Umschlag zu lX? 283, 6. Dezember 1933. Mittwoch, den 8. Dezember 1933. Ein persönliches Schaufenster wird gerade zu Weihnachten vom Buchhändler verlangt. Es gilt, eine Hülle von Büchern zu zeigen, um die Wünsche eines jeden einzelnen zu wecken, es gilt aber auch, die Auswahl aus der Flut des vorhandenen und der Neuerscheinungen so zu treffen, daß sich die Kultur des beratenden Buchhändlers in seinem Schaufenster spiegelt. In dem abgebildeten Schaufenster kann diese Forderung lediglich in der Überschrift zum Ausdruck kommen, da es nicht das einer Buchhandlung ist, sondern sich als eigener Stand in die Berliner Buchmesse einordnet. Oas dunkle Grün der glattbcspanntcn Bück- und Seitcnwände, das sich in den Tannenzweigen auf dem weißen Grund- boden wiederholt, erzeugt eine warme, weihnachtliche Stimmung. Oer Ruhepunkt liegt in dem Hengstenbcrgschen Plakat, das auf starke Pappe aufgezogen und auf die Rückwand genagelt wurde. Oie Bücher streben von beiden Seiten her, sich nach oben verjüngend, dem Plakate zu und haben in ihrer Gesamtheit die Horm eines Tannenbaums. Oiese Horm wird nicht durch Beiwerk deutlich gemacht, sondern das Buch bestimmt die Linie. Graue Würfel (21 cm im Quadrat) und ein fache Glasplatten (ZO x Z0 cm und ZO x öS cm) bilden dazu einen fast unsichtbaren ünterbau. Oas Streben geht dahin, viel zu zeigen, das einzelne Buch aber zur Geltung kommen zu lasten. Oie seitliche und obere ümrahmung des Fensters, hinter der sich die Tiefstrahler befinden, ist schräg gestellt,- sie gibt dem Zensier eine größere Tiefe und Geschlossenheit. Oie Decke ist ebenfalls grün abgespannt, so daß das Licht, welches sich in ihr fängt, grün zurückgeworfen wird. Oer Te-ct besteht wieder aus gestanzten, weißen Kartonbuchstaben. Fritz v. Valtier. Oie Hersteller von Schaufenster-Oekorationsmitteln sind von Herrnv. Valtier, Berlin-Zehlendorf, Hochwildpfad Z7 zu erfahren.