Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1934
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- 1934-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1934
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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210, 8. September 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Gramm/Ouabratmeter als Sonderbelastung, namenliich beim Zeit schriften- und Katalogdrmk aus. Aus diesen und sonstigen Grün den hatte die Wirtschaftsgruppe »Druck, Papicrvcrarbeitung und Ver lag« die neue» Preislisten der »Vereinigung Holzhaltig/Holzfrei» abgclehnt und beim Neichswirtschaftsministerium den Antrag gestellt, eine besondere Einigungsstelle mit der Klärung der Papicrpreis- fragen zu beauftragen. Die vorstehend erörterten Papierpreiserhöhungen waren auf der am 28. August in Travemünde abgehaltenen Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins Gegenstand eingehender Bera tungen, die zu dem in unserer Nummer vom 8. September veröfsent- lichten Telegramm an den Reichswirtschastsminister geführt haben. X. M. Edelmann-Nürnberg stellt.Palm-Literatur aus Während des Reichsparteitages ist in den Fenstern der Buch handlung M. Edelmann, Nürnberg, ein Exemplar der seltenen Schrift »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung« aus gestellt, die dem Führer bei der Begrüßung im Rathaussaale von Oberbürgermeister Liebel überreicht wurde. Wegen der Verbreitung dieser Schrift wurde der Nürnberger Buchhändler Palm aus Be fehl Napoleons tu Braunau, der Heimatstadt des Führers er schossen. Auch einige weitere, aus Palm bezügliche seltene Stücke, so ein Porträt und ein Exemplar des Maueranschlages mit dem Wortlaut des Todesurteils, sind dort ausgelegt. Das dem Führer überreichte Exemplar stammt ebenfalls aus dem Besitz der Buchhandlung M. Edelmann. H. Killinger Verl.-Ges. feiert den Tag des Frontsoldaten Bei der Firma Heinrich Killinger Verlagsgesellschaft m. b. H. in Nord hausen fand anläßlich des Tages des Frontsoldaten eine Feier und Ehrung der Kämpfer des Weltkrieges und für das Dritte Reich statt, die teils durch Verwundung, teils durch Krankheit ihre Gesundheit dem Vaterland geopfert haben. Der Betriebsführer, Verlagsdirektor M ö - bius, der selbst bei Kriegsausbruch mit der aktiven Truppe in vor derster Linie an den Kämpfen teilgenommen hat und verwundet wurde, schilderte in packenden, aus dem Herzen kommenden Worten den Beginn des Krieges vor zwanzig Fahren und das gewaltige Ringen draußen an der Front. Er überreichte dann an elf Kämpfer des Weltkrieges und des Dritten Reiches das Werk Adolf Hitlers »Mein Kamps« mit der Widmung des Führers der NS-Kriegsopferversorgung und der Firma mit dem Hinweis, daß hierdurch der Dank des deutschen Volkes zum Ausdruck kommen solle und daß unter der Führung Adolf Hitlers jedes Opfer, welches für das deutsche Volk gebracht würde, seine Anerkennung findet. Wir tun nichts für uns, sondern alles für Deutschlands Die alten Soldaten der Front, die jungen Kämpfer sllr das neue Reich und die Belegschaft forderte er aus, den Frontsoldaten und Führer Adolf Hitler mit einem dreifachen Sieg Heil zu grüßen. Mit dem begeistert gesungenen ersten Vers des Deutschlandliedes endete die erhebende Feier. Verbotene Druckschriften Die im Alle-Welt-Verlag, Neustrelitz, erschienene Druckschrift »Na tionalsozialist und Christ?« sNr. 7 der »In alle-Welt-Hefte) von vr. für. Hans Berg ist gemäß K 7 der Verordnung vom 4. Februar 1833 für Preußen polizeilich beschlagnahmt und eingezogen, ferner die von vr. Otto Strasser, Prag herausgegebene und im Verlag Heinrich Grunov, Prag, erschienene Broschüre »3Ü. Juni. Vorge schichte, Verlauf, Folgen« und die im Deutschen Hort-Verlag, Herrsching, erschienene Druckschrift »Rohm und Genossen« von W. Droehner. Das im Verlag Max Lippold, Leipzig, erschienene Buch »Unsere Führer im Lichte der Rasscnfrage und Charakterologie«, von Alfred Richter wird durch Verfügung vom 8. September 1884 beschlagnahmt und eingezogen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1847 vom 5. September 1834.) Die In Magdeburg erscheinende Halbmonatsschrift »Rordland- wurde bis mit 4. Oktober 1834 verboten. sDcutscher Reichsanzeiger Nr. 288 vom 4. September 1834.) Verkehrsnachrichten Herkunftsbezeichnung bei der Einfuhr von Druckschriften in die Vereinigten Staate» Die Herkunftsbezeichnung »Printeö in« oder »Made in...