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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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272, 23. November 1933. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. swis-nit-tt d. Dtlchn Buchhandel. her durchgearbeitet werde», besprochen werden. Als erstes Buch ist »Hitler, Mein Kamps» vorgesehen. Für unsere zur Gehilfenprüfung im Frühjahr 1934 angemeldeten Lehrlinge wird ein Lehrlingskursus eingerichtet. Der Lehr ling soll durch fachliche Neserate, die von verschiedenen Berufs kollegen der Fachgruppe übernommen wurden, gründlich auf diese Prüfung vorbereitet werden. Die seit etwa einem Jahr bestehende Übungsfirma gibt den Lehrlingen und Junggehilsen unseres Berufes die Möglichkeit zu einer vielseitigen Weiterbildung. Die ltbungssirma arbeitet als Verlagsunternehmen. Später soll diese Firma durch eine Sorti mentsbuchhandlung ergänzt werden. Am 21. November sprach Herr von Haller sKampfbund sür deutsche Kultur) über »Dichtung als Gestalterin deut scher Zukunft«. Der Höhepunkt der Winterarbeit wird bas »Erste Wochenend- tresfen des Württembeigischen Buchhandels am 2. und 8. Dezember 1933» sein, das die Fachgruppe in Gemeinschaft mit dem Wllrttem» belgischen Buchhänbierverein und der Fachgruppe Buchhandel des Verbandes weiblicher Angestellten <VwA) veranstaltet. Fachgruppe Buchhandel !m DHV., Ortsgruppe Tübingen. — Am 15. November fand die Gründungsversammlung der Fachgruppe statt, zu deren Leitung Kollege F. Pslng berufen wurde. Die Fachgruppe wird, den besonderen Verhältnissen Rechnung tragend, in Form einer Arbeitsgemeinschaft zunächst das Gebiet der Buchhandelsbetriebslehre durcharbeiten. Bezirkssachgruppc Buchhandel im DHV-, Bezirk Westmark. — Es sei nochmals an bas Bezirkstrefsen am 3. Dezember 1933 vor mittags 1V.3V Uhr !m Kölner DHV.-HauS erinnert. Bei diesem Tressen sollen unter Leitung von Professor Joses Antz die wichtigsten Weihnachisbücher besprochen werden. Wer noch keine Einladung er halten hat, möge sie umgehend bei der Geschäftsstelle, Köln, Goeben- straße 1V, anfordern. Anmeldungen zur Teilnahme sind an Kol legen H. Drömert, Köln-Zollstock, Gottesweg 94, zu richten. Das Bezirkstresfen bekommt dadurch eine ganz besondere Bedeu tung, baß E. E. Dwinger daran teilnehmen wird, um einige Stunden in zwanglosem Beisammensein mit dem Rheinischen Buch handel zu verleben. Buchhändler Im Rundfunk. — über »Buch und Buchmesse im neuenStaat» spricht am 3g. November im Deutschlandfender um 11.39 Uhr Buchhändler Hans Höynck -Charlottenburg. Kulturetatsörderung. — In der Ansprache, die Ministerpräsident Göring gelegentlich seiner letzten Nomreise in der Deutschen Akademie an die dortigen Künstler richtete, hat er, den Meldungen der Presse nach, u. a. betont, datz geradetnZeiten der Notsich die Krast einer Regierung dadurch erweisen müsse, baß sie den kulturellen Aufgaben gerecht werde. Die damit bekundete Stellungnahme sichert dem Ministerpräsidenten Göring gerade seitens des Buchhandels dankbarste Anerkennung, darf man doch die Gewißheit daraus entnehmen, daß die preußische Negie rung sich die Wicderauffüilung der so bedenklich geschrumpstenKuitur- etats besonders angelegen sein lassen wird. Tag der graphischen Jugend, 18. und 19. November in Berlin. — Die graphische Jugend des Deutschen Arbeiterverbandes des graphi schen Gewerbes veranstaltete anläßlich der Ausstellung »Die Kamera« am 18. und 19. November in Berlin einen »Tag der graphischen Ju gend«. Tausende Lehrlinge aus den graphischen Betrieben aus dem ganzen Reiche kamen nach Berlin. In Erkenntnis des berufsbildenden Wertes dieser Veranstaltung und der Ausstellung haben die Lehr meister und Arbeitgeber durch Urlaubs- und Zuschußgewährung ihren Lehrlingen die Fahrt ermöglicht, ein Zeichen des neuen Geistes im graphischen Gewerbe. — Ganz besondere Bedeutung erhielt aber diese Veranstaltung durch die einzigartige und großzügige Idee, die graphi sche Jugend an diesen Tagen ganz in den Dienst der Werbung für die Erzeugnisse des Gesamtgewerbes zu stellen. Zwei Werbeumzüge mit Transparenten und Werbewagen der Jugend haben in der Reichs hauptstadt, insbesondere auch für das deutsche Buch, Propaganda ge macht. Am Sonnabend-Vormittag wurde das Ullstein-Druckhaus in Tempelhos besichtigt. Eine große Kundgebung in der Ausstellungs halle II am Kaiserdamm bildete den Höhepunkt der Veranstaltung. Verbotene Druckschristcn. — Alle Exemplare der Broschüre »Junge Garde« Nr. 19, Jahrgang 1933 sind unbrauchbar zu machen. Die Verbreitung der ausländischen Druckschriften »SokSl« (War schau); »Lienzer Nachrichten» (Lienz, Österreich) ist im Inland bis aus weiteres verboten. 