Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1926
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- 1926-04-30
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- 30.04.1926
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>6 100. 30. April 1926. Red-aktionsller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Pocci, ferner Asbjörnsens Norwegische Volksmärchen und Sagen, Schriften von Bechstein sowie Bertuchs Bilderbücher, Hofmanns präch tiger »Wundergarten« und Lauckarös Bearbeitung von »1001 Nacht«. Am 1. Januar 1891 trennte sich Hans Abel von seinem Bruder, erwarb den gesamten nichtwissenschaftlichen Verlag und gründete mit Albert Müller eine Firina unter dem noch heute bestehenden Namen Abel L Müller. In zielbewusstem Schaffen wurde die Idee weitcrgefllhrt, unsere Jugend durch ein edles, vorbildliches Schrift tum zu ertüchtigen, und mit diesem Bestreben hat sich der Verlag einen ehrenvollen Platz in der Geschichte des Bnchhandels gesichert. An Stelle des im März 1908 verstorbenen Albert Müller, der vordem noch viele Jahre als Alleininhaber tätig war, trat dessen Sohn Ernst Müller, aus dessen Händen schließlich die Firma am 9. August 1919 in den Be sitz von Paul List überging. Dieser Tag bedeutete für Paul List eine Erfüllung lange gehegter Wünsche. Bis 1009 reichen die Bemühungen zurück, seine verlegerische Arbeit auf das Gebiet des Jugendbuches auszudehnen. Aber erst am Ende des Weltkrieges lösten sich geistige Bewegungen, die hier eine neue fruchtbare Tätigkeit ermöglichten. Unter der Leitung von Paul List betrachtet cs der Verlag als seine vornehmste Aufgabe, diese leben digen Strömungen der Gegenwart an unseren Nachwuchs heranzufüh ren. aber auch altbewährte Schätze für die Jugend mit einem Sinn zu erfüllen, der ihr heute verständlich ist. Das Schaffen des Verlages steht mit Überzeugung im Dienst an der jungen Generation, dir einst Hoffnung und Zukunft unseres Vaterlandes bildet. In vier klar bczeichncten, charakteristischen Buchreihen ist ein Programm festgelegt, dessen teilweise Verwirklichung schon nach einem Jahr die Presse und anerkannte Führer der Jugendbewegung zu begeisterten Urteilen ver- anlaßte. Auf diesem Wege schritt der Verlag bis in unsere Tage stetig vorwärts mit dem Glauben an die Jugend und mit dem Willen, für sie Wertarbeit zu leisten. Am 1. Mai kann die Firma A. Kaufmann N a ch f., Inh. Kurt Voigt in Suhl ihr 50jähriges Bestehen feiern. Sie wurde von Herrn Alexander Kaufmann gegründet, der die Notwendigkeit zur Eröffnung einer Buchhandlung in Suhl, die bis dahin dort fehlte, erkannt hatte. Nach kurzer Zeit gliederte der Be sitzer, der aus dem Apothekerstande hervorgegangen war, dieser Buch handlung noch eine Buchdruckerei an. Herr Alexander Kaufmann, der im geschäftlichen Loben der Stadt Suhl eine geachtete Stellung ein nahm, überließ 1907 die Buchhandlung Herrn Otto Beuthcr, nach dessen Tode sie am 1. Juli 1920 der heutige Besitzer Herr Kurt Voigt übernahm. Unter der Leitung des Herrn Voigt, der über eine gründliche Ausbildung und reiche Erfahrungen verfügt, gelangte das Geschäft zu einer neuen Blüte. Verlegerisch betätigte sich Herr Voigt durch Herausgabe einiger illustrierter Bücher, die der engeren Heimat gewidmet sind. Die Erfolge des Herrn