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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1926
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- 1926-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1926
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- Deutsch
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X- 99, 29. April 1926. Redaktioneller Teil. Bewegliche Typen aus gebranntem Ton sind in China lpn 1050 nachzuweifen, 13l)2 wurde in Korea aber auch schon von Metalltypen gedruckt. Eine Höherentwicklung der Technik in Ostasien ist natürlich an der Bilder- und Symbolschrift gescheitert; der Erfolg der euro päischen Technik beruht in dein Einzelbuchstabensystem der Sprachen, daS nun auch in den Osten vordringt. Auch die Verbreitung der Setzmaschinen dürfte durch den »neuen Geist im Osten« gefördert werden. Sehr interessant für die Bedeutung der Tradition in der Technik ist übrigens ein »Setzerwunsch an die Schriftgießereien«, den kürzlich ein Sctzcrveteran, der sich 50 Jahre seiner Berufstätigkeit über den Fall gewundert hat, in einem Fachblatt äußerte. Die Satzregeln verlangen vor den vier Interpunktionszeichen : ; 1 ? ein Spatium. Warum ist nun, so fragt unser Neuerer, noch keine Schriftgießerei auf den Gedanken gekommen, diese vier Schriftzeichen gleich beim Guß mit diesem Spatium zu versehen? Das würde nicht nur den entsprechenden regelmäßigen Griff in das Spatien fach ersparen, sondern auch die jetzt sehr dünne Type griffiger machen und das leidige Abfallen der am Ende der Zeilen stehenden Inter punktionen vermeiden lassen. — Die Frage erscheint um so berech tigter, als die Setzmaschinenmatrizen nach dieser Regel hergestellt find. Im Umlauf in der Setzmaschine sind sehr schwache Matrizen unerwünschter Anlaß zu Störungen, aber auch der Handsatz hat ein Interesse an der Vermeidung ganz schivacher Elemente. Auf dem Setzmaschinengebiete spielen zurzeit Patentstreitig keiten eine Nolle, insofern sie die Einführung neuer Maschinen beeinträch tigen. Namentlich kommt der Fall der »Jntertype«-Zeilensetzgießmaschine in Betracht, die bisher in Deutschland nicht verkauft und hergestellt wer den durfte, da ein Verstoß gegen das Kennedy-Patent, das einen Kon struktionsteil am auswechselbaren Mehrfachmagazin der »Linotype«- Maschine berührt, zu einem Rechtsstreit zwischen den konkurrierenden Fabrikationsfirmen geführt hatte. Die Jntertype Co., die bisher nur in Amerika, England und in der Schweiz (Winkler, Fallert L Co. in Bern) vertreten ist, teilt jetzt den Interessenten mit, daß sie den umstrittenen, das Magazin tragenden Rahmen und den Schiebe mechanismus so umkonstruiert hat, daß eine Patentverletzung nicht mehr in Frage kommen kann. Die veränderten Teile sollen auch noch Vorteile gegenüber der bisherigen Konstruktion aufweisen. Sollte der Kontinent jetzt für die »Fntertypc« geöffnet werden, so wäre das schon deshalb von größter Bedeutung, weil die als vorzüglich bekannte Maschine in Amerika um 1000 Dollar billiger als die Konkurrenzmaschine des ursprünglichen Typs verkauft wird. Das wird allerdings auf dem Kontinent nur möglich sein, wenn der Fabrikant nicht durch Lizenzen für Amerika ungebührlich beansprucht wird. Bei der Preisbildung der Linotype sollen diese Lizenzen eine ganz enorme Rolle spielen. DruckhersteNung. — Durch einen fortschrittlichen Ausbau ihrer bewährten Modelle der N o t a t i o n 8 m a s ch i n e zeichnet sich die Vogtländische Maschinenfabrik A. - G. in Plauen (V o m a g) aus. Ihre 12 - Seiten - Zweirollen - Rotationsmaschine »Neue Miniatur« kann auch zum späteren Ausbau, nach dem Be darf des sich entwickelnden Betriebs, als 8-Seiten-Zweirollen-Maschine geliefert werden. Es braucht dann nur das entsprechende Aggre gat angebaut zu werden. Neuerungen an der Maschine sind: Durch führung der horizontalen Lage der Druckzylindcrpaare, bequemere Ein- Irittsmöglichkeit zwischen die unteren Druckwerke durch Erhöhung des Verbindungssteges der beiden Maschinenhälstcn, Verkürzung der vor deren Maschincnwand zwecks guter Zugänglichkeit zu der Halbbreiten Papierrolle und Ermöglichung des Einbaues der Papierrollen-Ein- und -Aushebevorrichtung. Die beliebten fast bändcrloscn 16-Seiten-Ma- schinen können dadurch erhöhten Anforderungen angepaßt werden, daß sie durch Hinzufügung von einem oder zwei Druckwerken jederzeit für Bilderdruck oder auch zur Herstellung von 12-, 20- oder 24-seitigen Zeitungen ausgebant werden. In einigen Fällen hat die Nomag die 32seitigen Maschinen so gebaut, daß zunächst nur die eine Hälfte der Maschine aufgestellt wird, während bei Weiterentwicklung des Zei- lungsunternehmens die zweite Hälfte noch hinzugcfügt werden kann. Zu der Erwähnung der Maschinen von SchelterL Giesecke, Leipzig, in