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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1926
- Strukturtyp
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- 1926-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1926
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- Deutsch
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W 118, 25. Mai 1926. Redaktioneller Teil. Herr Lenz verliest einige Briefe, die an der Werbezcitschrift -Schenkt Bücher zu Weihnachten- Kritik üben. Es wird festge- stcllt, daß die Werbezeitschrift einen Erfolg nicht zu verzeichnen hatte und die Kunstsortimenter mit der Zusammenstellung nicht zufrieden waren. Der Verlag des Kuusthandcls wird durch Ver mittlung des Herrn Lenz gebeten, zu gegebener Zeit an den Vor stand der Vereinigung hcranzutreten, um im Kreise des Vor standes die Form und den Inhalt eines neuen Weihnachtswerbe- hestes zu besprechen. Der Vorstand erklärt sich gern bereit, aus seinen Erfahrungen heraus Ratschläge und Anregungen zu geben. Dem Verlage soll es dann überlassen bleiben, das Material zu verwerten. Schluß der Sitzung gegen 7 Uhr. Berlin, den 27. April 1926. gez. Ernst Schultze, 1. Vorsitzender, gez. vr. Dietze, Protokollführer. Derufswissen des Propagandisten. Strelfzüge durch die Literatur von Horst KIiemann. (Schluß zu Sir. 117.) IV. Die Warenkunde des Buchhändlers ist umfassender als die der anderen Berufe. Er muß nicht nur mit der eigentlichen graphischen Materie vertraut sein, er muß auch die Fortschritte seiner Wissenschaften und die geistigen Strömungen feiner Zeit kennen. Tieferes Fachstudium ist natürlich unmöglich. Er wird deshalb gern nach kleinen Kompendien greifen, die von Zeit zu Zeit ein Gebiet zusammensafsend darstellen. Da sei auf eine neue Sammlung hingewiesen -Lebendige Wissenschaft- (Bcrlin, Mauritius-Verlag), von der mir zwei ausgezeichnete Bändchen vorlicgon: »R. Michels, Soziologie-, und »W. M a h r h o l z, L i t e r a tu r g e s ch i ch te-. Ferner ist aus letzter Zeit empfehlenswert »H. Hornegger, Volkswirtschaft liche Systeme der Gegenwart- (Karlsruhe, G. Braun). Reiches Material enthalten die altbekannten Sammlungen: Aus Natur und Geisteswelt, Wissenschaft und Bildung, Sammlung Göschen, denen sich neuerdings würdig die Sammlung »W i ssen und Wirken- (Karlsruhe, G. Braun) zur Seite stellt. Die Bändchen seines Arbeitsgebiets müßte eigentlich der Buchhändler besitzen. V. Recht lehrreich sind die Darstellungen, die die Werbearbeit bestimmter Geschäftszweige beschreiben. So liegen solche vor über die Werbung der Konsumgenossenschaften, Sparkassen, Uhrmacher und des Juwelierhandwerks. Die beiden ersten berühren sich beson ders mit dem Buchhandel, denn auch sie werben nicht nur für .einen augenblicklichen Warenabsatz, sondern für eine Idee, und »R. Schlösser u. Fr. Klein, Neuzeitliche Werbe arbeit für Konsumgenossenschaften- (Düsseldorf 1!)25, Verlag der Gepag) schildern, wie heute auf allermodcrnste Weise für die Idee der Konsumgemcinschast geworben wird. Die Zahl der Werbemittel geht weit über das übliche Maß hinaus. Theaterstücke, Fcstzüge, Hausfrauentec usw. usw. werden in den Dienst der Werbung gestellt. Instruktiv ist das geschickte Eingehen auf die verschiedenen Schichten und Klassen, die erfaßt werden sollen. Ähnliches gilt von der Schrift: »I. Hofsmann und H. Lüdicke, Der Pfennig muß cs bringen», Leitge danken und Wege der Sparkasscnwcrbung (Berlin 1926, Verlag für bargeldlosen Zahlungsverkehr). Hier ist beachtenswert die Schilderung, wie die Sparkassen, die früher jede Werbung weit von sich wiesen, ihre Notwendigkeit erkannten und schließlich eine Zcntralwerbestclle einrichtetcn. Blau sollte im Buchhandel jede Gelegenheit benutzen, um sich über die Arbeitsteilung in an deren Berufen zu unterrichten. Die dritte vorliegende Schrift ist »F. A. Kam es, Kundenwerbung i-m Uhrmacher-, Juwelier- und O p t i 1 e r h a n d w e r k- (2. Ausl., Berlin 1925, Verlag der Deutschen Uhrmachcrzeitung). Einleitend wer den die verschiedenen Werbemaßnahmen, die ein Verkaufsgeschäft 653 dieser Branchen treffen kann, besprochen. Im zweiten