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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1936
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- 1936-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt fllr den Deutschen Buchhandel nisvolle Verbündete des Gesetzgebers zu werden. Nur so kann wahre Gerechtigkeit ihre Verwirklichung finden, jedes der Volks gemeinschaft zugefügte Unrecht die ihm zukommende Ahndung erfahren. V. Reichsarbcitsdicnst. Das Reichsarbsitsdienstgesetz vom 26. Juni 1935 hat den dreifach gegliederten Bau der Erziehung und Er tüchtigung der deutschen Jugend zum Staat vollendet: Zur all gemeinen Schulpflicht und zur allgemeinen Wehrpflicht ist als drittes die allgemeine Acbeitsdienstpflicht getreten. Ihre Bedeu tung kann nicht treffender als durch folgende Worte des Gesetzes selbst hervorgehoben werden: »Der Rcichsarbeitsdienst ist Ehren dienst am Deutschen Volke. Alle jungen Deutschen beiderlei Ge schlechts sind verpflichtet, ihrem Volke im Reichsarbeitsdienst zu dienen. Der Reichsarbeitsdienst soll die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren Arbeitsauffassung, vor allem zur gebührenden Achtung der Hand arbeit erziehen. Der Reichsarbeitsdienst ist zur Durchführung ge meinnütziger Arbeiten bestimmt.- Zunächst ist die Arbeitsdienst- Pflicht der männlichen Jugend eingesührt, während diejenige der weiblichen Jugend einer besonderen gesetzlichen Regelung Vor behalten ist. VI. Schutz der Erbgcsundheit des Deutschen Volkes. In der Familie sieht der Nationalsozialismus die Keimzelle der Sippe und des Volkes. Das Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit des deutschen Volkes vom 18. Okto ber 1935 schafft eine Reihe von Ehehindernissen, bei deren Vorlie gen der Standesbeamte die Ehe nicht schließen darf. Das ist der Fall 1. wenn einer der Verlobten an einer mit Ansteckungsgefahr ver bundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Ge sundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befürchten läßt, 2. wenn einer der Verlobten entmündigt ist oder unter Vor mundschaft steht, 3. wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt zu sein, an einer geistigen Störung leidet, die die Ehe für die Volksgemeinschaft unerwünscht erscheinen läßt, 4. wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Ver hütung erbkranken Nachwuchses leidet. Das Gesetz ist die folge richtige Ergänzung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Neuer Geist und frischer Wind in der deutschen Wissenschaft Der »Westfälischen Landeszeitung — Note Erde« (Ausgabe vom 22. Dezember 1935, Nr. 350), deren lebendiger Kultur teil vorbildlich genannt werden darf, entnehmen wir auszugsweise die folgenden bedeutsamen Ausführungen, die Prof. I)r. Walter Frank über die Arbeit des von ihm geleiteten »Neichsinsti - tuts für Geschichte des neuen Deutschlands« dem Berliner Vertreter der »Westfälischen Landeszeitung« gegenüber gemacht hat: Das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands ist die erste wissenschaftliche Körperschaft, die aus dem innersten Lebens prinzip der nationalsozialistischen Revolution heraus geschaffen wurde. Wir hoffen und wir glauben, daß mit der Zeit auf den ver schiedensten Gebieten der Wissenschaft ähnliche Gemeinschaften ent stehen werden und daß von ihnen aus in langen Jahren der Forschung und Gestaltung der große Elan der nationalsozialistischen Revolution auf alle Gebiete des Kulturschaffens ausgedehnt und in Leistungen umgesetzt werde. Sie wissen, daß ich die beiden Gegner der »geistigen Front« als die »Griechlein« und als den »Spartakus« zu bezeichnen pflege. Wenn zu Beginn dieses Jahres die »Graeeuli« fälschlich ihre Stunde wieder gekommen glaubten, so deshalb, weil im Ge folge der großen politischen Umwälzung zunächst aus dem Gebiete der Literatur der »Spartakus« kurzlebige, aber lärmende Triumphe gefeiert hatte, die nur geeignet waren, das Ansehen der Bewegung zu schädigen. Diese Orgien des »Spartakus« sind von allen zuständi gen Stellen der Bewegung von Anfang an mit größter Schärfe abge lehnt worden. Auch das deutsche Leserpublikum war mit vollem Recht nach und nach angeekelt, sich an einem faden Gesinnungsbrei den Magen zu verderben. Tie »Griechlein« glaubten darum, daß diese Mägen wieder aufnahmefähig seien für die von ihnen verab reichte Kost. Die »Griechlein« irrten sich aber, wenn sie meinten, einfach auf die betrunkenen Troßknechte eines literarischen Arbeiter und Soldatenrates zu stoßen. Sie stießen auf eine zahlenmäßig noch kleine, aber geübte Truppe. Diese Truppe ist die Seele des Neichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands. Um diesen Kern eine Kompagnie, ein Regiment