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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1926
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- Deutsch
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88, 18. April 1928, Mitteilungen aus dem Antiquariat. »SqnMatl f. i, Dkschn. «uchhand-I. Die Aufbewahrung von Antiquariats- und Auktionskatalogen. Die Kataloge werden meistens im Originalzustand, d, h, bro schiert, aufbewahrt und gehen so mehr oder weniger schnell zu grunde. Die Zusammenfassung in Buchkästen ermöglicht zwar eine bessere Ausstellung, ohne jedoch eine größere Übersichtlichkeit und Schonung der Broschüren zu bewirken. Die Einbandfrage ist in der Hauptsache eine Geldfrage. So ist es nützlich, einmal zu überlegen, ob, wann und wie es empfehlenswert ist, zwei oder mehrere Kataloge zusammenzubinden. Die Vereinigung verschiedener Kataloge ist von vornherein abzulehnen, wenn die Bandstärken (z. B. catnlogue vescumps- Serivo) oder Formatgrößcn (Ludwig Roscnthal, Kat. 99) sie er schweren oder gar unmöglich machen. Das Zusammenbinden verschiedener Kataloge ist sehr gut möglich, aber der Materie wegen nicht empfehlenswert bei manchen Spezialkatalogen (Jacques Roscnthal, Kat. 80 — Breslauer, Kat. 24 — Heß, Kat. 24 — Maggs, Cat. 497) und bei bedeutenden Auktionskatalogen (Sotheby, Slg. Duss — Schwarz, Slg. Eißler — Baer, Slg. Schreiber — de Gruyter, Slg. Köster). In allen anderen Fällen ist die Vereinigung mehrerer Kata loge meinem Einband durchaus empfehlenswert; sie erhöht nur die Übersichtlichkeit. Dabei sind drei Wege möglich: 1. Vereinigung nach den Firmen ohne Berücksichtigung des Inhaltes. Diese werden Wohl die wenigsten wählen. Eine Serie der Hiersemann- oder Tregaskis- oder Sothebykataloge, Nummer aus Nummer folgend, ist fast unbrauchbar, wenn kein ausführliches Sachregister vorhanden ist. Zudem macht ein fehlen der Katalog die Reihe unvollständig und ein späteres Einfügen ist unmöglich. 2. Bereinigung nach Inhalt ohne Berücksichtigung der Firmen. Diese Methode ist oft anwendbar. Z. B. läßt sich eine große Zahl von Katalogen über deutsche Literatur der verschieden sten Antiquare ganz gut zusammenfasscn. Freilich ist das Aus- jinden eines bestimmten Katalogs sehr erschwert. 3. Vereinigung nach Inhalt und Firmen. Diese Methode bietet zweifellos die größten Vorteile für den Benutzer und ist in gleicher Weise für Auktions- (Hirsch, Aukt. Rümann, Voll, Martin — Graupe, Aukt. Manheimer, Rosenberg) und Antiquariatskataloge (Pickering L Chatto, Kat. 208—223 — Halle, Kat. 45-^8 — Hiersemann, Kat. 276, 425, 492, 513, 517, 535, 540, 550, 562 — Meyer L Mittler, Kat. 1—8) sehr gut anwendbar. In periodischer Folge erscheinende Auswahl- und Misch- katalogc bindet man am besten in zeitlicher Folge zusammen und versieht sie mit einem Generalindex (z. B. Baers Frankfurter Bücherfreund — dlorqonck's üutlsUn monsusl — Breslauers Ka taloge). Geringe Formatdifferenzen (etwa bis 3 om nach jeder Dimension) sind oft nur scheinbare, da z. B. Hiersemann bei unveränderter Satzspiegclgröße nur die äußeren Papierrandbreitcn verändert. Bei dieser Gelegenheit ist auf die jeder Begründung entbehrende Tatsache hinzuwcisen, daß manche Firmen (Gilhofer >L Ranschburg) die Formate ununterbrochen ändern. Der tiefere Sinn dieser Unbeständigkeit ist schwer anzugeben. Es ließe sich mit 2 Formaten auskommen. Als Gedankenlosigkeit ist es zu be zeichnen, daß gar nicht wenige große Firmen ihre Kataloge ohnejedeJahrcszahl hcrausgeben. Gute Kataloge dürfen keine Eintagsfliegen sein. Wirkliche Eintagsfliegen, d. h. wertlose Kataloge bleiben überhaupt ungebunden. H. Rei—. Aus dem englischen Antiquariat. Dem soeben erschienenen »Adreßbuch der Antiquare »(Straubing L Müller, Weimar) entnehmen wir auszugsweise folgende inter essante Schilderung der Entwicklung eines bedeutenden Londoner Antiquariats in den letzten 20 Jahren. Zwei Kaufmannssöhne W. A. und Gilbert Fohle aus Shoreditch hatten im Jahre 1902 das Pech, in