Teil folgt ein reichhaltiges Abbildungsverzcichnis von Werbeklischees, die der Verlag der Deutschen Uhrmacherzeitung zur Verfügung stellt. Ge schmackvolles wechselt mit Geschmacklosem, ganz wie es anscheinend in großen und kleinen Städten gebraucht wird. Erstaunlich bleibt nur, wie wenig man versucht, den Kunden in Anzeigen über Bau und Art der Uhren auszuklärcn (oder verträgt manchmal die Qualität der Produktion solche Aufklärung nicht?). Der gleiche Verlag gibt eine ausgezeichnete sachliche kleine Broschüre heraus »Unsere Zeitmesser und ihre Behandlung-, die von Uhrmachern den Käufern teurerer Uhren kostenlos mitgcgcben wird. Also Ansätze sind vorhanden. In diesem Zusammenhang ist Gelegenheit, noch aus eine andere Frage einzugehen. Es besteht kaum noch Un einigkeit darüber, daß die allgemeine Buchwerbung möglichst früh bei den Heranwachsenden jungen Menschen als Lesepropaganda ein- setzcn muß. Als ich vor einiger Zeit !m Börsenblatt schrieb, daß ein »Unterricht im richtigen Lesen- in den Lehrplänen unserer Schulen noch völlig fehle, wurde mir »W. Frone mann, Der Unterricht ohne Lesebuch- (3. Ausl. Köln 1925, H. Schaffstein) zugeschickt als Beweis dasür, daß doch der immer stärkere Ersatz des Lehrbuchs durch geschlossene Einzeldarstel lungen, namentlich auf der Oberstufe, diesem Ziele diene. Be trachtet man diese Unterrichtsart näher, so zeigt sich der Trug schluß. Wenn die Lehrpläne »Lesen- sagen, so meinen sie »Sprech- technik». Die unausgesprochene Voraussetzung ist, daß alle Schüler aus Kommando der jeweiligen llnterrichtserfordernisse gleich willig lesen, mit dem Erfolg, daß die »Losetechnik- fürs Leben unbe achtet bleibt, und daß viele Schüler, die keine ausgesprochenen Lese ratten sind, einen starken Widerwillen gegen alle Lektüre ein geimpft erhalten. Später leiden sic dann unter der mangelnden Übung, mit dem Inhalt von Büchern umzugehen. VI. Eine besondere Rolle spielt in der Literatur die Berkaufstechnik, d. h. das Verhältnis zwischen Verkäufer und Künde. Das geht nun den Buchhändler sehr an, denn vielleicht die stärkste Wcrbe- wirkung fürs Buch liegt im gesprochenen Wort. Der Nürnberg- Fürther Einzelhandelsvcrband hat ein Blatt mit »dOLeitsätzcn für das Verk Hilfspersonal- erscheinen lassen, die wirk lich gut sind und verdienen, auch im Sortimentsbuchhandel allen Verkäufern gegeben zu werden. Vielleicht entschließt sich der Börsenverein, diese 50 Sätze aus die Eigenart des Buchhandels um- arbeiton zu lassen. Sohr gut ist ferner »Der erfolgreiche Verkäufer i m S p e zi al ge s ch ä s t- (2. Ausl., Berlin 1926, A. Leske L Co.). Die Darstellung ist recht lebhaft und slott, da die Schrift aus vier Vorträgen zusammengestellt ist. Anregend sind die vielen Bei spiele aus der amerikanischen Praxis, wenn auch, wie vielfach mit amerikanischen Ideen, nur sehr vorsichtig nach Deutschland zu übertragen. Eins steht besonders im Vordergrund i der Verlaus soll »Service«, Dienst am Kunden sein. Aus dieser Grundidee wird folgerichtig alles Verhalten des Verkäufers entwickelt. Die neue Zeitschrift »Ve r k a us sp r a xi s- (Stuttgart, Verlag für Wirtschaft und Verkehr) stellt ebenfalls den Verkäufer und die mündliche Werbung stark in den Vordergrund, wobei gleicher maßen Amerika Trumpf ist. Derselbe Verlag gab »P. W a ll fi s ch - R o u l i n , Ver hau d l u n g s t e ch n i k« (4. Ausl., Stuttgart 1926) heraus. Der Kreis ist hier weiter gezogen, denn das Werk behandelt die Technik aller geschäftlichen Unterredungen und Verhandlungen. Ist auch die Kunst der Verhandlungen angeboren, so kann sie doch geschult werden. Kleinigkeiten entscheiden, sodaß wohl jedem, der das Buch aufmerksam liest, vieles zum Bewußtsein kommt, worauf er bisher kaum geachtet hat. Da letzten Endes der Erfolg im logischen Denken, im raschen Schließen und im geschickten Ausnützen der gegnerischen Argumente wurzelt, sei auf zwei weitere Werke hingewiesen: »P. Feld- keller, Logik für Kaufleute- (Leipzig 1921, G. A. Gloeck- ner) und »K. O. Erdmann, Die Kunst Recht zu be halten- (3. Ausl., Leipzig 1924, H. tzaessel).
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