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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 272, 23. November 1933. Sprechsaal Börsen«!»,, s. d. D,s«n Buchhandel. fähig warl) unverändert die gleiche geblieben. Auch wenn ich nie die Mitgliedschaft der NSDAP, erworben habe, so habe ich immer — jeder meiner Aufsätze über Jahre hin beweist das! — im Lager derer gestanden, deren Denken und Wollen Deutschland hieß, nur Deutsch land. Wenn ich nach langen bitteren Jahren der Erfolglosigkeit, des schier ergebnislosen Bemühens und Kämpfens, für deren reiche und kräftigende Erfahrungen ich dem Schicksal immer dankbar bleiben werde, im Mai 1933 berufen wurde, ans dem zersetzenden Asphalt blatt, das zuvor die Literarische Weit gewesen ist, ein Blatt deutscher Geistigkeit, einen geistigen Faktor des Hitlerschen Deutschland zu machen, so erfüllt mich das mit froher Genugtuung und zugleich mit dem Gefühl der schweren Verantwortung, die da mir zugesallen ist. Bedeutsam war aber auch für den Beginn dieser meiner jetzigen Arbeit und ihren Ausbau in mir die Empfindung, Buchhändler zu fein und so jetzt und künftig mit diesem meinem Blatte »Die Liierari sche Well, Nene Folge 1933« dem deuischen Buche weithin und den inneren und äußeren Notwendigkeiten gerade auch des deutschen Sor timentsbuchhandels verpflichtet zu sein und mit Freude verpflichtet zu bleiben. Stimmen des In- und Auslandes bestätigen Tag für Tag, wie entscheidend meine Zeitschrift bereits zum Pionier des werden den und wachsenden neuen Deutschland bodenständiger und parteiloser Geistigkeit geworden ist. Erkennt der Buchhandel die Werte und Mög lichkeiten dieser Arbeit, so kann aus ihr noch unendlich viel Gutes sprießen. Wissen möge er, daß für meine Arbeit es stets und immer nur die eine Richtschnur geben wird: für deutsche Dichtung, für deutsches Buch, für Deutschlands Zukunft und den dieser bienenden Buchhandel. Kragt mich jemand nach meiner Berufsauffassung, so kann ich ihm heute im Herbst 1933 nicht anders antworten, als ich im Jahre 1922 svor elf Jahren als grüner Junge und eben erst mit dem Buch handel Beginnender) für die Zeitschrift »Der Weiße Ritter« es auf- schrieb: So ist vom selbständig wirkenden Buchhändler als erstes zu fordern, daß sein Betrieb Gesicht habe, daß eine ganze Per sönlichkeit darin stehe und sich darin auswirke. Gerade in unserer Zeit, wo wirtschaftliche Bedrängnis es wieder wahr macht, daß einer sür den Erwerb geistiger Güter leiblichen Hunger zu tragen lernt..., ist höchste Verantwortung in die Hand des Buchhändlers gelegt. Soll er seine Aufgabe im Dienste der Volksgesamtheit wahrhaft erfüllen, so mutz wohl in ihm etwas vom Priester und vom König sich einen... Das deutsche und europäische Chaos ist heute so groß, daß in ihm wie der alle Möglichkeiten aufgeschlossen liegen. Jener Buchhandel, der an der Gestaltung des deutschen kulturellen Lebens inneren Anteil nimmt, steht vor gewaltigen Ausgaben. Nach seiner Krasi an ihrer Erfüllung mitzuhelfen, ist wohl ein Menschenleben wert. Die Bücherstuben, in denen die Persönlichkeit ihres Leiters einen eigenen Geist und den Kristallisationspnnkt einer »schöpferischen Gemeinde« schasst, sind mit Anfänge neuer Volkswerdnng. Und wo immer solcher Anfang besteht, da ist er verpflichtend, fordert er ritterlich-mannhafte Haltung und treue Hingabe im Dienste des Grals, der seine Ritterschaft entsendet, die Welt lebendig neuer Ordnung znznsühren. Das klingt reichlich überschwenglich, und man möge mir heute zugute halten, daß ich es als Vierundzwanzigjähriger geschrieben habe. Im sachlichen Bollen, im bindenden Ziel aber gilt es wie da mals heute noch verstärkt für jeden Buchhändler, der feine Aufgabe kennt und erfüllt als Teilglied der Nation, die zu ihrer eigenen Be- wußtwerdung, zur Wahrung ihrer heiligen Rechte und zur Wandlung einer chaotischen Welt in neue Ordnung zu Beginn des Jahres 1933 ausgebrochen ist und der bis zum letzten Atemzug unsere Arbeit zu- gehöri, oder wir wären nichts nütze. Für Deutschland, nur sür