Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1926
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- 1926-05-11
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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108. 11. Mai 1926. Redaktioneller Teil. komme. »Deutschland ist bei der engen Zusammenarbeit seiner Behörden mit den Exporteuren der deutschen Kultur sehr gut gefahren. Warum soll die gleiche Zusammenarbeit bei uns weniger fruchtbar sein?< / Als Illustration hierzu wird auf Argentinien verwiesen, aus welchem Absatzgebiet ein offizielles Eingreifen mit dem Erfolg stattgefunöen hat, daß Übeln Praktiken das Handwerk gelegt wurde. »Im Jahre 1920«, so führt der französische Handelsattache in der Hauptsache aus, »wurde das französische Buch in Buenos Aires zu sehr hohem Preise verkauft; die Buchhandlungen waren die Herren der Lage und zogen aus dem Absatz unserer Werke einen sehr großen Nutzen. Da machte eine bestimmte große Buchhandlung die lobens werte Anstrengung, das französische Buch zu vernünftigem Preise zu verkaufen, und wir haben diese Bestrebungen unterstützt. Eine andere Firma erbot sich, zu noch gerechterem Preise das französische Buch an zubieten, auch diesmal griffen wir mit großem Erfolge ein.« In Italien wird der Verkauf von französischen Zeitungen und Zeitschriften durch die dlesgagerieg itslisnneg cke kolozno besorgt, und diese sollen hinsichtlich Frankreichs nur eine Filiale der bekannten >l6883Z6rie8 llaeketts sein, die in der letzten Zeit stark angegriffen wird. Sei dem, wie ihm wolle, der französische Handelsattache in Nom schrieb unter anderem: »Im großen ganzen war der Dienst der ita lienischen Agentur zur Verbreitung der Zeitungen immer ungenügend: was die Revuen angeht, so werden sie zu Prohibitiv-Preisen ange- boten, meist teurer als zum doppelten Preis in Frankreich. Im übri gen nehmen die dl6883F6ri68 ita1i6nll68 keine Remtttenden an, das ganze Risiko hat also der Wiederverkäufer zu tragen. In dieser Hin sicht wäre noch viel zu machen. Was aber das eigentliche Buch an geht, so haben die Bemühungen der dlsi80u äu 4,ivrs sin Paris) und die Einrichtung der Niederlage in Florenz ausgezeichnete Resultate aufzuweisen: es wäre zu wünschen, daß unsere großen Verleger die Vorschläge, die ihnen von diesen beiden Stellen zwecks stärkerer Ver breitung des französischen Gedankens in Italien unterbreitet werden, eingehender berücksichtigen.« Griechenland soll von dem Lsrviee Oeutral äs I^ibrsiris et cie pudllestion äepsrib, der ebenfalls eine Filiale von Hachette sein soll, regelrecht und mit einem 100 Prozent übersteigenden Reingewinn ausgebcutet werben. »Natürlich schadet dieser Mißbrauch dem Absatz außerordentlich, und es ist dies umso bedauerlicher, als wir hier auf einem Gelände sind, wie es für uns nicht günstiger sein könnte, und dies vor allem mit Hinsicht auf Saloniki. Die 80 000 spaniolischen Juden, die dort wohnen, sind vollkommen unseren Ideen und Gebräuchen zu getan, sie beherrschen die französische Sprache und ziehen sie selbst ihrer eigenen vor. Aber auch das eigentliche griechische Element hat in der Kenntnis unserer Sprache große Fortschritte gemacht; hinzu kom men die aus Konstantinopel und Kleinasien Vertriebenen, sie haben fast alle französische Schulen besucht und sprechen geläufig Französisch. Vergrößert werden diese Absatzmöglichkeiten durch das Wirken unserer großen, teils weltlichen, teils religiösen Missionen. Es wäre noch mehr zu erzielen, wenn man den Buchhändlern und Zwischenverkäufen größere Rabatte einräumen wollte.« Was den Absatz in Großbritannien und Irland angeht, so ist dieser Teil der Rundfrage etwas melancholisch folgendermaßen be titelt: »England, oder die verpaßte Gelegenheit . . .< Diesmal spricht kein Handelsattache, sondern ein eigentlicher Fachmann, der besonders gut in der Lage sein soll, zu urteilen. »Das französische Buch hat in diesen sieben Jahren nach dem Kriege eine Gelegenheit Vorbeigehen lassen, die keine andere Industrie derart verpaßt hätte. Von den vielen Millionen Engländern, die sich während des Krieges in Frankreich aufhielten, kam mindestens eine Million als Absatz gebiet für das französische Buch in Frage. Nach einer von mir ange- stellten sorgfältigen Untersuchung war die Nachfrage nach dem Waffen stillstand bedeutend größer als 1914, jetzt ist sie wieder auf das Niveau von vor 1914 herabgesunken. Wie anders wäre die Lage, wenn eine methodische Propaganda unternommen worden wäre . . . Aber die günstige Zeit ist nicht vorbei, niemals hatten die Schulen für fremde Sprachen in England größeren Besuch, und hierbei schneidet Frank reich am besten ab — die Kritik kroackeagtiuZ Company (Rundfunk) hat zum Beispiel ihre regelmäßige französische Stunde . . . Dann muß man aber sagen, daß der Export von Büchern nach England unter Umständen vor sich geht, die man nicht scharf genug verurteilen kann. Wie soll man sich nicht über die Tatsache empören, daß das französische Buch in England zum drei- bis vierfachen Preis verkauft wird? Nicht nur die Engländer weigern sich, Bücher bei solchen Ver hältnissen zu kaufen, sondern auch die Mitglieder