« muß aus nahmslos in allen Druckschriften eingesetzt werden. Die Ausnahme stellung der Hauptstädte wurde beseitigt. Der Absatz 304 der amerikanischen Zollakte von 1922 schreibt vor, daß alle Einfuhrwaren, soweit ohne Schädigung möglich, schon bei ihrer Herstellung so bezeichnet, gestempelt oder etikettiert werden müssen, daß das Ursprungs land ersichtlich wird. Für Druckschriften ist der Vermerk »Printed in...« vorgeschrieben. Bisher genügte als Herkunftsbezeichnung für Bücher, die in den Hauptstädten der älte ren Enropaländer erschienen waren, die Verlagsangabe. Diese Ausnahmestellung der Hauptstädte wie Berlin, London, Paris, Madrid, Lissabon, Nom usw. ist aufgehoben. Auch bei den Veröffentlichungen, die in den Hauptstädten erschienen sind, genügt nicht mehr die Verlagsangabe, sondern es muß der Vermerk »Printeö in . . .« nicht nur auf der Druckschrift selbst sondern auch auf der Verpackung stehen. Die verschärften Bestimmungen, die wir bereits im Börsenblatt Nr. 88 vom 17. April 1934 veröffentlicht haben, werden, wie aus einer Zuschrift aus New Dort hervorgeht, noch nicht genügend be achtet, was zur Folge hat, daß die einführenden Firmen in den Vereinigten Staaten eine Zollstrafe von 10°/o des Wertes der einge führten Gegenstände bezahlen müssen. Es ist dringend geboten, bei dem Versand nach den Vereinigten Staaten die Vorschriften über die Herkunftsbezeichnung zu beachte«. Versandvorschriften nach dem Saargebiet Die im Börsenblatt Nr. 200 veröffentlichte Liste der Firmen ist durch folgende zu ergänzen: Saarbrücken: Rathausbuchhanölung E. Martin 8 1692 St. Wendel: Missionsbuchhandlung St. Wendel 8 1959 Völklingen: Paul Koitzsch, Buchhandlung 8 355 Personalnachrichten Am 5. September konnte Herr Joseph Luib, Verlagsdirektor in der Firma Herder LCo. zu K r ei b u r g im Breisgau, sein 7V. Lebens jahr in außergewöhnlicher geistiger und körperlicher Frische vollen den. Joseph Luib ist vor mehr als S8 Jahren als Zögling in das Herdersche Verlagshaus eingetreten. Zum Teil in Freibnrg selbst, zum Teil in dem Straßburger Zweiggeschäft machte Joseph Luib seine sechsjährige Lehrzeit durch. Lehrer waren ihm in Kreiburg der Chef des Hauses Benjamin Herder, sodann dessen Teilhaber Franz Joseph Hutter und Prokurist Alois Rees. In Straßburg war Peter Bachmann sein gestrenger Meister. Unter solcher Anlei tung entwickelte sich Joseph Luib kraft eigener guter Begabung, namentlich auch durch Fleiß und Gewissenhaftigkeit zu einem be sonders brauchbaren Gehilfen des Heröerschen Hauses. Im Jahre 1805 wurde ihm Gesamtprokura anvertraut, 1920 Einzelprokura i im Jahre 1921 wurde er Verlagsdirektor. Die Betreuung der aus ländischen Zweiggeschäfte ist Direktor Luib seit Jahren eine Haupt aufgabe. — Dem jugendsrischen Siebziger wünscht der gesamte Buch handel in kollegialer Gesinnung noch viele glückliche Jahre. Am 3. September verstarb im 71. Lebensjahre der Hofbuchhänd ler Herr Friedrich Stessen in Dortmund. Ter Ver storbene, dessen wir zuletzt anläßlich seines siebzigsten Ge burtstages am 8. Juli im Börsenblatt Nr. 102 gedachten, war Inhaber eines von ihm 1801 in Dortmund gegründeten vorwiegend wissenschaftlichen Sortiments. Außerhalb seines Geschäfts hat er sich stets tatkräftig für die Interessen des Buchhandels eingesetzt und tft in verschiedenen buchhändlerischen Organisationen an leitenden Stellen tätig gewesen. Er gehörte u. a. von 1821 bis 1827 dem Nech- nungSausschuß des Börsenvereins und von 1928 bis 1932 dem Fach ausschuß als Vertreter des Sortiments an. Tie Buchhändler-Ver einigung des Rheinisch-Westfälischen Industriegebietes verliert in ihm ihre» Gründer und ihr Ehrenmitglied. Verantwortlich: vr. Hellmuth L a n g e n b u ch c r. — Verantw. Anzctgenleitcr: Walter Herfurlh, Leipzig. — Verlag: Der Biirsciiverctn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Echrislieitnng und Expedition: Leipzig L 1, Gerichtsweg SS, Postschli-bsach 274/70. - Druck: Er,tft H - drich Nachs.. Leipzig C l, Hospitalstraft- Ua—I». — D«: 7SA/VIII. 792
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