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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1926
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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s>4 122, 29, Mai 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Direktor des Museums ist zugleich Chesbibliothekar (?oincipsl lu- bruriuu) der Bibliothek, Die letztere ist also eine Abteilung des Museums, Als solche untersteht sie einem Keeper Mustos — etwa Oberbibliotheksrat), Ihm sind nachgeordnet veputp Keepers (Vizekustoden — Bibliotheksräte). Es folgen die Lssistaut Keepers (Hilfskustoden oder Hilfsbibliothekare) und die Lssist-ml« (etwa — Bibliotheksassessoren), Die mittleren Beamten heißen elerlis (Sekretäre) wie die jungen Buchhändler, die Bankbuchhaltcr, die Handlungsgehilfen usw, Obersekretäre heißen OIsiüs ok Kigdsr drucks. Die Unterbeamten werden Lttsuckauts (Diener) genannt. Sie sind mit ihrem Titel genau so unzufrieden wie es unsere »Bibliotheksdicner- vor der Titelresorm waren. Die unterste Gruppe bilden Arbeiter, Abstäuber (ckusters) und dergleichen. Eine geregelte Berufsvorbildung mit festen Prüfungen gibt es nicht. Die Kuratoren prüfen zwar die angehenden Biblio thekare, aber formlos. Vorbedingung für die Laufbahn ist diese Prüfung nicht. Viel wichtiger sind die Empfehlungen, Der Leit satz heißt: Wir fangen sie jung ein («s eateb tbsm voanaj, d, h, die Kräfte werden jung eingestellt und dann praktisch vorgebildet. Eine Übung, die ja auch sonst dem englischen Erziehungswesen eigentümlich ist (Vorbildung der Juristen und Mediziner), So ist zwar die wissenschaftliche Vorbildung der englischen Kollegen der der deutschen nicht durchweg gleichwertig, in ihrer Brauch barkeit für den Dienst ihrer Bibliothek dürsten sie ihnen aber kaum etwas nachgeben. Der schon von Milkau gelegentlich an geführte englische Grundsatz, keine Geschäfte durch höher bezahlte Kräfte ausführen zu lassen, die geringer besoldete erledigen können, ist bei der Verteilung der Geschäfte streng durchgeführt. Die Bibliothek hat 22 wissenschaftliche Beamte, Weibliche Arbeits kräfte werden nur in der Buchbinderwerkstatt beschäftigt, Erwerb der Bücher: Für das gesamte englische Reich besteht ein Pflichtstückrecht (Ovpyrtgdt), Mittelbar erfaßt es auch amerikanische Werke, Wenn nämlich solche Werke Erfolg haben, werden größere Bestände von einem englischen Verleger über nommen, der dann seine Firma auf das Titelblatt setzt und dadurch zur Abgabe von Pflichtstücken verbunden ist. Auf Grund der Verlcgerbibliographie (Kudltsdsrs' Lircular) wird das Soll der Eingänge nach den Namen der Verleger ge ordnet in das Zugangsbuch für Pslichtstücke eingetragen. Sobald das Buch eingcht, wird das Datum neben dem Titel vermerkt. Dem Buche wird das Datum des Eingangs auf der Rückseite auf- gedruckt, Es wird auf der Rückseite des Titelblattes und der Illu strationen gestempelt, und zwar in blauer Farbe und je nach seiner Größe mit einem großen oder kleinen Stempel, Einen roten Stempel erhalten die gekauften, einen gelben die geschenkten, einen schwarzen die im internationalen Austausch erworbenen Stücke, einen braunen diejenigen, deren Herkunft zweifelhaft ist. Gekauft werden fast nur neu erschienene ausländische Werke, Bei der Auswahl der deutschen wird das Wöchentliche Verzeichnis zugrunde gelegt. Gekauft wird bei je einem Agenten für die großen Länder. Agent für Deutschland ist A, Asher L Co, in Berlin, I, Katalog, Autorenkatalog: Die Titel werden auf einem langen blauen Zettel (Slip) ausgenommen. Auf der Rückseite wird die Gruppe des Sachkatalogs vermerkt. Ein Revisor prüft die Aufnahme nach. Die Bibliothek hat ihre eigenen Regeln, die auszugsweise im Führer abgcdruckt sind. Die Regeln sind 1839 aufgestellt und 1920 überprüft worden. Sie sind für 1 Schilling käuflich, waren aber zur Zeit meiner Anwesenheit vergriffen. Das Britische Museum hat das englisch-amerikanische Einheitssystem (Latatogus rule«) noch nicht cingeführt. Nicht einmal mit Oxford und Cambridge ist bisher eine Einigung erzielt worden. Aus den Slips wird das Zugangsverzcichnis zusammcngestcllt, das monat lich im Drucke erscheint und die Grundlage für alle Kataloge bildet. Es besteht ein vollständiger »Osnsral Oatalogus ok priutsck booüs« (alphabetischer Autorenkatalog), Er wird durch Ausschneiden in drei Stücken hcrgestellt und in Ganzleder niit