Vermischte Anzeigen. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4078 Nr S2, 21. April 1926. Buchhändler-Gterbekasfe, Sitz Bremen. Jahresbericht. Die Buchhändler-Sterbekaffe sieht heute auf das dritte Jahr ihres Bestehens zurück. Was sie in dieser Zeit geleistet hat, finden Sie in den nebenstehenden Zahlen- was sie haste leisten können, wenn der Kaffe mehr Interesse entgegengebracht würde, mag wieder die Rechnung ergeben, wie sie sich 402S nach dem Amtlichen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels stellen würde js. Schluß). Was immer auch die Gründe vieler sein mögen, die der Sterbekaffe nicht beitreten, es bleibt dennoch traurig, daß im Äörsenverein Deutscher Buchhändler sich so wenige in gemeinsamer Arbeit zusammen finden, „die sozialen Nöte zu heben". Daß wir in dieser Zeit mehr denn je K 4, Abs. L, Nr. 3 pflegen müßten sOie Pflege des stnterstützungswesens für Angehörige des Buchhandels), kann jeder mit Händen greifen. Trotzdem werden wir auf dem einmal beschristenen Wege weiterschreiten, weil wir gewiß sind, daß der Augenblick kommen wird, wo auch in der Sterbekaffe alle Mitglieder des Äörsenvereins eine Einheit bilden. An der Spitze dieses Jahresberichtes sei der Dank an den Vorstand des Börsenvereins gesetzt, der durch seine große Zuwendung zur Jahrhundertfeier des Börsenvereins uns die schweren Wunden, die die Inflationszeit geschlagen, hat heilen helfen. Dank sei auch den einzelnen Herren aus den Vorständen der Kreisvereine gesagt, die in liebenswürdiger Weise in ihren Vereinen Propaganda ge macht und dazu beigetragen haben, daß unsere Mitgliederzahl um ein kleines gewachsen ist. Der Bericht der Sterbekaffe ist naturgemäß kein erfreulicher, denn er kündet den Verlust lieber Kollegen. Go haben wir auch dieses Jahr 22 Kollegen und 6 Kollegenfrauen zu betrauern, und es gereicht uns nur zur inneren Freude, daß wir den Hinterbliebenen das Sterbegeld als Beihilfe zahlen konnten. Die Dankesbriefe sind uns der beste Beweis, wie sehr die Not durch die Beihilfe gelindert wurde. Der Vorstand hat sich in diesem Jahre entschließen müssen, den Antrag zu stellen, das Eintritts geld für die Staffeln 3 und 4 zu erhöhen. Nachdem die Sterbekaffe drei Jahre besteht und jeder Gelegenheit gehabt hat, beizutreten, ist es unsere Pflicht, das Risiko, welches diese Klaffen mit sich bringen, gegenüber den Klassen 4 und 2 zu verringern. Im Börsenverein war 4025 die Zahl der Todesfälle auf 4oc>0 nicht ganz 44, in unserer Kaffe dagegen die der männlichen Mitglieder etwas über 24, der weiblichen nicht 40 auf 4000. Es muß jetzt unser Hauptziel sein, einen Reservefonds zu schaffen, der nach 20—2Sjähriger Zugehörigkeit zur Kasse völlige Beitragsfreiheit gewährt- wir wollen, daß die jungen Kollegen wissen, daß 4. bei ihrem Todesfall in lpäteren Jahren die Beerdigung den Angehörigen, und 2. die Mitgliedschaft zur Sterbekaffe ihnen keine Kosten mehr verursacht. — Die Kassenverhältnisse sind günstig- wir sehen mit gutem Vertrauen der Zukunft entgegen. Haben wir noch ein paar Jahre „in fester Währung" hinter uns, ist das Vertrauen zur Kaffe so gestärkt, daß mehr Mitglieder beitreten- und werden die wirtschaftlichen Verhältnisse etwas besser, so daß höhere Prämien gezahlt werden können, so wird auch das Sterbegeld auf ein Beträchtliches erhöht werden dürfen. Oie Kaffe als pflichtkaffe des Äörsenvereins im Jahre 4025: Börsenvereinsmitglieder: 4074x20 -- M. 00420.— Todesfälle: 67x4000 - M. 67 000.- M. 32420.— Reservefonds. Bremen, den 20. April 4026 W. Hermann. Carl Otto.