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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1926
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- Deutsch
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76 SS, 29. April 1926, Redaktioneller Teil. mehr auf den Vertrieb der mit Abonnentenvcrsicherung ver bundenen Zeitschriften eingestellt, deren Auflagen in den letzten Jahren gewaltig gewachsen sind und die dem Zeitschriftenhandel einen immerhin treueren Abnehmerkreis zuführen. Im allge meinen war der Zeitschriftenvertrieb, nachdem er im Jahre 1824 auf gute Erfolge zurückblicken konnte, sehr schwierig. Die Spesen der Ncugewinnung waren erheblich, besonders deshalb, weil bei der ungünstigen Wirtschaftslage die eingegangenen Abonne- mentsverpflichtungen sehr oft vorzeitig gelöst wurden. Der Kunstverlag und Kunsthandel ist im abge- laufcnen Berichtsjahre in noch schwierigere Verhältnisse geraten als im Jahre vorher. Die Kaufkraft des Publikums war fast vollständig erlahmt. Das Sortiment harrte der Kunden, die nicht kanien. Sein Lager war und blieb voll. Damit ging jegliche Be wegungsfreiheit verloren. Platz und Geld zu Nachbestellungen fehlten. Auch der Verlag war daher zum Stillstand verurteilt. Viele Firmen mußten zu Beginn dieses Jahres ihre Reisenden zurückrufen, weil nicht einmal die Reisespesen durch Aufträge ge deckt wurden. Größte Einschränkung der Herstellung, Zehren an noch vorhandenem Kapital in der Hoffnung auf bessere Zeiten, das war der Stempel, den die Wirtschaftsnot dem Verlags geschäfte aufdrückte. Wo kein Kapital mehr vorhanden, ist die Wetterführung der Betriebe in Frage gestellt. Diese völlige Still legung des Geschäfts betraf diesmal gleichmäßig alle Zweige des Kunstblaltverlags. Der Berliner Musikalien Handel hatte im Jahre 1025 keinen ganz leichten Stand. Die Lage verschärfte sich gegen Ende des Jahres, sodaß im Verein der Berliner Musikalienhänd ler bei den Versammlungen die Klagen über diese schweren Zeiten in den Protokollen stets zu finden sind. Die Werbetätigkeit aus unserem Gebiet brachte im Jahre 1925 anläßlich des 240. Geburtstages Johann Sebastian Bachs einen sehr netten Schaufenster-Wettbewerb, an dem sich sehr viele Kol legen in mustergültiger Weise beteiligten. Durch einen Weih nachtsplakatanschlag wurde versucht, die Aufmerksamkeit der Kun den auch für Noten wachzurusen, die Erfolge waren aber nicht uachzutveisen. Besonders hervorzuhcbcn wäre noch aus dem Ge biet der Propaganda die Ausstellung: »Das Deutsche Buch-, an der sich der Berliner Musikalienhandcl nur in kleinerer Zahl be teiligt hat. Auch diese Erfahrungen mit der Ausstellungspropa ganda waren keine sehr verlockenden, obgleich die beteiligten Firmen alles aufgebotcn hatten, um Musiker und ihre Kundschaft auf diese Ausstellung aufmerksam zu machen, die in diesem Teil sehr Interessantes bot. Die Verhältnisse auf unserem Musikalicn- markt schienen sich im Jahre 1925 zu ändern, sodaß man feststellen konnte, daß selbst die Schlagerliteratur auch nicht mehr zugkräftig genug war, un, das Geschäft zu beleben. Es ist den Feinden wohl auch gelungen, die deutsche Kunst zu Boden zu schlagen, wodurch die Verleger, die Druckereien und auch die Ar beiterschaft in Mitleidenschaft gezogen sind. Es ist deshalb beson ders notivcndig, daß wir im Musikalienhandcl fest zusammen- halten, und die Leitung des Vereins der Berliner Musikalien händler gibt die Hoffnung nicht auf, daß die Kollegen über die Schwierigkeiten dieser Zeit glimpflich hinwegkommen werden. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Buch händler, Ortsgruppe Berlin hat im verflossenen Jahr eine erfolgreiche Tätigkeit entwickelt. Es fanden 15 Tarifvcrhand- lungen, 4 Vorstandssitzungen und eine Mitgliederversammlung statt. Die Manteltarisc für Angestellte und Transportarbeiter haben keine Änderung erfahren. Die Angcstclltcngchältcr blieben seit Februar 1925 die gleichen, doch hat cs sich wohl in den meisten Firmen durchgefetzt, daß, wie vor der Tarifcinführung, leistungsfähige Angestellte über Tarif bezahlt werden, auch die Transportarbeiter erhielten im Juni eine kleine Zulage. Ein aus kommunistischen Einfluß unternommener Versuch, die Transport arbeiter zum Tarifbruch zu verleiten, war am sofortigen ener gischen Eingreifen des Arbeitgeberverbandes gescheitert. 