F- 273, 24. November 1833. Fertige Bücher. »SrI--bI°«I. d. DtIch»Buchh-°r-l. 5k75 k>Iictit um ein kiuöiandbudi gekl es kobokidss in seinem neuen k-omon, visimekk' um dis dickisr'isctis ^nfassung den dämoni- sclien I^öckile. dis im Mnler-gi-uncle den 2sit iki- >Vesen ti-eibsn. t^^^aS Buch ist sehr merkwürdig: es ist der Versuch einer Deutung der russischen Revolution als eines europäisch metaphysischen Geschehens. Man erlebt in den Kapiteln um die Auseinandersetzung mit Stalin und Dostojewski etwas von dem Kampf, der augenblicklich in Rußland auegesochten wird — und zwar nicht als politischen, sondern als Kampf der seelischen Mächte. Die eine Seite der russischen Seele leuchtet dunkel und böse glühend durch ihn hindurch — während die andere, beengt, gequält, versklavt trotzdem ihren alten ewigen Weg zu Gott weitergeht. Denn die Seele eines Landes ist trotz des Titels der Geschichte nicht zu ermorden — so wenig wie die Kämpfe der Gottlosen gegen Gott etwas vermögen, als ihn und seine Realität stärker denn je zu bestätigen. /Äee/ <?Xieser Roman von Grigol Robakidse hat nichts mit den Reportagebüchern über Rußland zu tun, er rührt an das Schwerste, was das russische Volk noch erleiden soll. Großartige und kühne Varia tionen stehen in diesem Roman über das mystische Wort des halb verrückten Mütterchens: „Und wenn du mit deinen Tränen die dunkle Erde unter dir tränkst eine halbe Elle tief, so wird dir wahrlich zur selbigen Stunde noch alles zur Freude gereichen." Diese Erd- und Naturgläubigkeit feiert der Erzähler inbrünstig, sie zwingt ihn auch das Naturgeschehen der Liebe mit leidenschaftlicher Größe zu sehen. Diesen ewigen Konstanten der Erde, der Liebe und des Gottesbewußtseins stellt er die geistige Um artung der Menschen durch den Sowjetstaat gegenüber. Wie könnten solche Romane entstehen, wenn Rußland entgöltet wäre? Wir wissen aus der Erschütte rung dieses Romans »Die gemordete Seele", wie die russische Mystik vergewaltigt wird, aber daß sie nicht untergehen kann. DÄ/arr? /<o^oe/t, -Verte SünckeT'Serku/tL ^Vjf>enn man „Die gemordete Seele" liest, weiß man erst, daß man „nichts" wußte über das wahre Wesen dieses seelenmordenden Staates, den eine furchtbare Revolution geschaffen hat. Hier ist die Psychologie der Russischen Revolution — vielleicht die Psychologie des Revolutionären überhaupt dar gestellt. Möglich ist derartiges nur vom Rande her, aus einer seelischen Sphäre, die in nichts an- gefreffen war von der geistigen Zersetzung der abendländischen Kultur. Aus seinem Urwiffen kann uns der Georgier in klaren Sätzen die Fragwürdigkeit der abendländischen Technik und ihrer letzten Aus wirkung in Sowjet-Rußland veranschaulichen. Gewiß sagt er uns nichts „Neues", aber er sagt es neu und eindringlich, in unheimlichen Zusammenhängen. T/tenr/nc/te /Verre Lrigoi kobolddss Die gemordete Seele Roman, geheftet Z.40, kartoniert 4.60, in Leinen 5.40 s Eugen Diederichs Verlag in Jena sos»