900 Die Druckschriften »Der Diktator» von Bernhard Handmann, Verleger: Wahrheit und Recht, Groß-Jena bei Naumburg (II v 510/33. Berlin, 19. 11. 33. Geh. StaatspolA.); — »Bruin Boek», Ver leger: Scheltens L Giltap, Amsterdam (III1 159/33. Berlin, 19.11.33. Geh. StaatspolA.) sind gemäß ß 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 sür den Bereich des Landes Preußen beschlagnahmt und ein gezogen. Das Vcrbreitungsverbot des »Aargauer Tagblatt« im Inland wird mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 ausgehoben. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1799 vom 29. November 1933.) 'kersonalnackrickten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Hamburg starb am 9. November im Alter von 93 Jahren der Musik- schriftsteller Heinrich C. Chevalley; in München im Alter von 98 Jahren Geh, Oberbaurat Theodor Krepta g, Schöpfer des Waichcnseewerks: in München der Historiker Geh. Archivrat vr. Franz Taver Glasschröder sin Berlin am 14. No vember im Alter von 74 Jahren der Ornithologe vr. E r n st H ar te r t; am 8. November in Berlin der Chemiker vr. Hugo Mi chaelis; am 31. Oktober in Breslau im 91. Jahre der Kunst historiker Professor vr. Bernhard Patzak; am 4. November in Paris im Alter von 79 Jahren Professor Pierre Roux, Direktor des Institut Pasteur; in Halle a. S. im Alter von 89 Jahren der Mathematiker Geheimrat Pros. vr. Albert Wangertn. Sprecksaal 2n eigener Sache! Brief an den deutschen Buchhandel von Karl Rauch, Herausgeber der »Literarischen Welt, Neue Folge 1933«. Dieser Tage stand in der »Thüringischen Staatszei tung« nachstehender Aufsatz zu lesen: »Sowas gibt es noch! Wie sonderbare Heilige man unter den Literaten finden kann, beweist ein Fall, der sich jüngst in Berlin zugetragen hat. Die Reichs- sachschast Erzähler im Reichsvcrband der deutschen Schriftsteller ver anstaltete einen össentlichen Abend, an dem der Herausgeber der »Literarischen Welt«, ein gewisser Herr Karl Rauch, einen über blick über die augenblickliche Lage der deutschen Erzählerkunst gab. Die Ausführungen, die nach Presseberichten bei dieser Gelegenheit gemacht wurden, und die praktischen Beispiele für das, was Herr Rauch als neubeutsche Erzählerkunst anpreisen zu müssen glaubte, lassen uns diesen Herrn als einen würdigen Nachfolger des früheren Herausgebers der »Literarischen Welt», Willy Haas, erscheinen, der dem Snob-Ungeist des Berliner Kurfürftendammpublikums schnoddrig und schnöde zu huldigen pflegte. Wir glauben noch immer nicht so recht an die geistige Gleichschaltung im Verlag Rowohlt, dessen Haus blatt ja die »Literarische Welt« ist. Herr Rauch erklärt — wir ver lassen uns auf die Zuverlässigkeit der Berliner Berichterstattung —, »ehe man sich damit besasse, die neue deutsche Literatur zu fördern, müßten erst neue Kritiker da sein, dis ihr den Boden bereiteten. Literaturhistoriker vom Schlage Adols Bartels, die einsach die Vcrlagskaialoge abschrieben und Rudolf Herzog mit Gustav Frcnssen gleichstellten, kämen dabei allerdings nicht in Frage«. Hier kommt unter der märzenfrischen braunen Tünche bei Herrn Rauch der Literat des Novembersystems zum Durchbruch, der mit einer schon erstaunlichen Unkenntnis (um keinen deutlicheren Aus druck zu brauchen) die wissenschaftliche und literaturgcschichtliche Arbeit eines Mannes diffamiert, der für die deutsche Erzählerkunst hundertmal mehr geleistet hat als der Herausgeber der »Literarischen Belt«, hinter dessen anspruchsvollem Namen sich ein recht enger Kreis sehr zwciselhaster literarischer Erscheinungen verbirgt. Sowas gibt es also noch i» Berlin! Solche unglaublichen Wert- bzw. llnwcrt- urteile können-in den gleichgeschalteten Literaienkreisen der Reichs- Hauptstadt noch heute gefällt werden! Wen» Herr Rauch dann noch die Unverfrorenheit besitzt, zu sagen, »ein neuer Lessing tue not, der nicht nach Gesinnungstüchtigkeit, sondern nach Berufung frage, und der Wissen, Ersahrung, Bildung, Kunst und Instinkt genug besitze, nur gerechte Maßstäbe anzulegen«, so kommt im Zusammenhang mit dem Namen Bartels eine so unerhörte indirekte Unterstellung zum Ausdruck, baß man sich fragen muß, ob denn die Reichssachschast der Erzähler Io von Gott und aller Welt verlasse» ist, in ihrem Kreise derartige Anpöbelungen eines nationalsozialistischen Literaturwissen schaftiers zu dulden, oder ob hier etwa ein Akt der Wiedervergeltung inszeniert werben sollte.
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