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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1934
- Strukturtyp
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- 1934-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1934
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- Deutsch
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Nr. 178 <N. 98). Leipzig, Donnerstag den 2. August 1934. 101. Jahrgang. RAMwuMerTA. „Woche des deutschen Buches" 4934. Ich erinnere daran, datz bis Montag, den 6. August die Anschriften der Obmänner der Orts- und Arcis- bereine für die ,,Woche des deutschen Buches" zu melden sind. An den Orten, in denen keine Ortsvercine bestehen, ist vom Kreisverein ein Buchhändler als Obmann zu bestimmen und nach hier bis 1«. August zu melden. Buchhändler in diesen Orten, die sich freiwillig zur Verfügung stellen wollen, bitte ich, sich unverzüglich mit den zuständigen Kreisvercinen in Berbindung setzen zu wollen. Es ist erwünscht, datz diejenigen Vertrauensmänner, die bereits dem Börsenvcrein für die Gemeinschafts arbeit gemeldet sind, möglichst auch die Durchführung der Buch-Woche als Obmänner übernehmen. Berlin, den 30. Juli 1934. Arbeitsansschuh zur Vorbereitung der „Woche des deutschen Buches" Reinhart. „Bitte um Klarheit". vr. H. L. — Unter dieser Überschrift befaßt sich HansBott sich nehme an, daß es sich bei den ungezeichneten Glossen in der »Kulturpolitischen Umschau« um Beiträge von Hans Bott selbst handelt) in Heft 3 seiner Zeitschrift: »Die große Übersicht« (Buchkritische Zweimonatshefte, Neue Folge der Zeitschrift: »Der neue Stand«) mit meiner Kritik des Literatursührers von W. R. Lindnsr, die am 23. Juni im Börsenblatt Nr. 144 er schienen ist. Es fällt mir schwer, mich meinerseits mit der Glosse von Hans Bott zu befassen, denn eine ganze Reihe von Wendungen in dieser Glosse zeigen deutlich genug, daß es Hans Bott um eins wirkliche Klärung der Angelegenheit gar nicht zu tun ist; außerdem liegt mir die von Hans Bott angewandte Art liberalistischer Polemik in keiner Weise, um so mehr, als ich der Ansicht sein durfte, datz sie, was den Buchhandel anbetrisft, endgültig über wunden sei; und schließlich halte ich es für merkwürdig, daß Hans Bott in der gleichen Nummer, in der er sich für den Literaturführer von Lindner verwendet, eine Anzeige des Verlages, in dem dieser Literatursührer erschienen ist, bringt. Da es sich aber bei Bott um eine Reihe grundsätzlicher Mißverständnisse handelt, die auf den Nenner: Nationalsozialismus oder nächst? zu bringen sind, halte ich es trotzdem für nötig, mich mit seiner Glosse — auch noch an anderer Stelle — auseinanderzusetzen. Am meisten hat es Herrn Bott die Liste von Autoren angetan, von denen ich in meiner Kritik gesagt habe, daß sie »unter dem nationalsozialistischen Gesichtswinkel nicht verantwortbar« seien. Dieser »nationalsozialistische Gesichtswinkel« ist es, der Herrn Bott anscheinend nicht paßt. Denn er setzt sich für eine Reihe der von mir genannten Autoren ein, weil es sich dabei um »Namen von größerer Geltung« handle, »die nationalsozialistisches Lebensgefühl mehr instinktmäßig als nicht zugehörig empfindet«. Ich habe bis her geglaubt, daß gerade ein gesunder Instinkt in all diesen Fragen von ganz besonderem Wert, von ganz besonderer Zuverlässigkeit und von ganz besonderer Gültigkeit sei. Es wird unseren liberalen Kritikern nie schwer fallen, mit ihrem erleuchteten Verstand zu