Messingbcschlägen gebunden. Eine Reihe von Buchbindern ist ausschließlich mit dem Aufkleben nnd Binden beschäftigt. Das blau gebundene Stück steht im Lesesaal, das rote und das grüne im Raum der Katalogabtei lung, Die einzelnen Bände des grünen vertreten die des blauen, wenn diese ergänzt werden. Der sogenannte Incorporator bestimmt den Platz des Titels im Katalog, indem er an den Bestimmungs ort eine 1 und auf die Rückseite des Titelausschnitts eine 2 schreibt und den Titel in den Band einlegt. Der Oeusrat Lataloguo wurde angelegt in den Jahren 1838—1880, und zwar zunächst handschrift lich in Form von Zetteln, die den Bänden an den entsprechenden Stellen eingesügt wurden *), Von 1881—1900 erfolgte die Druck legung, Die zwischen 1881 und 1899 erworbenen Werke wurden in einen Ergänzungskatalog ausgenommen, der von 1900—1904 erschien. Der erste Katalog umsatzt 393, der zweite 41 Teile, Das Gesamtwerk umsaßt die Titel aller Bücher von der Gründung an. Der handschriftliche Katalog hatte fast 3000 Bände und wuchs jährlich um 30—40. Der jetzige densral Oatalogus enthält etwa 1000 Bände und nimmt jährlich nur um wenige zu. Seine innere Einrichtung entspricht etwa der des alphabetischen Band katalogs der Preußischen Staatsbibliothek, Bei zahlreichen Titeln unter einem Ordnungswort geht immer ein Verzeichnis voran, eine Einrichtung, die das Aufsinden sehr erleichtert. Andererseits sind noch veraltete Regeln angewendet, die die Auffindung er schweren, so die Gleichstellung von i und j, von u und v, die in den neueren Teilen aufgegeben ist. Seit 1900 erscheint monatlich ein Heft von »^cessslous to tbs deneral Latalogus», das Gegen stück zu den Berliner Titeldrucken. Der Generalkatalog enthielt 1924 4 000 000 Titel, Jähr lich kommen etwa 30 000 neue Titel hinzu. II, D er S a ch k a t a l o g ist weniger gut als der Autoren katalog. Ein siebenbändiger Schlagwortkatalog umfaßt in fünf Alphabeten die Werke, die seit 1881—1920 cingegangen sind, ein weiterer vorläufiger Schlagwortkatalog die neuesten Eingänge. Die Bücherzugänge werden alle 5 Jahre in einem Bande zu sammengefaßt. Hier erweist der Zettelkatalog seine unbedingte Überlegenheit. Er ist beweglicher, frischer und hat nur ein Alphabet, Die Zuteilung eines Werkes zu seinem Schlagwort erfolgt schon bei der Aufnahme für den Autorenkatalog auf der Rückseite des sogenannten blauen slix, Siehe oben. Es wird ausdrücklich überall darauf aufmerksam gemacht, daß Signaturänderungen im Sachkatalog nicht immer nachgetragen worden sind, sodaß immer neben dem Schlagwort- der Autoren katalog nachgesehen werden muß. III, Ein zweibändiger Lesesaalkatalog (Autoren- und Schlagwortkatalog), angelegt 1910, ist in 4 Stücken ausgestellt. Er umfaßt rund 60 000 Bände, von denen aber zwei Drittel in den beiden oberen Galerien stehen und erst auf Bestellung erlangt werden können, IV, 7 Sonderkataloge, darunter ein Wiegendruck-, ein Karten- und ein Musik-Katalog, und ein umfangreicher inter nationaler Hand-Apparat ergänzen die großen allgemeinen Ka taloge. Ein Verzeichnis steht im Führer, Der Bandkatalog der gedruckten Karten usw, umfaßt zurzeit 46 Bände, Die Einteilung ist geographisch. Unter dem Ordnungswort »Welt- stehen die allgemeinen Atlanten, Als weitere Ordnungsworte folgen die Namen der Erdteile, Länder, Provinzen, Städte, Seen, Flüsse usw. Weitere Aufnahmen wer den unter dem Namen des Zeichners oder Herausgebers gebracht, wenn er bekannt ist, Buchbinderwerk st att: Da kein Buch das Britische Museum verlassen darf, müssen auch alle Einbände im Grundstück gemacht werden. Ein großer, noch rein handwerklich arbeitender Privatbetrieb ist dort untcrgebracht. Der Etat be trägt rund 300 000 Mark (15 000 Pfund) und reicht nicht völlig aus. Dabei kommt der jährliche Zuwachs von etwa 30 000 Bän den, soweit er aus Einzelwerken besteht, überwiegend gebunden herein. Die 300 000 Mark werden fast nur für den Einband von ^ Zeitschriften und Zeitungen, die Katalogbcarbcitung (Einband und Titeleinkleben) und Ausbesserung ausgegeben. Das gibt schon ein Bild von der Sorgfalt und liebevollen Feierlichkeit, mit der hier noch gearbeitet wird. Als ich meinem Führer, einem prächtigen alten Herrn, die technischen und wirtschaftlichen Vorzüge der *) So ist heute noch der entsprechende Katalog der Pariser Na- ttonalbtbliothek angelegt. K7S
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