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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1933
- Sprache
- Deutsch
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272, 23. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Ganze überblickt, ist das Entscheidende. Und wenn man noch nicht so weit ist, daß man das Ganze überblicken kann, dann mutz man wenigstens auf das Ganze Hinblicken und einen Punkt zu gewinnen suchen, der den Überblick ermöglicht. Der Lehrchef kann nur zu diesem Punkte hinsllhren, hinaufklettern muß jeder selbst. Selbst wenn er wollte, selbst wenn im Verlauf der täglichen Arbeit die Zeit dafür bliebe, könnte auch der beste Lehrches mit den besten Pädagogischen Fähigkeiten nicht mehr leisten, als seinem Lehrling vormachen, wie es gemacht wird....« Von den »Kleinen Beiträgen» ist besonders erwähnenswert »Tag der deutschen Hausmusik« und »Volkhafte Dichtung der Zeit«, eine Grundliste deutscher Romane. Bei dem letzten Beitrag handelt es sich um einen kurzen Hinweis auf die gleichnamige Schrift, die im Verlag Junker L DlinnhauPt erschien und von vr. Langen- bucher herausgegeben wurde. — Einige »Buchbesprechungen« und »Arbeitsberichte« beschlichen das reichhaltige Novemberhest vom »Deutschen Buchhandlungsgehilfen«. Stn. Kleine Mitteilungen Wie manche den Buchhandel verstehen! — Davon gibt die Ge schäftspraxis eines Versandhauses Zeugnis, auf die wir vor kurzem aufmerksam gemacht wurden. Um seine Angebote schmackhaft zu ma chen, setzt es sich über jede buchhändlerische Ordnung hinweg. Laden preise bestehen für es nicht, sondern werden vielmehr willkürlich er höht, um dann 15, ja 25 Prozent Rabatt anbieten zu können. Von den Verlegern längst herabgesetzte Preise werden als noch gültig genannt und auf diese alten Preise wird ebenfalls Rabatt angeboten. Von der Geschäftsstelle energisch auf das Unstatthafte dieser Praxis hingewiesen, entschuldigt sich die Firma damit, daß sie aus Un kenntnis gehandelt habe bzw. führt sie an, daß sie glaubte, mit dem gewährten Rabatt »den jetzigen Ladenpreis gerade zu treffen«. — Die neue berufsständische Ordnung wird solchen Außenseitern ihr Hand werk legen. Geschäftsführer der Neichskulturkammer. — Der Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda hat in seiner Eigenschaft als Präsident der Neichskulturkammer den Ministerialrat im Neichsmini- sterium für Volksaufklärung und Propaganda vr. S ch m i d t - Leon hardt zum Geschäftsführer der Neichskulturkammer ernannt. Erlaß gegen den Mißbrauch des S.A.-Dienstanzuges. — Wie der »Völkische Beobachter« vom 18. Novbr. berichtet, hat Stabschef Röhm einen Erlaß gegen den Mißbrauch des S.A.-Dienstanzuges heraus gegeben. Er betont darin, daß das Sammeln von Geld sowie das Werben für alle möglichen Schriften und sonstigen Erzeugnisse bei allen Gelegenheiten und an allen Orten einen schlechterdings uner träglichen Umfang angenommen habe und zu einer wahren Land plage geworden sei. Es ginge auf die Tauer nicht an, daß das Publi kum auf der Straße, in Gaststätten, Theatern oder an sonstigen Stätten, wo es Erholung und Ablenkung suche, immer wieder durch sammelnde oder verkaufende S.A.-Männer unter moralischen Druck gesetzt werde. Abgesehen davon, daß darunter die Beliebtheit der S.A. im Volke leide, untergrabe jede Verquickung von S.A.-Zu- gehörigkeit mit geschäftlichen Angelegenheiten das Ansehen der S.A. in der Öffentlichkeit und schädige in jeder Beziehung ihren Geist. Stabschef Röhm verbietet daher allen ihm unterstellten Ein heiten grundsätzlich ein für allemal: 1. jegliche Sammeltätigkeit im Dienstanzug gleichviel zu welchem Zweck und auf welche Veranlassung sie erfolgt; 2. jede Werbung für Zeitungen und Zeitschrif ten, Bücher oder industrielle Erzeugnisse sowie deren Ver kauf im Dienstanzug; 3. die Ausstellung von dienstlichen Ausweisen für Sammel-, Werbe- oder Verkaufszwecke; 4. jegliche Abgabe von Gutachten oder Empfeh lungen für irgendwelche literarischen oder industriellen Erzeugnisse. »Aktions-Ausschuß« der »Korporation der Berliner Buchhändler«. — In einer gemeinschaftlichen Sitzung des Vorstandes und des Haupt ausschusses am 14. November wurde folgender Beschluß gefaßt: In Berücksichtigung der Fortentwicklung der Verhältnisse wird beschlossen, unter Beobachtung des Führerprinzips einen »Aktions-Aus- s ch u ß« zu bilden, der in Gemeinschaft mit dem Hauptausschuß die er forderliche Änderung der »Satzung« vorzunehmen hat. Der »Aktions- Ausschuß« wird gebildet aus den Herren NichardSchmidtsi. Fa. Richard Carl Schmidt L Co.) als Vorsitzenden, Rein hold Bor stell si. Fa. Nicolaische Buchhandlung Borstell L Reimarus) und Io s e p h S t e i n e r si. Fa. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.