der Prüfung für den höheren Verwaltungsdienst durchzufallen, niemand hätte aber damals voraussehen können, daß dieser augen scheinliche Mißerfolg später einen derartigen Einfluß aus den eng lischen Buchhandel ausüben würde, wie cs tatsächlich geschah. Beide kamen aus den Gedanken, ihre nun nicht mehr benötigten Lehrbücher aus dem Wege eines Zeilungsinserats zu verkaufen, und dieses brachte eine solche Menge von Nachfragen, daß sie sofort erkannten, eine nach Tausenden zählende Menge von jungen Leu ten müsse im Lande sein, die Interesse, aber keine Mittel für den Erwerb solcher Lehrbücher habe. Also verlegten sie sich auf An- und Verkauf gebrauchter Schulbücher, zunächst bescheiden im elter lichen Hause. Das Geschäft schlug ein und bald konnten sie einen leeren Laden in Jslington für 5 sb. wöchentlich mieten. Hand schriftliche Lagerlistcn mit der flehentlichen Bitte um Rückgabe nach Durchsicht waren das erste Propagandamaterial, in Kürze konnte ein doppelt so teurer Laden bezogen werden. Damals waren beide Inhaber zusammen kaum 35 Jahre alt. Die Miet verträge schlossen sie brieflich ab, da bei ihrer Jugend niemand einen solchen mündlich abgeschlossen hätte. Per Fahrrad wurden die eingegangenen Bestellungen erledigt und bei den Verlegern eingeholte Bücher gleich auf der Post verpackt und versandt. Die Schnelligkeit der Bedienung war die beste Empfehlung und der Schlüssel zur Entlvicklung der jungen Firma, die nun schon 5 Pfund Sterling monatlich für einen Laden auf der Charing Croß Road, im Buchhändlcrviertel, ausgeben konnte. Man be schränkte sich nun auch nicht mehr auf Lehrbücher, sondern handelte Antiquaria aller Gebiete. Die immer mehr anschwellende Korre spondenz brachte sogar die Polizei auf die Vermutung, daß es sich um ein verkapptes Wettbüro handle. Bald konnten die noch immer »Minderjährigen» einen günstigen Eckladen derselben Straße langfristig mieten und fünf Filialen eröffnen. Nach zehn jährigem Bestehen, 1912, hatte die Firma W. L G. Fohle etwa 100 Mitarbeiter und umfaßte «in sechsstöckiges Haus Ecke Manette Street. Die Geheimnisse des außerordentlichen Ersolges in so kurzer Zeit bestehen nach den Ausführungen der Inhaber in großem Fleiß, besonderer Promptheit und reichhaltigem Lager. Es folgen einige Zahlen zur Erläuterung des heutigen Umfangs des Geschäfts: 22 Kataloge erscheinen jedes Jahr, mit Auflagen bis 50 000, 10 000 Bände werden wöchentlich angckauft, Postein gang und Kundeuverkehr je 2000 pro Tag, Paketvcrsand 2500 in der Woche, das Lager umfaßt etwa l H Million Bände. Das Haus Fohle hat sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und kann heut« als eines der typischsten und größten auf dem englischen Bücher märkte bezeichnet werden. Dersteigeruitgskalender. 19. —28. April: Burgersdijk L Niermans, Leiden. Mehrere wissenschaftliche Bibliotheken. 4165 Nrn. 20. April: Wolfgang Falkenfeld, Berlin. Deutsch« Literatur in Erst- und modernen Luxusausgaben. 307 Nrn. Versteigerung in den Räumen der Fa. S. Martin Fraenkel. 22. April: Max Perl, Berlin. 106. Versteigerung: Mo derne Graphik und Handzeichnungen. 586 Nrn. 22.—24. April: ckulss dtoxnial, Uaris. lävres rares et 26. u. 27. April: HollsteinLPuppel, Berlin. 32. Ver steigerung: Kupferstiche, Holzschnitte, Radierungen alter Mei ster des 15.—18. Jahrh. 988 Nrn. 5. u. 6. Mai: C. G. Boerner, Leipzig. 150. Versteige rung: Sammlung Gaa-Mannheim kostbarer alter Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen. Spezialsammlung Georg Friedrich Schmidt, Callot-Sammlung. 1074 Nrn. 5.—8. Mai: M. Lempertz' Buchh. u. Antiquariat, Bonn a. Rh. 289. Bücher-Versteigerung: Geschichte, Län derkunde, Kulturgeschichte, Inkunabeln, Alte Drucke, Biblio graphie usw. 2225 Nrn. 10. Mai und folgende Tage: I. Schulman, Amsterdam. 14. u. 15. Mai: M a x P e r l, B e r l i n. Büchersammlung Prof. Board-Düsseldorf. Verantwortlich für diese Mitteilungen: Pros. vr. Gerh. Mcnz in Leipzig. 20
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