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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1926
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- 1926-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1926
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sx? 118, 25. Mai 1826. Redaktioneller Teil. Immer wieder wirk» man daraus hingewiescn, daß die Ameri kaner die Kunst, den Kunden richtig zu behandeln, am systema tischsten ausgebildct haben und daß sie sich am meisten Mühe geben, diese Kunst möglichst gleichmäßig allen Verkäufern auf der Reise un-d im Laden -beizubringcn. Eine äußerst ausführliche Dar stellung gibt das neueste Werk von »K. Th. Friedl ander, Verkäufer, Firma, Kunde. Wie Amerika Vevkausskunst lehrt« (Berlin 1926, Julius Springer). Mit Recht weist der Verfasser darauf hin, daß sich die Hochschulen des Auslands in viel größerem Umfang die praktische Ausbildung des Kaufmanns angelegen sein lassen und daß es besser ist, sich allgcmeingültige Richtlinien anzueignen, als aus eigenen Fehlern zu lernen, denn da bliebe immer noch di« Frage offen, wie weit der Einzelne über haupt imstande ist, sich selbst kritisch zu beurteilen und eigene Fehler zu erkennen. Friedländcr behandelt dieses wichtige Teil gebiet der amerikanischen — nicht der deutschen — Berkauss- organisation: Ausbildung des Verkäufers und Reisenden, in er schöpfender Weise. VII. Zahlreich sind stets die kleineren Schriften, die sich mit Einzel- sragcn der Werbung befassen. »G. Schmidt, Werbewirk same Lichtreklame« (Berlin 1925, Union Deutsche Ver lagsgesellschaft) unterrichtet über die Möglichkeiten der Licht reklame. Man darf dies Werbemittel zwar nicht überschätzen, aber der alte Satz --Licht lockt Leute« wird weiterhin Geltung haben. Namentlich das buchhändlerische Ladengeschäft wird über indirekte Beleuchtung, Glimmlampen, Leuchtbuchstabcn vieles Verwertbare finden. Der Schaufensterdekorateur kann gar nicht genügend Vor bilder sehen, um seine Phantasie fürs -Buch anregen zu lassen. Bon den kürzlich erschienenen Schriften seien empfohlen »H. Bode, D a s w i r k s a me S ch a u s e n st e r« (Hannover, -S. Hein L Co.), ferner: »Krauß-Schaufenster» (Verlag der Kraußwerke, Schwarzenberg). Die Bodcsche Schrift beschäftigt sich nur mit dem Textilschaufenster. Aus ihr ist viel über die zweckmäßige Verwendung von Stoffen im Schaufenster zu lernen. Die Krauß werke stellen Badewannen her und zeigen in diesem Heft 32 ver schiedene Beispiele, um Badewannen, teilweise recht originell, im Schaufenster zu propagieren. Die Schweizer Monatsschrift »Der Organisator« gibt das Er gebnis ihres dritten Werbebricf-Wettbewerbs unter dem Titel »108 Wcrbebriefe« (Stuttgart 1925, Muth'sche Bcrlags- buchh.) bekannt. Wieder fällt der frische, natürliche, daher un willkürlich den Leser packende Ton auf. Eine recht instruktive Sammlung. Gleich das erste Beispiel stammt, im Schweizer Dia lekt geschrieben, von der Buchhandlung Lienhard in Langenthal. Man wird zwar dem angeschlagenen Ton gegenüber oft recht skeptisch sein müssen. Anregend sind die Beispiele auf jüden Fall. Lsider steht die Reproduktionstechnik nicht aus der Höhe der früheren Hefte. Im gleichen Verlag erschien eine neue Auflage von »A d. Giesecke, Der Entwurf von We r b e b r-i e f e n». Soweit man Briefeschreiben überhaupt aus Büchern lernen kann, ist die Schrift zu empfehlen. WernerHellweg,der schon früher im Verlag von Kon- rad Hanf, Hamburg, ein umfangreiches Werk über Außenreklame erscheinen ließ, gab in der Hanseatischen Berlagsanstalt, Hamburg, ein kleines Heft »Kultur der Außenreklame« heraus. Aus 8 Tafeln führt er die Hauptsünden der Außenreklame (Schil der, Gewerbezeichen, Giebelreklame) vor und zeigt in Bildern Wege zum Bessermachen. »Wirkungsvoll« Reklame» heißt ein kleines, kurz- gefaßtes Werbelehrbuch von K. Bott, das im ersten Bändchen Zeitungsanzeigen, im zweiten Geschäftsdrucksachen und Schrift plakate behandelt (Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt). Als erste Einführung und knappe Übersicht recht gut brauchbar. Die Entwicklung der Ostwaldschen Farbenlehre wird der Propagandist weiter beachten müssen. Ohne Zweifel -würde eine gewisse Farb- normung wenigstens aller »-angewandten (Zweck-Malerei« den Arbeitsablauf zwischen Werbeabteilung, Künstler