Voigt berechtigen zu der Annahme, daß sich die Buchhandlung A. Kaufmann immer weiter entwickeln und Herr Voigt noch lange für das Gute in Schrift und Bild wirken wird. Wir wünschen ihm dazu das Beste. Auch die Firma I u l i u s D i e h l v o r m. L. W i e g a n d s Buch handlungen Hilchenbach i. Wests, begeht am 1. Mai ihr 50jäh- riges Geschäftsjubilämn. Das Geschäft wurde von Herrn August Belz gegründet. Sein Nachfolger wurde im Jahre 1883 Herr L. Wiegand, der aus dem Lehrerstande hervorgegangen war. Im Laufe der Jahre hatte er sich vielfache Beziehungen zur Lehrerwelt in ganz Deutschland erworben, und dies veranlaßte ihn, das Ladengeschäft aufzugeben und sich ganz dom Versandgcschäft zu widmen, in dem er pädagogische und andere Literatur sowie Lehrmittel und Jugendschriften vertrieb. In dieser Form erwarb es 1911 der jetzige Besitzer Herr Julius Diehl. Wenn auch die Kriegs- und Nachkriegsjahre sich bemerkbar machten und die weitverzweigten Beziehungen etwas einschränkten, so ist es Herrn Diehl doch gelungen, sein Unternehmen auf beachtlicher Höhe zu erhalten. Einige Monate vor dem 50jährigen Bestehen seiner Firma konnte Herr Diehl auch auf 50 Jahre buchhänülerischer Tätigkeit zurückblicken, und so wird ein kurzer Hinweis auf seine buchhändlerische Laufbahn von Interesse sein. Er erlernte nach Besuch des Gym nasiums in Nordhausen a. H. und in Hagen i. W. den Buchhandel und mar dann von 1878—1889, mit Unterbrechung der Militärzeit 1881/82, in verschiedenen Städten, zuletzt fast fünf Jahre in der Noßberg'schcn Buchhandlung in Leipzig tätig. 1889 übernahm er den Posten als Geschäftsführer der durch den Tod des Besitzers verwaisten Univcrsitätsbuchhandlung Theodor Krische in Erlangen und wurde nach der 1893 erfolgten Verehelichung mit Frau verw. Krische Teil haber der Firma, aus der er, nach dem Tode seiner Frau, 1907, wiebcr austrat. Nach einer 3jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer der Buch handlung Langlois K Cie. in Burgdorf (Schweiz) gründete er ein Sortiment in Freiburg, das er bald wieder aufgab, um von L. Wiegand in Hilchenbach dessen Versandbuchhaudlung und Antiquariat zu über nehmen; letzterem hat er besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Herr Diehl schreibt selbst, daß ihm noch heute die Wanderlust im Geblüte steckt, wenn sie sich auch nur im engeren Bannkreis der Heimat auslebt. Das gleiche Jubiläum begeht am 1. Mai die Verlagsbuchhandlung M o r i tz W a r s ch a u e r in B e r l i n. Sie wurde von Herrn Moritz Warschauer, der eine langjährige Tätigkeit im Buchhandel und An noncenexpeditionen Nachweisen konnte, 1876 in Berlin am Schloßplatz als Verlagsbuchhandlung und Literarisches Zentralbüro eröffnet. Dieses Zentralbüro wurde von den damaligen prominenten Journa listen und Schriftstellern gern besucht, bie auch durch das von Herrn Warschauer geschaffene, vermittelnde Organ »Zeitungs-Kurier, Organ für Zeitungs-Verleger, Redaktionen, Vcrlagsbuchhändlcr, Schriftsteller und dramatische Autoren« Anregung fanden. Eine Umstellung erfuhr das junge Unternehmen im Jahre 1883, als sich Herr Moritz War schauer die Verbreitungsmöglichkeit des damals auftauchcnden Tele phons zu Nutze machte und ein Telephon-Adreßbuch zusainmeustellte. Es umfaßte in seiner ersten