21 Rund schreiben sind im Jahre 1925 an die Mitglieder versandt worden. Die Beiträge wurden mit Rücksicht auf die schlechte Geschäftslage er mäßigt. Die Vorstandsmitglieder wurden in der Hauptversamm lung wiedcrgewählt. Die Ordentlich« Hauptversammlung fand am Mittwoch, dem 29. April 1925, statt. Bei der Besprechung des Jahresberichtes wurde auf eine Anregung des Herrn Haas hin beschlossen, die Mitglieder der Vereinigung im Laufe des Jahres bei wichtigen Anlässen zusammcnzurufen, um Berufsfragcn zu klären. Aus Vorschlag des Rcchnungsausschusscs wurde dem Vor stände und dem Schatzmeister Entlastung erteilt für die Rechnung des Jahres 1924/25 und der Voranschlag für das Jahr 1925/26 genehmigt. Der Mitgliedsbcitrag wurde auf 6 Mark festgesetzt und ist auf einmal zu erheben. Auf Vorschlag des Wahlausschusses wurde Herr Rosncr als stellvertretender Vorsitzender durch Zuruf wiedcrgewählt, Herr Or. Beck zum 2. Schriftführer neu gewählt. Dem nach sechsjähriger Tätigkeit aus dem Vorstände aus- schcideuden stellvertretenden Schriftführer Herrn Albers dankte der Vorsitzende für seine geleistete Mitarbeit. Der Vorsitzende nahm Gelegenheit zu einem kurzen Bericht über die Entwicklung des Börse „Vereins und knüpfte daran die besten Wünsche der Vereinigung zu seinem 100jährigen Bestehen. Der dem Börsenvcrcin zu seinem Jubiläum vom Ver band der Kreis- und Ortsvereinc zu stiftende, aus dem Vorstands tisch ausgestellte künstlerische Tafelaufsatz wurde von den Mit gliedern mit Anerkennung besichtigt. Ilm eine der Bedeutung des Berliner Buchhandels ent sprechende Vertretung auf den Leipziger Tagungen zu erreichen, schlug Herr Bloch vor, auf die nächste Tagesordnung einen An trag zu bringen, wonach die Mitglieder der Bereinigung ver pflichtet werden sollen, entweder zu den Hauptversammlungen des Börscnvereins persönlich zu erscheinen, oder der Vereinigung ihre Vollmachten zur Vertretung einzurcichcn. Eine Außerordentliche Hauptversammlung wurde zum Mittwoch, dem 16. September 1925, einberusen, mit der Tagesordnung: I. Ausstellung des Buch-, Kunst- und Musik- Verlags im November 1925. 2. Adreßbuchreinigung. Die außer ordentliche Hauptversammlung war von 121 Mitgliedern und 4 Gästen besucht. Die Ausstellung »Das Deutsche Buch- 1925 fand vom 7. bis 23. November im HauS »Merkur-, Berlin SW, Koch- straße 6/7, statt. Der Erfolg der Ausstellung in materieller Hin sicht war, an der schwierigen Zeitlage gemessen, befriedigend t der ideelle Erfolg war ein großer. Etiva 12 000 zahlende Besucher haben die Ausstellung besichtigt. Wir stellen fest, daß die allen an der Ausstellung Beteiligten erwachsene große Arbeit zu einem vollen Erfolg geführt hat und uns Erfahrungen hat sammeln lassen, die wir hoffentlich bald in einer noch viel schöneren Aus stellung verwerten können. Wir danken allen beteiligten Aus stellern und nicht zum mindesten den treuen Mitarbeitern aus unseren Angcstclllenkrcisen, die sich größtenteils freiwillig zur Verfügung gestellt haben. Wie üblich fand im Herbst eine Außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvercine statt, und zwar in Bad Homburg. Da mit waren Vorstandsfitzungen des Börscnvereins, des Deutschen Vcrlegcrvereins, der Buchhändlcrgildc, des Vereinsausschufses des Börscnvereins und die erste Sitzung des neugeschaffcnen Wirtschaftsausschusses verbunden. Die Verbandstagung ver handelte über die von den Orts- und Kreisvereinen durchzu führende Adreßbuchreinigung, welches Thema Herr Generaldirektor Or. Heß gründlich beleuchtete, ferner über den Kollektivbuchhandel nach einem Vortrag des Herrn Professor Or. Mcnz. Sodann wurde ein Antrag des schlesischen Kreisvcreins über Bibliotheksrabatt u. a. besprochen. Herr Hclbing-Franksurt a. M. hielt ein vorzüglich durchgearbeitctes Referat über Buchhandel und Presse, ebenso Herr Or. Baer-Frankfurt a. M. über das Antiquariat, beide Vor träge kamen im Börsenblatt zum Abdruck. Zum Schluß berichtete Herr Direktor Bayer-Wien über die schwierige Lage des Buch handels in Österreich. Ein Teil der Delegierten hatte auf der Saalburg an einer interessanten Probe-Sommcrakadcmie teilgc- nommcn, die von Herrn Or. Friedrich Obdenbourg und Herrn Professor Or. Mcnz geleitet wurde und dieser Veranstaltung viele neue Freunde gewann.
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