-G.j. 15V Jahre Tobias Dannheimer in Kempten. — Die Firma Tobias Dannheimer, Sortimentsbuchhandlung und Buch druckerei in Kempten im Allgäu besteht diesen Herbst 150 Jahre. Das Datum der Firmengründung steht nicht ganz genau fest, jeden falls wurde 1783 der Grundstein zu der Werkstatt gelegt, die der 25jährige Dannheimer 1794 als Drucker übernahm. Zunächst druckte er die erste Zeitung des Ortes »Neueste Weltbegebenheiten«, die 1841 in die »Kemptner Zeitung« umgetauft wurde. Auch sonst war die Firma mit der Herstellung von Kalendern für Hauswirte, Bürger und Landleute jahrzehntelang beschäftigt. Auch das »Jntelligenzblatt« und spätere »Wochenblatt« ist seit den Freiheitskriegen bei Dann heimer gedruckt worden. Der erste Verlagskatalog von 1861 zählte 400 verschiedene Titel, der zweite von 1875 nur noch etwa 200 Bücher, Schriften, Bilderwerke und Karten. Die lithographischen Ansichten und Panoramen der Firma genossen guten Ruf. Tobias Dannheimer starb 1861 im 92. Jahre. Nachfolger wurden seine Enkel Heinrich und Karl Dannheimer, die am 1. Januar 1874 gemeinsam durch einen tragischen Tod dahingerafft wurden. Es folgte Wilhelm Dann heimer, der sich zurttckzog und das Geschäft 1916 an Casimir Wasser mann verkaufte, von dessen Erben es der heutige Inhaber, der da malige Prokurist und Schwiegersohn Wassermanns, Herr Karl Edele, 1925 erwarb. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Wittenberg ist heute nicht nur ein Ort geschichtlicher Erinnerung, es wird immer mehr eine Stätte des Wirkens für unsere Tage. Den Einjährigen Höheren Fach kursen der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt war auch in diesem Jahre der Besuch in der — durchgreifend neugeordneten — Luther halle ein gedrängtes Nacherleben der volkserneuernden Persönlich keit Luthers inmitten einer geistig und kulturell stark in Bewegung geratenen Zeit. Der nimmermüde und immer wieder begeisternde Freund und Führer der Anstalt in Wittenberg, Pastor Sievers- Eutzsch, ließ in der Schloßkirche jene Tage in ihrer ganzen Bedeu tung für heute wach werden, und der Leiter des städtischen Archivs, Oberinspektor Kummerow, gewährte Einblick in die alten Ur kunden und Geschäftsbücher des Rates, deren Einträge viele kleine Züge zu den Bildern der Reformatoren und ihrer Helfer einschließlich ihrer Drucker beitragen. Uber all das hinaus fesselte in seinem vor einigen Jahren gegründeten Forschungsheim für Weltanschauung Pastor a. D. vr. Kleinschmidt an Hand seiner Schausammlun gen mit den Darlegungen, wie sehr rechte wissenschaftliche Forschung der wahren Religion eine Vertiefung bringen muß und wie nur Irrwege auf beiden Seiten zur Trennung führen. Wiederum be deuteten Überraschungen in diesem Jahre zwei neugegründete Samm lungen. »Wie ein Buch entsteht«, zitierte ein Teilnehmer im Brehm- Museum. Dort liegen die Expeditions- und Jagdtagebücher Brehms, seine Schußbücher und Notizbücher, die Vogelbälge aus der Samm lung des Brehmfreundes von der Gabelentz — die große Sammlung der sonstigen Bälge ist längst in Amerika —, die Konzepte, Skizzen und Handzeichnungen Brehms, druckreifes Manuskript, Probeabzüge und fertige Bände von seinem »Tierleben«. Von der treibenden Idee über die forschende Tat bis zur heutigen Gestaltung liegt hier die weltbedeutende Arbeit eines evangelischen Pfarrerssohnes offenbar. Im evangelischen Pfarrhaus-Archi-v aber wußte dann der Gründer und Leiter Pastor a. D. Angermann anschließend insgesamt an Bilder-, Autogramm- und Buchsammlungen die Kulturbedeutung von Pfarrhäusern und Pfarrerfamilien so anschaulich zu schildern, daß auch hier der Abschied nicht leicht wurde. Den Abschluß des Tages bildete eine Weihestunde in der vor einigen Jahren wunderschön und raumweit erneuerten Stadtkirche, Luthers Predigtkirche. Musik direktor Sieber schloß einer Konzertprobe auf Bitten eigens eine kurze Phantasie an über den Lutherchoral »Ein feste Burg«. So klang der Besuch Wittenbergs feierlich und majestätisch aus. Alle aber, die ihn zu einem tiefen Erlebnis werden ließen, grüßt auch hier der Dank der Teilnehmer. F. Fachgruppe Buchhandel im DHB., Ortsgruppe Stuttgart. — Die Winterbildungsarbeit wurde am 17. Oktober mit einem Vortrag von Herrn Rektor Kübler, Leiter der Volkshochschule, über »Volksbildung im neuen Staat« eröffnet. Der Redner stellte in seinen Ausführungen die neuen Aufgaben und die Zusammenarbeit aller Volksbildner und Buchhändler usw. in den Vordergrund. Anschließend daran wurde in kurzen Worten über die Bildungsarbeit der Fachgruppe berichtet. Herr Studiendirektor G. Schiefer wurde als Leiter für die »Arbeitsgemeinschaft über das nationalsozia listische Schrifttum« gewonnen. Studiendirektor Schiefer gab an den ersten beiden Abenden einen fesselnden Rückblick über den Nationalsozialismus und eine kurze Auslegung des nationalsozialisti schen Programms. In den nächsten Abenden sollen verschiedene Bücher, welche von den Teilnehmern der Arbeitsgemeinschaft vor- 899
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