Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1926
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- 1926-04-16
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- 16.04.1926
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X 88, 18, April 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Von großer Bedeutung ist seiner die Sammlung orientalischer Werke, durch die Yale von jeher zum Stützpunkt orientalischer Studien wurde. Nicht wenig trug die Privatbibliothek von Pro- sessor E. Salisbury, die 1870 in den Besitz der Aale-Bibliothek kam, zu dem gegenwärtigen Reichtum an Werken des Sanskrit, der arabischen, persischen wie der japanischen und chinesischen Li teratur bei. Die Sammlung wird neuerdings durch die der Orien talischen Gesellschaft vermehrt, die seit Jahrzehnten schon in der Bibliothek als Leihgabe nntergebracht war und ihr nun für die Dauer verbleiben soll. Wichtige Hilfsmittel zum Studium der amerikanischen Litera turgeschichte enthält die Sammlung amerikanischer Literatur, die Werke säst aller literarischen Größen Amerikas enthält: darunter befinden sich Erstausgaben in ihrem Originaleinband, von denen viele wertvolle Briefe, Bilder oder ähnliche Zutaten enthalten. James Fcnimore Coopcr, einem ehemaligen Schüler des Val« k'ollego, ist eine besondere Sammlung gewidmet. Sie enthält nicht nur die Handschriften einer großen Zahl seiner Romane (von denen »1Ü6 I.a.-a vk tb« bkobieans« und »Ido Uralrlo« gerade vor hundert Jahren herauskamen), sondern auch eine große Menge von Briefen zeitgenössischer berühmter Männer des In- und Auslan des; auch Familienpapierc aus nahezu einen, Jahrhundert schien nicht. Eine sorgfältige Zusammenstellung in einem besonderen Raum wird der sehr reichhaltigen Münzsammlung zuteil, die zu einem Viertel aus griechischen und römischen besteht und im übrigen Tausende von Münzen anderer Länder, besonders Ameri kas, aufweist. Nicht unerwähnt bleibe zum Schluß noch die pädagogische Bibliothek, nach einem Ihrer Stister James H. Penniman aus Philadelphia, die »penniman I-idrarz, o! Lckucalion« genannt. Fer ner die Sammlung gebundener Zeitungsjahrgänge, die vielleicht eine der größten Amerikas ist. Sie enthält Zeugnisse über Ur sprung und Verlaus des Krieges und der Friedenskonferenz und kann, wenn sie nach großzügigen Gesichtspunkten verwertet wird, »och einmal wertvolle Dienste für die Verständigung der Völker leiste». vr. Cornelia Prange. Zwei Seltenheiten des Büchermarkts. Der Katalog der Kupserstichsammlung Gaa, die am 5. und 6. Mai bei C. G. Boerner, Leipzig, versteigert werden soll, be schreibt auch zwei große Raritäten des Buchantiquariats. Im Holzschnitkwerk Albrecht Dürers Ist ein vollstän diges Exemplar der Erstausgabe der Apokalypse vorhanden, wie es im Handel kaum noch anzutressen ist, und zwar handelt es sich um die erste Ausgabe mit lateinischem Text (Nürnberg 1488). Diese Ausgabe ist so selten, daß sie weder von Bartsch, noch von Heller erwähnt wurde. Sie unterscheidet sich bekanntlich nicht un wesentlich von der späteren Ausgabe. Das besonders seltene Titel blatt zeigt nur die Schrift »^pocatipsis (tu pixuris«, noch nicht den erst für die zweite Ausgabe gearbeiteten Holzschnitt mit der Ma donna und Johannes <B. 60); der Text zeigt viele Abweichungen, die am genauesten von Cornill d'Orville in Naumanns Archiv 1863, S. 204, beschrieben sind. Am wichtigsten ist aber der Unter schied in der Qualität der Drucke, die auf einem sesten Papier »hne erkennbare Wasserzeichen besonders scharf gekommen sind. Das Exemplar der Eammlung Gaa, bei dem die Blätter einzeln ans Passepartouts montiert sind, ist von ganz ungewöhnlich schöner Erhaltung, mit Rand; die Blattgröße beträgt durchschnittlich 44X31 cm. Fast noch seltener als diese wundervolle Dtirersolge scheint die Konkordanz des Alten und Neuen Testaments von Augustin tzirIchvogel vollständig vorzukommen. Diese Seltenheit er klärt sich dadurch, daß das Werk, wie vr. Schwarz In seiner Mono graphie annimmt, gar nicht in der Auslage erschienen ist. So „wichen auch die von vr. Schwarz beschriebenen wenigen in ihrer Art vollständigen Exemplare — in Wien, Berlin, München (und Nürnberg) — derartig voneinander ab, daß auch das vorliegende Exemplar mit 104 Originalradicrungen (wie die »Normalcxem- plare«) und mit der zweiseitigen Vorrede (wie die -Originalhand- schrift«) trotz des Fehlens eines Titelblattes und des Index als komplett, und zwar als eine Art Probeexemplar mit dem Text angesehen werden muß. Tatsächlich weisen die Abdrucke der Ra dierungen einen seinen Plattenton auf, wie er nur bei ganz frühen und besonders sorgfältig gedruckten Abzügen vorzukommen Pflegt; die Platten waren beim Druck zum Teil noch unzerschnitten, sodaß verschiedentlich nebeneinanderstehende Abbildungen von einer Platte gedruckt sind; die Plattenecken waren beim Abdruck häusig noch ganz spitz. Das zur Verwendung gekommene Papier — in der Größe der -Normalexcmplare- — zeigt häusig die Wasser zeichen des stehenden Hundes oder Bären, gelegentlich das der hohen Krone oder des Reichsapsels mit Stern, was auch aus eine srühe Entstehung schließen läßt. Künstlerisch bedeutend ist bei diesem Exemplar auch der Einband. Es handelt sich um einen ge preßten Ganzlcdcrband, mit einer Darstellung der Fides und einer Bordüre von Brustbildern der Evangelisten und Christi, die 1542 datiert Ist. Stilistische Merkmale weisen dabei aus Süddeutschlaniy speziell Nürnberg, sodaß es außerordentlich wahrscheinlich ist, daß hier die Konkordanz in ihrem ursprünglichen Einband vorliegt. Autographenpreise in Amerika. Ende Januar wurde in New Uork der erste Teil der Auto- graphen-Sammlung des verstorbenen Oberst James H. Manning aus Albany versteigert. Dieser Teil bestand aus Bricsen und Dokumenten zur amerikanischen Geschichte und einer vollständigen Sammlung von Briesen und Unterschristen der Unterzeichner der Unabhängigkcitscrklärung. Es wurden durchgehend hohe Preise erzielt, aber am umstrittensten waren die Autographen der 5g »Sigaers«, die zusammen die erstaunliche Summe von 46 925.50 Dollar erzielten. In Nr. 5 von Uudliskers' tVeeüh befindet sich eine interessante Gegenüberstellung der Preise, die in 3 Auktionen für Unterschristen der »Signors« gezahlt wurden. Seit 1912 sind im ganzen vier vollständige Sammlungen auf den Markt gekommen, und zwar 1912 in Philadelphia die Dansorth-Sammlung, die 14873.50 Dollar brachte, 1922 in New Bork die Emmet-Sammlung, die sür 19 750 Dollar verlaust wurde, 1924 wiederum in Phila delphia die Thomas-Sammlung, die auf 28 502 Dollar stieg und wenige Monate später die oben erwähnte Sammlung des Obersten Manning, die beinahe das Doppelte der Thomas-Sammlung er zielte. Ter amerikanische Artikclschreibcr ist der Meinung, daß zum Teil die Schönheit der Stücke, aber hauptsächlich die Wcrtsteigerung diese Erhöhung verursachten. Beinahe die Hälfte des Preises sür alle 56 Briefe und Unterschriften, 22 500 Dollar, kostete ein von Button Gwinnett unterschriebenes Dokument; 8500 Dollar mehr als das Stück in der Thomas-Sammlung und fast ebensoviel mehr als 1912 die vollständige Sammlung aller 5g Unterzeichner. Die Erklärung für diese rapide Steigerung gibt die Tatsache, daß viele Sammlungen bestehen, denen aber gerade diese Unterschrift fehlt. Ein Nachlassen der Wertsteigcrung ist sehr unwahrscheinlich, wenn sich nicht neue Unterschristen von Gwinnett sinden, wozu aber ivenig Hossnung vorhanden ist. Ein interessanter Kauf. Ein Wiener Antiquariat hat dieser Tage in Prag bei der Versteigerung des ersten Teiles der Bibliothek des Grasen Palssst die ungefähr 1470 bei Günther Zainer in Augsburg gedruckte Aus gabe von Thomas a Kempis »ve Imitation« Lürist!« erworben. Das Exemplar besitzt das bei säst allen Exemplaren fehlende Titel blatt von zwölf Zeilen. Bei der Versteigerung entspann sich ein lebhafter Kampf, in welchem die Wiener gegen eine Prager Anti- qnariatssirma Sieger blieb und das Werk um 36 000 tschechische Krone» (ungefähr 4500 Mark) zugeschlagen bekam, vr. F. W.
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