der französischen und belgischen Kolonien verzichten darauf, sich derart ausbeuten zu lassen. Man sollte auch nicht vergessen, daß England jenes Land ist, in dem der angegebene und sichtbar gemachte Preis in Ehren gehalten wird, und so schaden diese Umstände nicht nur dem Absatz, sondern sie 604 schaden dem guten Ruf des französischen Verlegers, an dessen Recht schaffenheit man zweifelt. Ein Seifen- oder Auto-Fabrikant würde derartiges keine Minute lang dulden . . . Dann wären die richtigen Bücher nach England zu senden: es wird nicht immer das beste Buch in die Auslage der fünf oder sechs französischen Buchhandlungen ge stellt, und hierdurch kamen diese Handlungen in einen wenig benei denswerten Rnf. Schließlich muß eine methodische und weitschauende Propaganda bei allen guten englischen Buchhandlungen und bei dem englischen Leserpublikum überhaupt unternommen werden, es fehlen Kataloge mit Bestellzetteln, und alles in englischer Sprache abgefaßt und ohne falsche Sparsamkeit verteilt. Vor allem aber müssen diese phantastischen Preise weg.« Alle diese Angaben des Fachblattes mögen sehr ehrlich gemeint sein und auch die wirklichen Verhältnisse gut charakterisieren, immerhin wäre zu beachten, daß sie gleichzeitig mit einem äußerst scharfen Feldzug gegen die Firma Hachette, deren angebliche Monopolstellung und gegen den Mißbrauch dieser Stellung veröffentlicht werden. Man wirft Hachette unter sehr vielem anderen auch vor, gewisse Werke zu boykottieren, und es darf nicht verschwiegen werden, daß eine große Reihe sehr guter französischer Schriftsteller, und auch Fachleute, diese Vorwürfe für berechtigt halten. —r. Paris. Der frarizöfische „Sperling". Auch in Frankreich gibt es seit vielen Jahren ein Adreßbuch der Zeitschriften, denn es erscheint jetzt schon im 39. Jahrgang. Es ist das ^nnuairk» cieg journaux, das von der Buchhandlung H. Le Soudier in Paris herausgegeben wird. Es ist ursprünglich aus dem Bedürfnis des eigenen Verlages entstanden, der auch ein Kommissionsgeschäft und eine Zeitschriftenagentur unterhält. Als Hauptbcdürsnis stellte es sich heraus, ein alphabetisches Verzeichnis aller in Paris erscheinenden oder wenigstens dort durch eine Agentur vertretenen Zeitschriften und Zei tungen zu besitzen, um möglichst schnell etwa den Abonnementspreis oder die Adresse ermitteln zu können. Mit diesem zwar nützlichen und unentbehrlichen, aber immerhin bescheidenen Hilfsmittel hat man sich bisher begnügt, denn seitdem ich das ^nnusire kenne, hat es in Plan und Anlage keine Veränderung erfahren. Im Gegensatz zum deutschen Sperling umfaßt eS nicht bas ganze französische Sprachgebiet, nicht ein mal ganz Frankreich, sondern nur Paris. Allerdings drängt in Frank reich, dem Lande der Zentralisation, alles nach Paris, und es gibt in Frankreich ja auch keine Stadt, die als VerlagSort mit Paris kon kurrieren könnte, wie etwa Leipzig und Stuttgart mit Berlin, aber immerhin hat sich in neuerer Zeit auch die Provinz geistig sehr gerührt, und es wäre jedenfalls zu wünschen, daß das .^nnusirs auch die Zeit schriften der Provinz berücksichtigte. Einige sind allerdings darin ver zeichnet, wenn ein Pariser Verlag die Vertretung hat, aber dann fehlt die Angabe des Haupt-Erscheinungsortes. Der französische Sperling geht überhaupt nicht so in die Einzelheiten ein wie der deutsche, denn er enthält bloß folgende Angaben: Titel, Format, Pariser Adresse (aber ohne Angabe der Firma oder des Verlags), Erschcinungsdatum der 1. Nummer (also Gründungsjahr), Häufigkeit des Erscheinend, Art des dlbonnements sob monatlich, vierteljährlich usw.), Abonnemcntspreis für Frankreich und für das Ausland. Zusätze sind nicht zulässig, doch enthalt der Anhang Anzeigen (allerdings in sehr bescheidener Zahl und auch sehr dürftigen Inhaltes). Will man wissen, welche Blätter über ein gewisses Gebiet er scheinen, so muß man das systematische Verzeichnis im zweiten Teil zu Rate ziehen, das 21 Gruppen umfaßt, von denen die größeren noch einige Nnterrubriken aufweisen. Dieses Verzeichnis enthält aber nur die Titel, sodaß man für die übrigen Angaben im ersten Teil nach schlagen muß. Im Vergleich zum deutschen Sperling ist also die An ordnung gerade umgekehrt. Ich glaube aber, daß die meisten Benutzer der deutschen Anordnung den Vorzug geben werden. Da das ^nnuaire keine Statistik enthält, habe ich die Gesamtzahl annähernd auf 2300 Zeitschriften und Zeitungen ermittelt. ES sind nicht weniger als 70 Tageszeitungen in Paris angegeben, doch sind darunter auch einige Provinzblätter, belgische, englische und ameri kanische Zeitungen, die in Paris bloß Vertretungen unterhalten. Die älteste Pariser Zeitung ist das Journal cle8 I)6dnt8, das seit 1789 er scheint. Der l'smps datiert von 1861, das Petit .lournal von 1868, der Oauloi8 von 1866, das Journal okkiciel von 1869, der Petit parimeu von 1876, die I^snterne (als Tageszeitung) von 1877, der dlatin von 1884. Von den übrigen Tageszeitungen sind viele erst in jüngster Zeit entstanden. Eingegangen ist der Oil Mas, der einst zu den meist gelesenen Boulevardblättern gehörte.
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