Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1926

19S8 X-N5, 20. Mai 1926. Fertige Bücher. s. d. Dt'Ln. vachhal»-!. Aum L. Todestage Albert Gchtagetees am 26. Mat 1626 /"Hum dritten Male jährt sich der Tag, an dem Albert Schlageter von den Kugeln der fremden Knechter ge- mordet -ahinsant, eia Mensch, der sei» Vaterland über alles liebte, mehr liebte als sein junges und starkes Leben, l^^dem das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes als Höchstes galt. An Hand authentischer Berichte von Freunden und Kameraden Schlag eterS hat der bekannte ehemalige Kriegsberichterstatter Rolf Brandt das interessant« Material gesammelt und in fesselnder Darstellung zusammengefaßt- er entwirft hier zum ersten Male auf Grund wirklichen Tat» sachenmaterials ein parkendes Bild aus den beispiellosen Leiden und Kämpfen der Nachkriegszeit und verleiht dadurch dem Buch bleibenden geschichtlichen Wert. Sr spricht nicht zu einem bestimmten Kreis, sondern zu jedem, der mitfühlt die Bitterkeit einer schlimmen Zeit und der glauben will, daß aus Opfer und Tod neues wahrhaftes Leben erstehen wird. Das Buch enthält u. a.: NglKßttNir Erstürmung von Riga, Übergang über die Aa, Schlacht bei Mitau, Bolschewisteaterror, Leiden der Deutsch-Balten. HUgvIltk-NolggdK 0» Die rote Armee im Ruhrgebiet 1920, Vormarsch auf Gladbeck und Bottrop. Abstimmung Obevschlosksur polnischer Terror, Bojowka polska — die polnische Feme, Spionage, Befreiung deutscher Gefangener aus dem Gefängnis Sosel, polnische Waffen- und Munitionstransporte. Volengufstgub Ausstellung des Sturmbataillons Heinz, Verteidigung von Gogolin, Erstürmung des Annaberges, Zusammenstoß mit Franzosen bei Salesche-Slawenhik. AuhvSLbietr Französische Gewalttaten, deutsche Abwehr, Sabotage, Sprengung von Eisenbahnlinien, Ver> Haftung Schlageters und seiner Kameraden, Mißhandlungen, Befreiungsversuche, Prozeß, Vollstreckung -es Todes urteils, Verschleppung nach der Zsle de Rs. Ein Abschnitt aus dem Buche Der Vollstrcckungsbösehl traf nachts nm halb ein Uhr in Düsseldorf ein. Um zwo! Uhr wurde ein Geistlicher und der Rechtsanwalt Sengstock benachrichtigt. Schlaget« wurde geweckt. Ein Offizier las ihm den Voll- streckungsbcsehl vor. Das Gesicht Schlageters hat niemals vor einem französischen Offizier einen Schatten seiner inneren Be wegung gezeigt. Cr bat, daß er wenige Zeilen an seine Eltern schreiben dürfe. Auch die Handschrift dieses letzten Brieses ist scst. Posten ziehen aus. Ein Geistlicher wird zu Schlageier in die Zelle gelassen, damit er beichten und kommunizieren kann. Nur fünf Minuten gibt man Schlaget« sür die heilige Handlung. Der Offizier tritt wieder in di« Zelle und fragt «hu nach seinen letzten Wünschen: Schlaget« sieht ihn säst ein -wenig erstaunt an. Aber er weiß, daß er seine Nerven noch wird brauchen -müssen. Er sagt: -Eine Zigarette . . .« Er nimmt sin paar Züge, sieht ans das glimmende Feuer und wirst die Zigarette zu Boden. Festen Schrittes folgt er der Wache in das bercitstehende Auto. Die Franzosen hatten die Exekution nach der menschenunwür digen Vorschrift, die in ihrer Armee gilt, vorbereitet. Draußen am Rande des Nordsricdhofs hielt eine Kompagnie. Vor dem Abfall -eines alten Steinbruchs war «ine Grube auf geworfen. Davor stand ein starker Pfahl. Ein paar Offiziere, eine Gruppe -französischer Infanterie. Die Dämmerung des jungen Tages zieht herauf. Am Himmel blaßroter und dann dunkelroter Schein, wie von einer Wunde. Die Verteidiger Schlageters sind am Platz. Er wird bei ihnen vorgeführt. Einen Augenblick preßt er die Lippen zusammen. Dann ist seine Stimme klar mrd fest, als ob er einen Sturm angriff kommandier«. »Ans Wiedersehen!« Er läßt sich ruhig zum Richtpsahl sichren. Nun kommt die Infamie der französischen Exekution, die auch aus deutschem Böden die Gemeinheit einer französischen Hinrich tung durchführen will. Ein Sergeant bedeutet ihm, er solle niederknien. An Schla geters Angen, die schon dem Bild dieser Welt entsagt haben, flammt cs noch einmal auf. Niemals! klingt chm das Andreas- Hofer-Liod durch den Sinn . . . will sterben wie ich stritt . . . Da drückt ihm eine Bestie von französischen Sergeanten von hinten die Knie durch, daß er ans den Boden sinkt. Seine gefesselten Hände werden hinter chm am Pfahl scst- gebunden. Schlageters Angen sind -i» diesem Augenblick blaue Blitze. Eine Szene, so unerhört in ihrer Bestialität, daß selbst dieses sranzäsische Peloton unruhig wird. Man merkt Bewegung und nervöses Klirren. Der Offizier schreit in diesem Augenblick mit lauter Stimm«, da er merkt, wie di« Dinge stehen: -Zurück!« Trommeln wirbeln. Die Kompagnie präsentiert. Schlaget« reißt sich empor. Er kniet ausrecht. -Feuer!« Die Salve peitscht -durch die Morgenstille. Der Körper sinkt in sich zusammen. Ein Ossizierstellvertreter tritt an ihn heran und setzt ihm den Revolver an die Schliffe. Revolver-schuß, Noch einmal bäumt sich der avme Leib empor. Schlaget« ist endgültig gemordet. Das Wort stirbt, der Lorbeer redet. Durch die Morgenluft weht die Schande Frankreichs und der Ruhm eines deutschen Menschen, der seine Heimat -heißer liebte als sein Lebeu. Kartoniert RM. 2.- / In Leinen RM. 3.— / 1—S Ex. mit 33°/° / 6 Ez. (-- 1 Eia-Kilo-Kreuzbaav) mit 40°/° / 30 Ex. (— 1 Jüns-Kilo-Paket) mit 45"/° / Bei gleichzeitiger fester Bestellung auch in Kommission / Prospekte gratis <I ^Hanseatische VerlagSanstali / Hamburg tz?