Ausgabe nur die beiden einzigen mit Tele phonanschluß versehenen Orte des Deutschen Reiches Hamburg und Berlin; heute erscheint es in zwei starken Bänden, die jetzt das Haupt werk des Verlages bilden. Von den verschiedenen Zeitschriften, die Herr Moritz Warschauer gründete, hat Kriegs- und Nachkriegszeit nur die bedeutendste, die nunmehr im 36. Jahrgang erscheinende »Musik- Jnstrumenten-Zeitung«, überdauert. Das 50jährige Bestehen der Firma konnte Herr Moritz Warschauer, der am 1. Februar 1925 von einem schweren Leiden erlöst wurde, nicht mehr erleben. Sein ältester Sohn, Herr Bruno Warschauer, der seit 1897 im Geschäft tätig und seit 1917 Mitinhaber ist, führt die Verlagsbuchhandlung im Sinne des Verstorbenen weiter. Seit dem Jahre 1899 hat die Firma ihre Geschäftsräume im eigenen Grundstück: Potsdamer Str. 80 a. Auch für die Firma Emil Schuster in K ü st r i n - N e u st a d t ist der 1. Mai ein Jubiläumstag, da am 1. Mai 1876 die Firma ge gründet wurde. Der jetzige Besitzer übernahm das Geschäft vor 35 Jahren. » Auf 25 Jahre ihres Bestehens kann am 1. Mai die Buchhandlung Geza Kohn in Belgrad zurückblicken. Als internationales Sor timent, Musikalien- und Lehrmittelhandlung gegründet, machte der In haber 1905 mit der Herausgabe des Buches S. Jovanoviö, Macchia- velli, den ersten Schritt als Verleger, 1906 folgte das erste Gesetzbuch, 1908 das erste Mit.telschullehrbuch und 1919 das erste Volksschullehr buch. Am 1. März 1926 zählte der Verlag 1560 Werke, davon ent fallen auf Jurisprudenz, Politik, Sozialpolitik 460, Gesetzansgaben 200, Lehrbücher für Volksschulen 340, für Mittelschulen 300, für Handels schulen 50; Technik, Medizin und Naturwissenschaften sind mit 80 Werken, schöne Literatur mit 100, Wandkarten und Globcn mit 20 vertreten, mährend der Rest auf Musikalien entfällt. Dazu kommen noch 2 Zeitschriften, von denen vom Archiv für Rechts- und Staats- wissenschasten bereits 20 Jahrgänge in 32 Bänden vorlicgen. Unter den Übersetzungen aus fremden Sprachen finden sich Werke von Holle- man, Lommel-König, Jaurds, Darwin, Taranovsky, 6ubiüski, Brant usw. Die stetige Ausbreitung und Vergrößerung des Betriebes erlitt durch den Weltkrieg eine mehrjährige Unterbrechung. Das Aufblühen des Handels nach Fricdensschluß erforderte 1920 die Abtrennung der Vcrlagsabteilung, die in ein eigenes Geschäftshaus verlegt wurde. An fangs des Jahres 1926 wurde auch das internationale Sortiment, seiner Vergrößerung entsprechend, in moderne Geschäftsräume verlegt; die Leitung und Firmicrung Hai unter eigenem Namen der Schwieger sohn des Gründers, Herr Franz Bach, übernommen. Herr Geza Kohn, der auch im internationalen Buchhandel großes Ansehen ge nießt, wurde für seine Verdienste wiederholt ausgezeichnet. Die Gemeinschaft kultureller Buchhändler in Berlin eröffnet ihre diesjährigen Zusammenkünfte mit einem Abend im »Patzenhofer«, Friedrich-, Ecke Taubenstraße, zu dem Berliner Kollegen mit ihren Damen herzlich willkommen find. Diese erste Zusammenkunft findet am Freitag nach Kantate, am 7. Mai, statt. Nähere Auskünfte über die Gemeinschaft erteilen: Hanns Horst Aris Verlag in Berlin W 57, Stcinmctzstraße 9, oder Herr Pukas (Tel.: Steglitz 2815 nach X>8 Uhr abends). 665
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