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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1926
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- Deutsch
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><! SS. 2S. April lS26. Redaktioneller Teil. 1. der Erfassung -er Jugend volle Aufmerksamkeit zuwendet, 2. alle geeigneten Wege bcschreitct, um die Arbeiterkreise und die Landbevölkerung langsam, aber systematisch mit dem Buch in Berührung zu bringen, wobei auf die soziale Umschichtung Deutschlands Rücksicht zu nehme» ist, Z. vor allen Dingen die Zusammenarbeit mit der Presse nutz bringender gestaltet, 4. alle crsoigversprcchenden Mittel der Werbung ergreift. Da derartige Anstrengungen der Allgemeinheit des Buchhandels zugute kämen, find mir der Ansicht, das; diese auch die Kosten für die Massnahmen zu tragen hat. Die schwierige Wirtschaftslage kann uns nicht veranlassen, hiervon abzusehen, da die geforderten Be träge keine B e lastung, sondern eine E n t lastung des Propaganba- etats jeder Firma bedeuten dürften. Die Werbemaßnahmcn selbst haben sich nur auf das mitteleuro päische deutsche Sprachgebiet zu erstrecke», d. h. aus das Deutsche Reich und die deutschsprcchenden Teile von Österreich, der Tschechoslowakei, Polens und der Schweiz, also auf das Arbeitsgebiet derjenigen Fir men, die den Werbebeitrag aufbringcn. Da das deutsche Sortiment in seiner überwiegenden Mehrzahl an der Auslaudwerbung direkt nicht beteiligt ist, hätte dieser Teil der korporativen Werbung wie bisher durch die daran interessierten Verleger zu ersolgcn. Der Werbebeitrag selbst darf nur für rein werbende Maßnahmen in Anspruch genommen werden, d. h. die Geschäftsunkosten der Werbc- stellc, die Kosten für die Herausgabe von Werbemitteln und Werbe broschüren, die wie bisher gegen Bezahlung ausgegeben werden, wie überhaupt die Kosten für Maßnahmen, die normalerweise durch die Einnahmen wieder gedeckt werben, sollen wie bisher von der Geschäftsstelle des Börsenvereins getragen werden. Die Werbestelle hat unverzüglich einen auf mehrere Jahre sich erstreckenden Propagandaplan, der diese Gesichtspunkte berücksichtigt, auszuarbeitcn, der dem erweiterten Wcrbe-Ausschuß zwecks um gehender Durchführung vorzulegen ist». Diese Sätze sind absichtlich so allgemein gehalten, weil wir erstens nicht in den Geruch eines Wcrbepapstes kommen wollten und weil wir zweitens alles zu vermeiden wünschten, was un nötige Rcibungspunkte Hervorruf!. Es kommt uns nicht darauf an, zu sagen: so muß es gemacht werden, sondern wir wollen einen Beschluß hcrbciführcn, auf Grund dessen all diese Fragen über haupt planmäßig in Angriff genoinnren werden können. Schon die obigen Begründungssätze dürsten doch klar zeigen, daß wir unter Gemcinschaftswerbnng mehr verstehen wie gemein same Inserate und Plakate, Vortragswesen, Buchwochcn und Aus stellungen. Nein Verständiger wird die Ersolge auf diesen Be- tätigungsgcbictcn leugnen, aber der objektiv Sehende wird er kennen müssen, daß damit der umrissene Fragenkomplex nicht er schöpft ist. Wenn nun mein Freund Schnabel meint, dieser An trag komme zu früh, denn die Menschen im Buchhandel seien noch nicht »reif» für »großzügige» Werbung, so unterliegt diese Beivcis- sührung einem logischen Denkfehler. Wirtschaftliche Notwendig keiten entspringen, wie der Name sagt, der Wirtschaftslage, und das einzelne Individuum muß sie voraussnhlen oder sich ihr recht zeitig anpasscn. Bon dieser Umstellung im guten Sinne hängt ja jeder wirtschaftliche Ersolg ab. Da die Berufsorganisation Führerin sein soll, so kann sie wirtschaftlich Notwendiges nicht zurückstcllen, weil die Mehrzahl (eine Behauptung, die ich übrigens bestreite) hiersür noch nicht reif wäre. Da es bei diesem Antrag um Grundsätzliches geht, sollte man nicht durch Dialektik, durch Kampf um Worte die Diskussionsbasis verschieben. Im Einverständnis mit Herrn vr. Werner Klinkhardt er kläre ich hiermit öffentlich, daß Ivir weder auf unser Staffcl- system, noch auf die Beschränkung des Werbebeitrags für Börsen- vcreins-Mitglieder versessen sind. Ebenso gleichgültig ist es uns, ob der Werbeausschuß um sechs, vier, zwei oder gar kein Mit glied vermehrt wird; es kommt uns einzig und allein daraus an, daß ein ausreichender Fonds ge schussen wird, der die verschiedenen Arten einer Gemeinschaftswerbung zunächst-in plan mäßigen Versuchen und darüber hinaus in der Praxis überhaupt ermöglicht. 