und ein Armeekorps zu bauen, ist der Aufbau unserer Arbeit im nächsten Jahrzehnt. Sämtliche Mitarbeiter des »Neichsinstituts« haben sich bereits wissenschaftlich bewährt. Ich nehme keinen Mitarbeiter des Neichs instituts an, der nicht mindestens in einem Werk sein Können schon unter Beweis gestellt hat. Wir hassen den »Spartakus«, der besten falls Gesinnung ohne Können vertritt. Und wir hassen die »Griech lein«, die bestenfalls technisches Können ohne Gesinnung vertreten. Unser Wille ist es, die Gesinnung mit dem Können, die Wissenschaft mit dem politischen Willen zu verbinden zu einer lebendigen Einheit. Die Geschichte Adolf Hitlers und seines Werkes zu schreiben ist meine Absicht seit dem Sommer 1923. Ich wollte damals meine Doktorarbeit über diesen Gegenstand machen und besprach die Frage mit meinem akademischen Lehrer Karl Alexander von Müller und mit nationalsozialistischen Führern, vor allem auch mit Alfred Nosen- berg. Natürlich zeigte sich damals, daß der Plan verfrüht und un möglich war. Auch heute noch scheint mir die Zeit für seine Ver wirklichung nicktt gekommen. Wohl aber wird es eine der Aufgaben des Neichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands sein, schon 6 jetzt eine umfassende Bereitstellung des Materials für eine solche Geschichtsschreibung der Bewegung zu sichern und zu fördern. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, der Beauftragte des Führers für die weltanschauliche Erziehung, Alfred Nosenberg, und der Neichserziehungsminister sind ebenso wie ich überzeugt, daß es unmöglich ist, der Erforschung des Altertums fremder Völker fast eine volle Million, der Erforschung der drängendsten Fragen der neuen deutschen Geschichte dagegen 35 000 Mark zur Verfügung zu stellen. Das Neichswissenschaftsministerium als die aufsichts- fllhrende Behörde des »Neichsinstituts« hat auch bereits die nötigen Schritte getan, um uns ab nächstem Frühjahr die Mittel für die Durchführung unserer wissenschaftlichen Pläne zu sichern. Ich habe bereits in meiner Berliner Rede erklärt, daß am Anfang der Dinge nicht das Geld steht, sondern der Wille. Der Wille wird sich auf die Dauer auch die nötigen materiellen Mittel für den idealen Zweck schaffen. Der ideale Zweck liegt klar vor Augen. Was wir wollen, ist zugleich Arbeitsbeschaffung und Auf rüstung. Wir wollen nicht, daß der schöpferische Wissenschaftler Almosen erhalte. Er soll sein Recht auf das Schassen erhalten. Und er soll dem Staat dafür als Gegengabe g e i st i g e N ü st u n g s - mittel schenken. In diesem Sinne verstehen die führenden In stanzen von Bewegung und Staat unseren Ruf nach einer Erhöhung der Etatmittel. In diesem Sinne rechne ich fest damit, ab 1. April 1936 mit einem vervielfachten Arbeitsprogramm einsetzen zu können. Wenn eine gewisse ausländische Presse — nicht so sehr die ernst haften Organe fremder Völker, als die auch im Ausland verachtete Presse der Emigranten — den Beitritt zahlreicher älterer Gelehrter zum »Neichsinstitut« und vor allem den Beitritt eines Erich Marcks und eines Srbik als »den moralischen Zusammenbruch einer ganzen Gelehrtengencration« bezeichnete, so ist uns dies die willkommene Bestätigung dafiir, daß wir den richtigen Weg des Auf baus gegangen sind. Wir reichen ohne Enge und Kleinlichkeit allen die Hand, die guten Willens sind — und wir werden die, die zur Mitarbeit nicht mehr in der Lage sind, auf den Jsolierschcmel ver bannen, wo sie als einsame Säulenheilige bis zu ihrem Ende aus harren mögen. Ich glaube, daß gerade wir Süddeutschen, die wir einerseits die großen Leistungen des Norddeutschtums und des Preußentums von Friedrich dem Großen über Bismarck zu Hinben- burg—Ludendorff aus tiefster Überzeugung bejahen, andererseits aber dem südöstlichen Deutschtum innerlich nahcstehen, eine Mission der g e i st i g e n Versöhnung erfüllen können. Eine Mission der geistigen Versöhnung möchte ich im übrigen auch im allgemeinen der .Herausgeberschaft Karl Alexander von Müllers (der »Historischen Zeitschrift«) beimessen. Karl Alexander von Müller hat in seinem Programm-Aufsatz darauf hingewiesen, wie innerhalb der Gelehrteinvelt die Mittlergeneration zwischen der »alten« und der »jungen« Generation weithin fehle. Diese Mittler generation liegt heute großenteils »von Flandern bis Arabien in ihren Gräbern verstreut«. Aber sie hat, scheint mir, den Jungen wie den Alten, ein Vermächtnis hinterlassen, dem wir unsererseits uns nicht verschließen werden. Das »Neichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands« ist der erste gelungene Versuch, über die Gegen sätze der Generationen Hinweg zu gemeinsamer Arbeit zu schreiten.
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