Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260529
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192605292
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260529
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-05
- Tag1926-05-29
- Monat1926-05
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z6 122, 29, Mai 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Ein Beitrag zur Frage von parallel und quer zum Faserlauf des Papiers gebundenen Büchern. Von der Großbuchbinderei Grimm L Bleicher in München, Dachauerstraße 15, wird uns über diese wichtige Frage Folgendes ge schrieben: Von vcrschiedcn-en Seiten wurden in der letzten Zeit Versuche unternommen, um festzustell-en, wie sich beim Binden Papiere ver halten, deren Faser quer zum Buchrücken läuft. Wir selbst beschäf tigen uns mit dieser Frage nahezu seit 20 Jahren. Wir haben stets unsere Auftraggeber aufmerksam gemacht, daß dei der Anfertigung von Druckpapieren Rücksicht auf die Laufrichtung genommen werde. Diese sollte, wenn irgend möglich, stets parallel zum Fal-bruch des Rückens stehen. Unsere Anregungen wurden an die Papierfabriken weitergegeben, und es wurde diesem Verlangen ohne weiteres entsprochen, wenn es die Ausnutzung der Maschinenbreite zulieh. Wir bekamen fast immer hlapiere mit der richtigen Laufrichtung zur Verarbeitung, die sich infolgedessen tadellos aufschlagen ließen und nicht wellig wurden. Erst in der Kriegs- und Nachkriegszeit ist der Übelstand -es Wcllig- werdens von neuem öfters ausgetreten. Es wurde zum großen Teil Lagerpapier verwendet ohne Rücksicht auf die Laufrichtung, auch konnte das Papier durch die bekannten Umstände nicht so sorgfältig herge stellt werden. Während dieser Zeit wurden auch Beanstandungen wegen des Welligwerdens nicht gemacht, denn die Verleger waren in den meisten Fällen froh, überhaupt ein Papier zu bekommen. Seit einigen Jahren wird nun dem llbelstand des Welligwerdend wieder mehr Be achtung geschenkt. Die Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen (W ii r 11 e m b e r g), die bekannte Fabrik von Phönixkunstdruckpapier und feinen Druckpapieren, brachte der Angelegenheit Interesse entgegen und wollte eine weitere Klärung herbeifllhren. Sie übergab uns 7 Sorten verschiedener Kunstdruck- und Werkdruckpapiere, holzhaltig und holzfrei, mit Angabe der Laufrichtung zur Herstellung von Probe bänden verschiedener Art. Wir fertigten Bücher im Format 21:29 em nlit 300 Seiten Umfang an. Von jeder Papiersorte kam zur Aus führung: 1 Buch, der Falzbruch des Rückens parallel zum Faserlauf des Pa- pieres, 1 Buch, der Falzbruch des Rückens qner zum Faserlauf des Pa- pieres, 1 Buch, abwechselnd 1 Bogen quer und 1 Bogen parallel zum Faser lauf des Papieres. Die Bücher wurden mit der Fadenheftmaschine geheftet und behandelt wie bei der Herstellung von Partien. Bei Massenarbeiten sind Bücher meistens nur 3—10 Stunden in der Presse. Diese Musterbändc aber wurden 72 Stunden unter Druck behalten, um das Welligwerden zu verhindern. Der Erfolg war sehr gut, denn alle Bücher, ob quer oder parallel verarbeitet, waren tadellos glatt, als sie aus der Presse genommen wurden. Erst als die Bücher offen ausgelcgt wurden, ar beitete das Papier wieder. Bei den quer zum Falz laufenden Büchern stellten sich teilweise solche Wellen ein, wie wir sie schon kennen, aller dings in nur geringerem Maße. Das bessere Verhalten ist wohl auf das sorgfältig gearbeitete Papier zurückzuführen. Bei den Bänden mit holzfreien Sorten sind, wenn der Faserlauf quer zum Rücken liegt, Wellen kaum sichtbar. Kunstdruckpapier ist aber weniger empfind lich wie Naturpapier. Holzhaltige Stoffe zeigen deutlicher die Wellen, wenn der Faserlanf quer zum Rücken geht. Die Bücher, abwechselnd ein Bogen quer-, ein Bogen parallellaufend, haben die Probe sehr- gut bestanden und sind von den nur parallellaufenden Büchern kaum zu unterscheiden. Wir machten auch Versuche mit fünf quer- und fünf parallellaufenden Bogen. Aber die Mulden der fünf qncrlaufenden Bogen konnten durch die nächstfolgenden fünf parallellaufenden Bogen nicht ganz ausgeglichen werden. Unser Vorschlag geht nun dahin, die Papierfabriken zu veran lassen, jedes Paket mit einem Etikett zu versehen, das die Laufrich tung des Papiers anzeigt. Auf den ersten Blick muß schon erkenntlich sein, ob der Faserlauf auf der schmalen oder langen Seite des Pa piers ist. Da die heutigen neuen Papiermaschinen große Breiten anfweiscn, ist cs nicht immer möglich, ohne Schaden nur parallel zum Falzbruch laufende Formate herzustellcn. Es ergeben sich auch Querbahnen. In diesem Falle müssen in der Druckerei die quer- und parallellaufenden 632 Pakete getrennt gesetzt werden, sodaß bei Drucklegung immer ab wechselnd ein Bogen parallel-, ein Bogen querlaufend verwendet wird. Auf diese Art lassen sich viele Unannehmlichkeiten vermeiden. Wenn wir mit vorstehenden Ausführungen dazu bcigetragen haben, ein besseres Zusammenarbeiten zwischen Papiererzeuger, Verleger und Buchbinder herbeizuführen, dann ist der Zweck dieser Zeilen erreicht. