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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1926
- Strukturtyp
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- 1926-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1926
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- Deutsch
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-L NS. 18. Mai 1926. Redaktioneller r«ll 3. Unser Interesse erheischt, auch die beschränkte Kaufkraft wieder mehr dem Kunstblatt zuzuführen. Dies ergibt die Not wendigkeit einer Anreiztätigkeit in dieser Richtung. Diese Anreiz tätigkeit heißt Werbung. Es ist wohl selten ein Gedanke so heiß umstritten worden wie dieser. Viele Gegner hat die Werbung gefunden. Und das erste Opfer dieses Kampfes war das Eingehen der Zeitschrift -Du — und die Kunst« nach ihrem zweiten Hefte, weil der Verlag keine Anzeigen mehr zu geben bereit war. Gehen wir den Gründen der Gegnerschaft nach, so glauben wir den Zwie spalt der Meinungen zu erkennen in der Einstellung zu der Frage der gemeinsamen Werbung oder Einzclwcrbung. Der Verlag will seine für Werbung verfügbaren Mittel nur zur unmittelbaren Werbung für seinen Verlag verwenden. Diese Einstellung scheint uns zu wenig zu berücksichtigen, daß in weiteren Kreisen über haupt erst das Interesse für das Kunstblatt geweckt werden muß. Einzelwerbung lenkt den Blick des Interessenten aus den einzelnen Verlag und seine Werbung. Gemeinsame Werbung schafft über haupt erst Interessenten. Und gerade diese Aufgabe ist in den Zeiten mangelnder Kaufkraft besonders dringend. Wir werden daher auch den Weg gemeinsamer Werbung nicht aufgeben dürfen. Mit Rücksicht auf die geringen Kosten, die sie verursachen dars, müssen wir sie aber beschränken auf die Werbemittel, die uns bei geringer geldlicher Belastung besonders wirkungsvoll zu sein scheinen. In erster Linie wollen wir im kommenden Winter das Vortragswesen Pflegen. Der Lichtbildvortrag in kleineren Städten wird sicherlich Interesse zu wecken vermögen. Aufgabe des Sorti ments wird es dabei sein, die weckende Werbung des Vortrags auszunutzcn. Hierfür werden aufklärende Schriften wie solche über wirksame Schaufensterausstattung wertvolle Dienste tun. Daneben kommt auch allgemeine Pressepropaganda und Bildbc- sprechung im Rundfunk in Frage. Auch der Gedanke einer Werbe- zcitschrist sollte nicht endgültig begraben werden. Unsere Aufgabe wird es sein, den Weg zu finden, der Wirkung und Kosten in ein annehmbares Verhältnis bringt, wobei allerdings nicht unbeachtet bleiben darf, daß sich die Wirkung allgemeiner Werbung für den Einzelnen kaum zahlenmäßig ausdrücken läßt. Unsere Mitwirkung im Werbeausschuß des Börsenvcrcins der Deutschen Buchhändler werden wir jedenfalls fortsetzcn. Wir versprechen uns aus der gemeinsamen Arbeit mit der Wcrbcstclle doch noch mit der Zeit manchen Erfolg. 4. Die schlimme Geschäftslage forderte weiterhin knappste Kalkulation. So gerechtfertigt an sich eine Erhöhung der Ladenpreise für den Kunstverlag geivescn wäre, konnten sich Vor stand und Beirat doch nicht entschließen, neue höher« Richtpreis« festzusctzen. Mit Nachdruck mußte daher auch einer Preiserhöhung seitens der Drucker widersprochen werden. b. Auch die Zahlungsbedingungen waren der schwierigen Lage anzupassen. Der Geldmangel forderte gewisse Rücksichtnahme. Mit Wirkung vom 1. Januar dieses Jahres wurde als Norm ein Ziel von 30 Tagen ab RcchnungSdatum mit 2"/» Skonto und ein Ziel von 60 Tagen netto Kasse festgesetzt. Weitcr- gchendcn Wünschen unserer Kunden müssen wir im Interesse der notwendigen Flüssigkeit unserer Firmen ein festes Nein entgegen setzen. 6. Auf dem Gebiet derEin-undAussuhrkontrolle ist im Berichtsjahr nunmehr durch Aufhebung des Erforder nisses der Einsuhrbewilligung in dieser Beziehung auch die letzte an die Inflationszeit erinnernde Schranke gefallen. 7. Die Handelsvertragsverhandlungen mit den verschiedenen Ländern wurden weiter fortgesetzt. Deutsch lands Bestreben zielt dabei auf die gegenseitige Meistbegünstigung ab. Für unser engeres Fach suchen wir vollständige Zollfreihcit der Kunstblätter bei der Einfuhr in die fremden Staaten zu er reichen. Wir vertreten den Standpunkt, daß Werke der Lite ratur und Kunst im internationalen Austausch keiner Beschrän kung unterliegen dürfen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Bö-- senverein leistet uns hierbei wertvolle Dienste. Leider bekennen sich die mit uns verhandelnden Staaten ihrerseits nicht immer zu diesem Standpunkt. Von wesentlichen Vertragsabschlüssen mit fremden Staaten sind aus dem letzten Berichtsjahr di« Verträge mit Spanien, Italien, Portugal und den Niederlanden, die vor läufigen Abkommen mit Frankreich, Belgien, Schweiz, Griechen-! land und Türkei zu nennen. Leider ist der Handelsvertrag mit Spanien kurz nach seinem Zustandekommen von Deutschland wieder gekündigt worden. Der Widerspruch einer einzelnen deutschen Jnteresscntengruppe scheint uns bei den Verhandlungen mit Spanien eine im Vergleich zu den Gesamtinteressen der deutschen Industrie zu weitgehende Berücksichtigung gesunden zu haben *). 8. Die Arbeiten an der endgültigen -Revision un seres eigenen Zolltarifs sind im letzten Jahre nicht Weiler gefördert worden. Sie werden jetzt aber wieder ausge nommen. Im neuen Geschäftsjahre werden auch wir uns ihnen wieder eingehend zu widmen haben. 9. Die Steuern haben im Berichtsjahre mehrfache Ver änderungen erfahren. Die Umsatz st euer wurde mit Wirkung vom I. April I9LS auf 1°/», die Luxusstcuer auf 7>/-N herabgesetzt. Im Rahmen der weiteren Steucrmilderungen ist die Umsatzsteuer vom I. April 1926 auf 0,7b?L herabgesetzt, die Luxussteuer aufge hoben worden. Damit hat unser langjähriger Kampf gegen die Luxusbcstcucrung der Kunst ein befriedigendes Ende erreicht. Die Einkommcn-undKörperschastssteuer wird nach der Periode der Vorauszahlungen endlich wieder in die regelrechte Veranlagung übergeführt. Ebenso geschieht das bei der Ge werbesteuer. Durch die aus Grund der Veranlagungen unter Umständen notwendig werdenden Nachzahlungen sind Belastungen der betroffenen Betriebe zu gewärtigen, die bei der gegenwärtigen Umsatzstille unerfüllbare Anforderungen an die Flüssigkeit der Betriebe stellen können. Im -Benehmen mit der -Spitzcnvertrctung, dem Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler, beabsichtigen wir, bei dem Rcichsfinanzministerium für Rücksichtnahme auf diesen Umstand einzukrcten. überhaupt halten wir in Steu-crsragcn engste Verbindung mit der Steuerstcllc des Börsenvcrcins. In dem bei dem Börscnverein gebildeten Steuerausschuh sind wir durch unfern ersten Vorsitzenden vertreten. 10. Die Beratungen über ein Vertragsrechtz wischen bildenden Künstlern und Verlegern dauern an. Im letzten Jahre wirkten wir an verschiedenen Beratungen im Kreise der Verlagsinteressenten mit. Wir hoffen trotz aller Schwierig keiten nach wie vor zu einem beiden Vertragsteilen dienenden Ergebnis zu kommen. Dabei hat sich im Verlauf der Verhandlun gen doch als wünschenswert hcrausgcstellt, nicht nur für den Ber- lagsvcrtrag, sondern für die gesamte Materie, also Urhcbcrrechts- abtretung, Lizenzen, Kommissionsverlag ufw., Richtlinien zu schaffen. 11. Unsere Beziehungen zu dem -Reichsverband selb ständiger Vergolder, Kunsthändler, Einrahmer undvcrwandterBerufeDcutschlandsE. W.« haben im Berichtsjahr eine Trübung erfahren. Der Rcichsverband ver trat den Plan einer Gründung von Einkaufsgenossenschaften, die von unseren Mitgliedern mit Grossistcnrabatt beliefert werden sollten. Wir waren zunächst trotz schwerwiegender Bedenken be reit, dem Plan im Prinzip nähcrzutrctcn. Dabei gingen wir von der Annahme aus, daß auch das dem Reichsverband angcschlofsene Kunstsortiment dem Plane des Vorstandes des Reichsvevbandcs zu- gestimmt -hätte. Als sich diese Voraussetzung als unzutreffend er wies und daraufhin auch aus weiten Kreisen unserer Mitglieder Widersprüche laut wurden, sahen wir uns n'cht mehr in der Lage, den Gedanken weiter zu verfolgen, um so mehr, als uns der Reichs verband in einem Schreiben erklärte, daß das eigentliche Kunst- sortiment nur einen kleinen Teil seiner Mitglieder ausmachc. Die Form, in der der Rcichsverband unsere erneute Stellungnahme be antworten zu sollen glaubte, ließ uns eine weitere Diskussion dieser Angelegenheit nicht angezeigt erscheinen. Mit dem eigentlichen Kunstsortiment haben wir e-ine enge Fühlungnahme aufrecht er halten. 12. Die Gcschäftsleitung unserer Bereinigung be dingte auch im letzten Berichtsjahr, -wie der Tätigkeitsbericht ergibt, eine größere Anzahl von Sitzungen. Der Vorstand trat sieben mal, der Beirat dreimal, der Werbeausschuß zweimal zusammen. Von einer außerordentlichen Hauptversammlung oder zwanglosen Zusammenkunft aus der Leipziger Messe haben wir mit Rücksicht Der Handelsvertrag mit Spanien ist jetzt definitiv abgeschlossen: Ratifizierung ersolgt in Kürze. Red.
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