und Druckerei wesentlich erleichtern, ohne daß die Freiheit des Künstlers beengt wird. Als Einführung ist in erster Linie zu empfehlen: »Wil helm Ostwald, Die Farbenfibel« (11. Ausl., Leipzig 1925, Verlag Unesma), ferner auch »Wilh. Ost Wald, Ein führungin die Farbenlehre« (Leipzig, Reclam). Eine etwas eigenartige Veröffentlichung sei hier genannt: «G. Flohn, Gedächtnisschlüssel für Propagan dist e n« (Berlin, Verlag Organisation). Flohn macht den Ver such, alle Möglichkeiten, über die Eigenschaften einer Ware oder deren Verwendung etwas Günstiges auszusagen, in ein System, zum Nachschlagen eingerichtet, zu bringen. Der Gedanke und auch die Durchführung Ist gar nicht so übel. Warum soll man schließ lich nicht auch in der Werbung zu arbeitssparenden Tabellen grei fen, um immer wicdcrkehrende Überlegungen zu vereinfachen? VIII. Solange cs keine umfassende Darstellung der Rechtsgrund lagen der Werbepraxis gibt, wird man zu deu vielen Einzeldar stellungen greifen müssen. Hauptsächlich gehören dazu die Gesetze über den gewerblichen Rechtsschutz, Urheberschutz, Verlagsrecht, unlauteren Wettbewerb, polizeiliche und vcrwaltungsrechtliche Be stimmungen über Plakatanschlag, Außenreklame usw. Die Ver einigung der Elektrizitätswerke, Berlin SW 48, hat »R c ch t s b e - achtllche Richtlinien für die Herausgabe einer We r k z e i t s ch ri s t« erscheinen lassen. Es werden die ein schlägigen Bestimmungen des Urheber-, Verlags- und Pressercchts besprochen. Der bekannte Kommentar von L. F-uld zum Ge setz betr. das Recht -an Werken -der bildenden Künste und der Photographie (Berlin 1925, Walter de Gruyter L Co.) liegt in zweiter, neubcarbciteter Auslage vor. Für die 'Werbeabteilung ist er unentbehrlich. Leider haben wir ja immer noch keine zeitgemäße Ausgabe des Kommentars von Boigtländcr-Fuchs zum literarischen Urheber- und Verlagsrecht. Von Ed. Kern erschien im Verlag von I. Bcnsheimer-Mann- heim »Neue Formen erlaubter und unerlaubter Ausspielungen«. Wir haben in den letzten zwei Jahren die Mode von Preisrätseln und anderen lotterieähnlichen Ausspie lungen zu Werbezwecken erlebt. Glücklicherweise wurde der Buch handel nicht allzu stark davon erfaßt. Da gelegentlich eine solche Werbemaßnahme von gutem Erfolg sein kann, verdient -die Schrift entsprechende Beachtung. Ob allerdings das -System der mit Aus losungen verbundenen Preisausschreiben im Buchhandel von jeher -viel benutzt wurde, wie der Verfasser behauptet, ist jedenfalls für den regulären Buchvcrlag zu bezweifeln. IX. Ein Kapitel für sich in der Werbelehre ist der »WerLwart W e-i de n in ü l l e r« in Berlin-Pankow. Man kann Werbelehre auf dreierlei Art betreiben: t. durch Darstellung der Praxis an Hand ausgeführter Beispiele und indem man aus diesen Beispielen ein Werbesystcm hcrausdestilliert, 2. durch wissenschaftliche Unter suchungen der psychologischen und wirtschaftlichen Grundgesetze, die Beispiele sollen dann den Beweis der Richtigkeit erbringen, 3. durch systematische Darstellungen der für einen Wcrbeplan zu leistenden Arbeit unter möglichster Weglassung von Beispielen aus der Praxis. Meist werden mehrere Arten zusammen angewandt. Weidenmüller ist ein reiner Vertreter der dritten Methode. Er versucht den Ablauf der Werbearbeit in ein klares Gedanken system zu bringen, da er, nicht mit Unrecht, diese Klarheit für die wichtigste Vorbedingung rationeller Werbung hält. Nun kreuzen sich in Weidenmüllers Arbeit zwei Ideen. Er -gehört nämlich nebenbei zu den Sprachsormern und bemängelt -die heutige un vollkommene Terminologie. Da er nun seine Ideen über Werbe arbeit in einer meist selbstgeschaffenen Sprachform vorträgt, ver schließt er sich leider selbst das Verständnis weiterer Kreise. Dringt man in seine Arbeiten näher ein, so leuchtet die Berechtigung vieler Wortformen durchaus ein; mehr, als man annimmt, find davon schon in den Gebrauch der allgemeinen Wcrbesprachc übergegangen. Da er aber doch die Propagandisten für seine Werbelchrc erst ge winnen muß, verstößt er letzten Endes gegen eine Hauptregcl der Werbung selbst, nämlich sich möglichst dem Verständnis des zu Um werbenden anzupassen. Das ist, wie -gesagt, schäde, denn eine nähere Beschäftigung mit seinen Untersuchungen ist wirklich 6SS
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