be weisen, datz die von mir genannten Autoren im Grund genommen doch Nationalsozialisten seien und es lange vor Hitler schon waren! Wir haben ja vor kurzem auch das Beispiel gehabt, daß einer von dieser Sorte dem Nationalsozialismus nachgewiesen hat, daß er bisher keine Weltanschauung gehabt habe, daß er sich diese jetzt nach dem Umschwünge erst schaffen müsse. Ich bekenne, daß ich es für meinen Teil nach wie vor mit dem Instinkt halte, von denen mit dem großen Verstand ist uns in den letzten fünfzehn Jahren genug deutsches Schicksal zerredet und auseinandergeredet worden! Bott nennt dann unter den von mir aufgeführten Autoren, von denen eine Reihe anderer auch ihn nicht zu interessieren scheint, u. a. Herbert Eulenberg, Otto Flake, Max Mohr, Rudolf Pannwitz usw., und es ist ihm »wichtig zu wissen«, inwieweit meine »Ablehnung« »Allgemeingültigkeit beanspruche«. Nun gestehe ich ganz offen, daß ich alle die von mir genannten Autoren und noch eine ganze Reihe der von Lindner aufgeführten dazu persönlich durchaus »ablehne«; aber Herr Bott kann sich darauf verlassen, daß ich mir in dem vorliegenden Falle lange und gründlich über legt habe, was von dieser persönlichen Ablehnung auch von dem beruflichen Platze aus, an dem ich stehe, unter Einrech nung aller notwendigen Rücksichten, öffentlich zu rechtfertigen sei. Ich habe in meiner Kritik auch dann immer noch nicht von Ab lehnung gesprochen, sondern ich habe gesagt, daß die von mir ge nannten Autoren in einem Literatursührer, der behauptet, daß er nur diejenigen »Dichter und Schriftsteller« bringe, dis »unserer Welt- und Lebenseinstellung entsprechen«, »unter nationalsozialisti schem Gesichtswinkel nicht verantwortbar« seien, d. h. also, ich habe nur zum Ausdruck gebracht, daß diese Autoren unserer heuti gen »Welt- und Lebenseinstellung« eben nicht entsprechen. Es ist für jeden, der sich trotzdem mit ihnen befaßt, Privatsache, in die ich ihm nichts hineinzureden habe und in die ich ihm auch nie etwas Hineinreden will. Lindner hat aber in seinem Vorwort zu seinem Literatursührer geschrieben, daß dieser Literaturführer »in erster Linie dem buchhändlerischen Nachwuchs nützlich sein solle«. Der neue Staat aber kann mit Fug und Recht verlangen, daß dieser »buchhändlerische Nachwuchs« so durch und durch national sozialistisch wird, daß er sich auf seine künftige Arbeit unter allen Umständen verlassen kann; er kann also verlangen, daß man ihm nicht Autoren, unter denen sich eine ganze Reihe von Juden und Halbjuden befindet und unter denen eine Reihe anderer ihre Unzu verlässigkeit in dieser Hinsicht bewiesen hat, ausschwätzt, als ob sie »unserer Welt- und Lebenseinstellung« entsprächen. Ich bin in meiner Arbeit mit dafür verantwortlich, datz der buchhändlerische Nachwuchs nationalsozialistisch erzogen wird, und ich nehme mir daher als alter Nationalsozialist das Recht heraus, mich zum Wort zu melden, wo ich diese Erziehung für gefährdet halte. Bott weist daraus hin, daß ich nicht einzelne Bücher der be treffenden Autoren »verworfen« hätte, sondern deren ganzes »Le- benswerk«, und datz dafür »stimmungsmäßige Gründe« nicht aus reichten. Zunächst stelle ich noch einmal fest, daß ich nicht »ver worfen« habe, weder einzelne Bücher noch ein gesamtes Lebens- Werk, sondern datz ich mir lediglich erlaubt habe, zum Ausdruck zu bringen, daß die von mir genannten Autoren »unserer Welt- und 689
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