542 Ohne der mündlichen Begründung vorgreifen zu wollen, seien hier vier Fragengebiete angedeutct, um die irrige Auf fassung von der Einseitigkeit gemeinschaftlicher Werbung zu wider legen: 1. Es wird zu prüfen sein, inwieweit die bisherigen Tätig keitsgebiete der Werbestelle ausgebaut, respektive abgebaut werden müssen. 2. Die Fortbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs (und für die Chefs?) sind aus dem bisherigen Versuchsstadium durch die Aufstellung eines methodischen, über alle Landschaften Deutschlands gleichmäßig verteilten Lehrplanes in das Ge biet systematischer Arbeit zu führen. Hierdurch würde das von den Herren Professor vr. Menz und Fritz Schnabel erwünscht« Ziel nach vorbildlichen Mitarbeitern in relativ kürzester Zeit erreicht. 3. Dem Fragengebiet, welches in dem Zusamnrenhang mit den regionalen Wcrbestellen steht, ist im Hinblick auf die rationelle Abgrenzung der Werbetätigkeit zwischen Verlag und Sortiment ein besonderes Augenmerk zu widnren. 4. Dem Weg der indirekten Werbung (siehe hierzu den letzten Börsenblattartikcl von Herrn Professor vr. Menz), wie ihn die obigen Begründungssätze andeuten, ist im Hinblick auf den praktischen Erfolg erhöht« Aufmerksamkeit zuzuwenden, zumal da dieser Weg mit seinen mannigfaltigen Möglich keiten, aus lange Sicht gesehen, allen Sparten des Buch handels Ersolg bringen muß. Bisher haben einige wenige sich auf dem einen oder andern Gebiete aktiv betätigt, während die Mehrheit diesen Versuchen, weil uninteressiert, die bekannte kalte Schulter zeigte. Aus diesem Zustande gilt es mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Notlage herauszukommen. Deshalb möge die Hauptversammlung des Börsenvereins, da ein Vertuschen unmöglich, ein weiteres Ver kleistern wirtschaftlich schädlich, einmal klipp und klar seststcllen, ob die Fragen der Werbung im weitesten Sinne in das Tätig keitsgebiet unserer Organisation gehören, oder ob sie weiter »an genehme« Nebenbeschäftigung einiger weniger bleiben sollen. Noch eines: In unserm Anträge ist nicht mit einem Worte gesagt, daß das im Mai bewilligte Geld bereits im Juni aus gegeben sein muß. Wahre Propaganda kennt ihre Grenzen, aber man vergegenwärtige sich das eine: auf die Dauer muß jede Arbeit als unfruchtbar empfunden werden, die die Mehrzahl nur spöttisch lächelnd duldet und nicht aus innerer Überzeugung voll unter stützt. Somit geht es bei unserm Antrag um eine prinzipielle Frage unserer Organisation. Ich habe das Zutrauen zur ersten Haupt versammlung im zweiten Jahrhundert, daß sie nicht einen Be schluß fassen wird, den sie schon im nächsten Jahre aus wirtschaft lichen Gründen widerrufen müßte! Buchgewerbliche Rundschau. IV. (III siehe Bbl. Nr. 05.) Schrift- und Satz-Herstellung. — Für die deutsche S ch r l f t- gießerei von nicht unwesentlicher Bedeutung dlirfte die Ein führung der Antiguaschrift in der Türkei werden, die nach den Beschlüssen der Negierung in Angora jetzt zur Tatsache zu werden scheint, nachdem zum erstenmal ein Aufdruck auf den türkischen Briefmarken »l'urkia p08to1ari« in lateinischen Lettern erschienen ist. Eine Verordnung der Regierung hat zunächst die lateinischen Buchstaben beim Unterricht in der Algebra und Geometrie vorgeschriebcn. Die allgemeine Einführung wird zurzeit von einer Sonderkommission der Nationalversammlung erwogen, die einen Bericht des Kongresses für Turkologie, der in Baku tagt, abwartet. Dieser Erfolg des sich immer enger ver knüpfenden internationalen Verkehrs dürfte auch auf die weitere Welt nicht ohne Einfluß bleiben. Auch in China geht man ernsthaft mit einer Anpassung der Verkehrssprache an ein Buchstabensystem um, und es soll auch hier schon die Möglichkeit der Verwendung der Lateinschrift festgestellt worden sein. Daß die Bnchdruckkunst in China eine ehrwürdige Vergangenheit hinter sich hat, ist bekannt. Von den Chinesen lernten die Türkvölkcr und die Mongolen den Blocköruck.
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