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1926. Unter redaktioneller Leitung von vr. H. Strobel Hrsg, von vr. G. Lüdtke. 43 Jahrgang. 1926. Berlin: Walter de Gruytcr L Co. Vlll S., 262 u. 1257 Sp. Mit 4 Bildnissen. Lwbd. Mk. 18.—. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender auf das Jahr 1926. Unter redaktioneller Leitung von vr. H. Jaeger Hrsg, von I)r. G. Lüdtke. 2. Jahrgang. 1926. Berlin, ebenda. VI S., 212 und 2516 Sp. Mit 1 Bildnis. Lwbd. Mk. 40.—. Auf den ersten Blick möchte man glauben, zwei Geschwister vor sich zu haben, den größeren Bruder im blauen nnd die kleinere Schwe ster im roten Kleide. Aber das stimmt ja nicht, der rote Literatur- Kalender ist der 43jährige Vater des erst zweijährigen blauen Ge- lehrten-Kalenders. Das Kind hat sich erstaunlich gut und schnell ent wickelt. Voriges Jahr gingen die beiden noch einträchtig nebenein ander, dieses Jahr ist der junge Sprößling seinem Vater bei weitem über den Kops gewachsen, in Seiten ausgedrückt: er hat beinahe den doppelten Umfang. Diese Entwicklung zeigt am besten, daß der Herausgeber wohl daran getan hat, eine Trennung zwischen Literatur und Wissenschaft vorzunehmen, denn für die Zusammenfassung des gesamten deutschen Schrifttums reichte der alte Kürschner nicht mehr aus. Vor der Trennung mußte die bescheidenere Literatur sich einschränken und den Koryphäen der Geisteswissenschaften Platz machen, also Halb heiten auf beiden Setten. Jetzt können sich beide Teile austummeln. Derartige Nachschlagewerke sind ja nicht dazu da, eine Auswahl unter den bedeutendsten Schriftstellern und Gelehrten zu treffen, sondern man verlangt eine Verzeichnung aller jener, die schriftstellerisch tätig sind. Ja sogar noch weiter will man den Rahmen gespannt sehen, denn jedermann weiß, wie eng z. B. Redakteure, die meist nicht die Zeit zu eigenem produktiven Schaffen finden, mit der Literatur ver bunden sind. Daß sie in noch stärkerem Maße als früher berücksichtigt wurden, sei besonders hcrvorgehoben. Trotz des gewaltigen Umsangs der beiden Bände — der Literatur-Kalender verzeichnet über 7000 und der Gelehrten-Kalender über 12 000 Namen — kann es natürlich Vorkommen, daß man mal vergeblich nachschlägt. Dem Verlag wird es sicher erwünscht sein, wenn er von den Benutzern aus den Kreisen des Buchhandels aus solche Lücken aufmerksam gemacht wird, denn gerade der Buchhändler wird beurteilen können, ob es sich um wesent liche Auslassungen handelt. Die Kunst, Nachschlagewerke richtig zu benutzen und sie voll aus- zuschöpsen, lehrt erst der wiederholte Gebrauch, und oft kann man die Erfahrung machen, daß wichtige Teile eines solchen Werkes fast un beachtet bleiben. Auch der Gelehrten- und der Literatur-Kalender enthalten neben dem Schriftsteller-Lexikon äußerst wichtige andere An gaben, auf die deshalb besonders hingewiesen sei. Beiden Kalendern gemeinsam ist eine Einführung in das Schriftwcrkrecht aus der be währten Feder von Dr. Alexander Elster, ferner eine Liste der Ver leger und eine Liste von Zeitschriften, in dem einen die wissenschaft lichen, in dem andern die allgemeinen. Neu im Gelehrten- Kalender ist ein Register nach Fachgebieten. Darin sind sämt liche Gelehrten nach ihren Hauptarbeitsgebieten mit Nennung ihres Wohnortes aufgeführt. Die Übersicht zerfällt in 34 Wissenschafts gebiete, davon Medizin, Rechtswissenschaft, Sprachwissenschaft, Technik nnd Volkswirtschaft mit zahlreichen Unterabteilungen. Im vor liegenden 2. Jahrgang werden bei den Werken der Verfasser zum ersten Male die wichtigsten Zeitschriftenaussätze genannt, womit der Wert als Bibliographie ganz bedeutend gesteigert wird. Ein um fangreiches Siglen-Verzcichnis löst die Abkürzungen der Zeitschriften titel auf, die angewandt werden mußten, um den Umfang des Bandes auf ein erträgliches Maß einzudämmen. Auch der Literatur-Kalender weist einige Neuerungen auf, wovon die wichtigste eine Liste der deutschen Übersetzer ist. Jeder Verleger kann aus ihr sofort ersehen, wer Übersetzungen aus dem Arabischen, Armenischen, Chinesischen oder sonst einer Sprache an fertigt. Während in früheren Jahrgängen die Toten des Jahres in einer besonderen Liste nur kurz erwähnt wurden, enthält die Zu sammenstellung diesmal auch die übrigen Angaben und das vervoll- j ständigte Verzeichnis ihrer Werke. Zu den ständigen Rubriken des ! Literatur-Kalenders gehören die Listen der Bühnenvertriebsanstalten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder