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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1926
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- 1926-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1926
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U 104, 6. Mai 1926. Redaktioneller Teil. Börlcnblotl f. d. Dtschn. Buchhandel. schaftlich und praktisch anerkannt. Wie Handschrift die Persönlichkeit manifestiert, so wird auch Schrift alter Zeiten -um Seelenspiogel ver gangener Kulturen, Schrift fremder Völker zum Ausdruck fremder Nationalcharaktere. So ließe sich mit der Schrift ein Diagramm der menschlichen Kulturgeschichte zeichnen. Die Gegenwart? Welches ist die Schrift unserer Zeit? Wir schreiben deutsche und lateinische Kur rentschrift, drucken gotisch, Fraktur, Schwabacher, Mediäval, und An tiqua mit ihren Kursiven, und das alles in hunderterlei Arten und Abarten. Wenn alle diese Schriftcharaktere Ausdruck unserer Zeit wären, dann hätte unsere Zeit etwas viel Charaktere, — sie wäre charakterlos«. Das ist ungefähr der Gedanke, der den geistvollen Aus führungen Paul Nenners, des neu berufenen Leiters der Münchener Fachschule für die graphischen Ge ro e t b e, bei seinem Vortrag in der Aula der Schule an der Prankh- straße zugrunde lag. Der Vortragende untersuchte die Frage, welche Ursachen die Formen unserer heutigen Gebrauchsschriften hervorge bracht haben, um festzustellcn, ob die gleichen Bedingungen auch heute noch vorhanden sind. In prachtvollen Lichtbildern zog die lange Ahnen reihe unserer heutigen Gebrauchsschriften an den zahlreich erschienenen" Hörern vorüber, die, geführt von der sicheren Hand des Vortragen den, im Verfolg der Entwicklung der verschiedenen Schriftcharaktere den Weg in die Neuzeit mehreremale zurücklegten. Der Vortrag bildete einen bemerkenswerten Beitrag zu den schwebenden Kunst- und Kultur sragen. Der Künstler und Fachmann Paul Renner bekennt sich freudig zu seiner Zeit. Man wird den Optimismus, mit dem er die Dinge sieht, nicht immer teilen können. Das Abrücken von handschriftlichen Vorbildern in der Druckschrift, das einem 400 Jahre lang geübten Brauch zuwiderläuft, wird viel Widerspruch erfahren müssen. Man wird auch in Zukunft auf die Möglichkeit nicht verzichten wollen, die Wahl der Schrift für das Buch, besonders für das schöngeistige Buch, seinem Inhalt gemäß vorzunehmen. Der Fachmann, der Verleger und der Drucker, hat jedenfalls die Pflicht, hier sorgfältig zu prüfen und eine Bewegung, die heute schon viele Gebiete unserer Typographie in gutem Sinne befruchtet hat, keinesfalls abseits liegen zu lassen. d. X. Vorlesungen über Buch- und Schriftwesen in Leipzig. — Außer den von Professor vr. Menz gehaltenen Vorlesungen und Seminar- Übungen über Bnchhandelsbetriebslehre an der Handelshoch schule Leipzig, die diesmal die Buchherstellung behandeln, werden im Sommer-Semester 1920 in Leipzig folgende Vorlesungen über Buch- und Schriftwesen gehalten: 1. In den Bibliothekari schen Kursen an der Universität: Bibliothcksverwaltungs- lehre, 2. Teil: Dienstag 6—7 Uhr abends von Prof. vr. Glauning. — Geschichte der Bibliotheken: Donnerstag 6—8 Uhr von Prof. vr. Glanning. — Einführung in die Bibliographie, 2. Teil: Mittwoch 0—8 Uhr von Prof. vr. Glauning. — Buchwesen seit dem 15. Jahr hundert: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 4—5 Uhr mit Lichtbildern von Prof. vr. Schramm. — Einführung in das Bibliothekrccht: Frei tag 0—7 Uhr von Universitäts-Bibliothekar vr. Trcplin. — Karto graphie und Kartcnsammlungcn mit Übungen und Besichtigungen: Dienstag 7—8 Uhr abends von Bibliothekar vr. Pracsent. Es können nur Personen mit Hörerschein an diesen Vorlesungen teilnehmen. — 2. An der B i b l i o t h e k a r s ch u l e: Bibliographie, 2. Teil: Montag 0—7 Uhr von Prof. vr. Glauning. — Geschichte der Schrift (mit Lichtbildern): Mittwoch 3—4 Uhr von Prof. vr. Schramm. — Ge schichte des Bucheinbands (mit Lichtbildern): Donnerstag 3—4 Uhr von Prof. vr. Schramm. — Übungen im Katalogisieren: Mittwoch 8—9 Uhr vorm, von Bibliothekar vr. Frels. — Literatur des Mittel alters: Dienstag )^8—9 Uhr vorm, von Bibliothekar vr. Fink. — Latein für Fortgeschrittene: Sonnabend 8—9 Uhr vorm, von Biblio thekar vr. Fink. — Latein für Anfänger: Mittwoch 5—0 Uhr von Kandidat O. Ziegler. — Reichskurzschrift: Donnerstag und Freitag 8—9 Uhr vorm, von Prof. vr. Schramm. »Bastei«, Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Im Bericht der Hauptversammlung vom 10. April muß es heißen: Die Zusam menkünfte der Bastei finden auch weiterhin am 1. und 3. Freitag eines jeden Monats statt. Die Gelegenheit wahrnchmend wird auch an dieser Stelle auf die Monatsversammlung am 7. Mai im Bastei schlößchen aufmerksam gemacht und dazu cingeladen. W. S. Kunstausstellung in Altcnburg in Thüringen. — Das Kunsthaus Julius Brauer bringt im Mai eine Gedächtnis-Ausstellung von dem kürzlich verstorbenen Tier- und Jagömaler Prof. K u hncr t. Kunstausstellvng in Berlin. — Nach Schluß der Ausstellung von Südsce- und Afrika-Plastiken wirb in der Galerie Neumann L Nierendorf, Berlin W. 35, LUtzowstr. 32, zum erstenmal eine Gesamt-Ausstellung des russischen Malers Lasar Segall veranstal tet, die Gemälde, Aquarelle und Graphik umfaßt. TheatcrauSstcllung in Berlin. — Die Reue Kunsthand lung, B e r l i n W. 50, Tauentztenstraße 0, veranstaltet gelegentlich des Schauspieler-Kongresses, der im Juni in Berlin tagt, eine Theater- Ausstellung in den Räumen der Berliner Sezession, die die Gebiete der Malerei, Graphik und Literatur umfassen wird. Die Herren Ver leger werden gebeten, die hierfür in Betracht kommenden Werke für diese Ausstellung zur Verfügung zu stellen und bis spätestens zum 15. Mai einzufenden. Ausstellung in Danzig. — Der polnischen Exportansstellung in Danzig ist eine historische Bilderausstellung angegliedert, welche vom Büchergewölbe Alt - Danzig (Hans Nhaue) veranstaltet ist. Sie enthält verschiedene Autographen, historische Bilder, Land karten, Porträts, Städtebilber, Trachten usw. und ist besonders da durch interessant, daß in der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannte historische Bilder gezeigt werden. Es sind auch Karikaturen aus der Geschichte des polnischen Aufstandes 1830 ausgestellt, die einen histori schen Überblick über die genannte Epoche geben. Bibliotheksverkäufe. — Die berühmte mathematische Bibliothek des verstorbenen Göttinger Mathematikers Prof. Felix Klein wurde für den Preis von 25 000 Mark für das Einstein-Institut der hebräi schen Universität in Jerusalem angckauft. — Die überaus wert volle geographische und kartographische Bibliothek des verstorbenen Geh. Reg.-Rats Pros. vr. Joseph Partsch ist für das Geographische Institut der Universität Breslau erworben worden. Deutsche und ausländische Bücherpreise. — Beachtung verdient folgender Satz aus einer Besprechung über das Werk von E. Pfuhl, »Malerei und Zeichnung der Griechen« (München, F. Bruckmann A.-G.), die Professor David M. Robinson, Baltimore, in »Ike ^rt kuUetin«, Vol. Ill, Nr. 1, veröffentlicht. Er lautet: »Ikat tbree 8uek beautikullz? printed volumes ean de 8vld kor lese idan 8 15 ougkt io put to 8dame American and publi8der8 ^vdo arv edurging 38 mued and more kor 3 8ingle arekaeoloxieal voluine«. (»Daß drei so schön gedruckte Bände für weniger als 15 Dollar verkauft werden können, sollte amerikanischen und englischen Verlegern, die ebensoviel und mehr für einen einzelnen archäologischen Band berechnen, die Schamröte ins Gesicht treiben«.) Das sollte man all den Ausländern ins Stammbuch schreiben, die nicht aufhören wollen, über die an geblich zu hohen Preise der deutschen Bücher zu schelten. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — Die amerikanische Buchhändler(Sortimenter)-Vereinigung hat im Mai ihre Hauptver sammlung in St. Louis. Sie hat mit den Vereinigten Reisenden- Gcscllschaften (ka^on^ora ^88oei3ti0ll8) vereinbaren können, baß die Besucher der Hauptversammlung die Hälfte des Rückfahrpreises ver gütet erhalten, wenn sie sich vorher bei Lösung der Fahrkarte als Be sucher der »Convention«: ausweisen. Bedingung ist aber, daß 250 solche Gesuche eingehen, weshalb der Vorstand in ?ub1i8ker8' für die Sache wirbt, was gleichzeitig eine Werbung für die Hauptver sammlung einschließt. Bei der Preisermäßigung sind Mitglieder der Familien der Delegierten eingeschlossen. Die Vergütung wird bei allen Reisen gewährt, bei der die Hinreise 75 Cents und mehr beträgt. Das amerikanische Institut für graphische Kunst hat wieder aus einer Auswahl von neuen Büchern die vom typographischen Stand punkte aus 50 besten Arbeiten ausgesucht. Die 50 erwählten Bücher stammen von 24 Druckereien aus den Staaten New Aork, Massachusetts und Kalifornien, denen sich noch 4 Staaten mit 2 und je einem er wählten Buch anschließen. Eingeweihte wird es nicht so überraschen, daß der »Ferne Westen«, wie die gesegneten Gefilde von Kalifornien im Land genannt werden, sich zum dritten Druckstaat aufgcschwunqen hat, nachdem die Kultur des Buches nach Ausschließung des Westens durch die Pazifikbahn in einigen Jahrzehnten der Bahnlinie gefolgt ist. In ?ubli8b6r8' ^Veekl^ werden die Titelseiten aller drei ge krönten kalifornischen Bücher wiedergegebcn. Eines von diesen Büchern ist ein Werk von Robert Louis Stevenson, der seit Anfang des Jahres »freie geworden ist und auch bei uns bei mehreren Vcr legern erschienen ist. 584
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