der vorigen »Rundschau« ist berichtigend nachzutragcn, daß die Haltzyltnderpresse »W e t 1 l ä u f e r« in zwei Größen, die »W inbsbrau t«maschine aber in sieben Größen gebaut wird. Die kleinste Windsbraut druckt als größtes Papierformat 47X80 cm, die größte 104X140 cm. Der kleinere Wettläufer, Papicrformat 60X 70 cm, leistet mindestens 2000 Drucke in der Stunde; die Auflage von 1800 gilt für den größten Wettläufcr. Die Bogenanleger baut die Firma nur in Verbindung mit ihren Schnellpressen, nicht zum Anbau an andere Maschinen. Von Miniaturschnellpreffen verdienen Erwähnung die Sparo- Maschine der S p a r o - M a s ch i n c n G. m. b. H. in Dresden und der »E l k a« - A u t o m a t, eine auf den Kops gestellte Zylinderschnell presse der Firma Laake K Co. in Dresden (innere Rahmen- weite 24)4X36 cm), die sich durch ruhigen Arbeitsgang auszeichnet. Zum erstenmal auf der Leipziger Frühjahrsmesse wurde von der Autoprint A.-G. in Heidelberg die automatische Tiegel druckpresse »Autoprint« mit selbsttätigem An- und Auslegeapparat ge zeigt. Nach der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« besteht ein Hauptvorteil dieser Maschine darin, daß jedes, auch das kleinste Format in der Mitte des von starken Zugstangen geführten Druck tiegels gedruckt werden kann, sodaß ein gleichmäßig sattes Ausdrucken auch schwerer Formen gewährleistet ist. Der Auslegetisch befindet sich über dem Anlegestapel, sodaß der Druck gut beodachtet werden kann. Stereotypie. — Eine besondere Pflege widmet die Maschi nenfabrik Winkler, Fallert L Co., A.-G. in Bern (Schweiz) dem Gebiete der Maschinen für alle Zwecke der Stereotypie, sie liefert Maschinen in kleinen wie großen Ausmessungen. Eine außer ordentlich hohe Leistung in technischer Beziehung ist dasganzauto- malische Gießwerk der Schweizer Firma, bei dem schon die ein fache Einspannung der Matrize in das Gießbett durch die sinnreichen Vorrichtungen überrascht. Ein seitlich am Gießwerk mit dem Motor direkt auf einer Grundplatte gekuppelter kleiner Antriebskasten voll zieht nach Hebelschaltung alle Bewegungsvorgänge, und nach Ablauf von etwa 25 Sekunden hebt der Stereotypeur die freihängende, voll kommen fertige Platte aus der Maschine, die dann für den nächsten Guß wieder betriebsfertig ist. Eine sinnreich angeorbnete Wasserküh lung beschleunigt den Abkllhlungsprozeß. Papiervcrarbeitung. — Auf der Leipziger Frühjahrsmesse erregten von Liniiermaschinen besonderes Interesse die Fabrikate der Firma G. E. Reinhardt in Leipzig-Connc- w i tz. Auf der »Kleinen Reinhardt« kann zugleich liniiert, ge schnitten, perforiert und gerillt werden. Die Maschine nimmt dabei wenig Raum ein, obwohl sie bis zu einer Breite von 82 Zentimetern (Bogengröße 85 Zentimeter) arbeitet. Die »F l a k o l i« - Maschine, eine kombinierte Flachsatz-Kopfdruck- und Liniiermaschine der Firma Rein hardt, liniiert und druckt von flachem Typenfatz in einem Arbeitsgang. Eine besondere Einrichtung ermöglicht es, den Linienfatz, der immer etwas federt, je nach Bedarf fester oder leichter zu schließen. Auch das zuweilen auftretende »Schlängeln« der Linien wird durch eine ge eignete Vorkehrung vermieden. Betrieb und Organisation. — Offenbar auf gewerkschaftliche Ein flüsse deutet eine Verlautbarung der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« hin. Das Organ der Arbeitgeber im Buchdruckgewerbe schreibt: »Wie uns von der Vereinigung Deutscher Druckmaschtnen- fabrikanten mitgeteilt wird, besteht in einzelnen Druckereien d i e Ansicht« (bei den Prinzipalen oder den Arbeitern?), »es müsse in der Bedienung der Schnellpresse eine Änderung eintreten, wenn ein automatischer Bogenanlegeapparat angebracht würde. Besonders in den kleineren Druckereien herrsche häufig die Auffassung, bei An bringung eines Anlegeapparates müsse ein weiterer Maschi- nenmeister eingestellt werden. Hiernach scheint einigen Buch- druckereibesitzern noch die alte Bestimmung aus dem bis zum 31. De zember 1920 gültig gewesenen Tarif in Erinnerung zu sein, daß Maschinen mit automatischem Anlegcapparat als Spezialmaschia-n galten und infolgedessen stets ein Maschinenmeister vorgeschricbcn war. Der heute gültige Tarif kennt den Begriff Spezialmaschinen nicht mehr, ein Unterschied zwischen Schnellpresse mit und ohne An legeapparat wird nicht gemacht. Wieviel Schnellpressen von einem Drucker zu bedienen sind, ist im 8 17 dahin geregelt, daß der Drucker im allgemeinen nicht mehr als eine Schnellpresse oder zwei Tiegel druckpressen bedienen soll. Bei einfachen Arbeiten und Arbeiten in größerer Auflage, die eine andauernde Beaufsichtigung nicht erfor dern, kann der Drucker auch zu anderen ihm zustehenden Arbeiten her angezogen werden.« Nero. ö43
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