig Jahre gingen in diesem Kampfe verloren. Erst darnach wurden die Fäden der Kulturarbeit wieder ausgenommen, aber sie führten nicht mehr zu den Südslawen oder nach Byzanz, sondern nach dem russischen Osten, Der damalige Metropolit von Kijew, Peter Mogilas, war ein Rumäne, Sohn des Gospodaren Simion-Voda, Im kulturel len Umschwung, der sich damals in Rußland vollzog, hat dieser Metropolit keine untergeordnete Rolle gespielt. Diesem Metro politen verdankt Rumänien, daß es damals in kultureller Hin sicht unter -den Schutz Rußlands kam, das eine Reihe von Kriegen unternahm und durchführte, um die Balkanländer vom türkischen Joch und vom Einfluß einer andersrassigen Kultur zu befreien. Um jene Zeit wurden die rumänischen Bücher in Kijew oder unter Kijews oder Moskaus Einfluß ausgeführt. So schrieb der rumä nische Metropolit Dosifteu, der an der Übersetzung der Heiligen Schrift arbeitete, an den Moskauer Patriarchen Joachim, er habe Bedarf an Druckmitteln, und -der Patriarch antwortete ihm, daß er auch weiterhin, zum Lobe Christi, die gemeinsame Arbeit unter stützen werde, Dosifteu -hat -dann einen Psalter veröffentlicht, in Volksmundart gereimt, den auch heute noch die Kinder der rumä nischen Dörfer singen. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit verdient ein Unikum, das in georgischer (grusinischer) Art gedruckt ist. Es ist ein Me-ssebuch aus dem Jahre 1710, das in Tiflis gedruckt wurde, wohin der Gospodar Brancoveanu einige rumänische Setzer zur Vervoll kommnung geschickt hatte. Der -Verleger schreibt sich in diesem 17
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