Deutschland arbeitet die »Lite rarische Belt, Nene Folge 1933«. Und statt im Dunkeln mich zu be fehden und anzuzweiseln, bitte ich um das Mittnn aller an dieser Arbeit zu unser aller Nutz und Frommen. Karl Rauch. Die »Thüringische S t a a t s z e i t u n g» teilt uns mit, daß sie Len oben genannten Herrn von H., der die Notiz »Sowas gibt es nochl« gebracht hat, entlassen hat. Damit ist diese Ange legenheit in einer Weise erledigt, die dem im neuen Deutschland herr schenden Sauberkeitsgesühl innerhalb geistiger Auseinandersetzungen entspricht. Herr Karl Rauch hat die Rechtfertigung gefunden, die er verlangen konnte. Wir haben seine Einsendung »In eigener Sache« trotzdem ungekürzt wiedergegeben, um ihm die Möglichkeit zu lassen, sich gegen die zahlreichen latenten und akuten Vorwürfe, die man ihm und seiner Arbeit immer wieder macht, zur Wehr zu setzen. — Ferner veröffentlichen wir nachstehend die Erwiderung des Herrn vr. Spe- mann, dem wir ebenfalls von dem Artikel des Herrn Ranch Kenntnis gegeben hatten. Die Schriftleitung. Wer den Aufsatz gelesen hat, in dem Herr Rauch sich mit meiner Denkschrift »Der schöngeistige Verlag und die Lage« besaßt, der wird verstehen, daß ich ihn nicht in demselben Maß «sachlich« finden konnte, als Herr Rauch dies offenbar selber tut; an Stelle einer wirklichen Auseinandersetzung nahm dieser Aufsatz gegen die von mir im Interesse unserer Gemeinschaftsarbeit sür das deutsche Buch ge machten Vorschläge und gegen mich persönlich in einer Form Stel lung, die nicht nur von mir, sondern anch von zahlreichen Berufs- genosfen als ungehörig empfunden wurde und eine Zurückweisung erforderte. Sowohl meine Denkschrift als auch mein zweiter Aufsatz »Klare Grundbegriffe — auch im schöngeistigen Verlag« haben mir eine außerordentliche Fülle von zustimmenden Briefen, ja Tele gramme gebracht, sodaß ich das Gefühl haben durste, nur das aus gesprochen zu haben, was viele von uns und vielleicht nicht die Schlechtesten bewegt. Ich sehe dagegen aus den vorstehenden Zeilen des Herrn Rauch, daß ich ihm in einem wichtigen Punkte sehr Unrecht getan habe, näm lich baß er den Krieg als Freiwilliger bereits ab 191k mitgemacht hat; ich wußte dies nicht und bedauere daher aufrichtig die von mir gebrauchte Wendung, die erkennen läßt, daß ich Herrn Rauch damals noch »zu Hause» vermutete. Bei dieser Gelegenheit möchte ich zugleich erklären, daß ich den anonymen Angriff auf Herrn Rauch und die von ihm herausgegebene neue »Literarische Belt« scharf verurteile; die Zeitschrift hat unter ihrer neuen Besitzerin und ihrem neuen Her ausgeber bisher sehr ernste und verantwortungsbewußte Arbeit ge leistet. So muß ich denn Herrn Rauch gegen sich selbst in Schutz nehmen und ihm schon wieder widersprechen, wenn er sich nicht in erster Linie als Redakteur fühlt; er beweist ja gerade durch seine Leistung, daß hier »die starken Wurzeln seiner Kraft sind«. Wenn Herrn Rauchs eigentliche Liebe aber dem Buchhandel gilt, so wollen wir dies gerne zur Kenntnis nehmen und die Vermutung aus- sprechen, daß nur diese Liebs ihn zu Entgleisungen verleitet hat, die zurückgewiesen werden mußten. Adolf Spemann. Anfragen und Adressengesuche. Wer liefert Schußbücher für Jäger in eleganter Ausführung? (Erich Schroeder, Halberstadt.) Wer kennt den Niescnstruwwelpeter in Großfolio-Formai? (Karl Pfankuch, Braunschweig.) Wer kennt den Verlag des von F. Kredel illustrierten Lieder buches »Wer will unter die Soldaten«? (Johann Ambrosius Barth, Leipzig.) Wer kennt ein Kinderbuch mit bunten Lithos vom Knecht des Klosters Behnin, der im Sumpf ertrank? (Pseffer'sche Buchh-, Bielefeld.) Wer kennt den Lieferanten des Spruches: »Mein Glaube« von v. Schulz? <L. Thiele, Köthen.) Wer liefert aus Büchern sitzende Eule aus Holz, Porzellan oder Guß, 59—89 vm hoch? (Ed. Lippott, Kufstein.) Adresse gesucht vom Reisenden Max Schuster, zuletzt in Plauen i. V. wohnhaft. (Hesse L Becker, Leipzig.) Inhaltsverzeichnis Bekanntmachung: Arbeitgeber-Verband der Deutschen Buch händler, Sitz Leipzig, betr. Beitrag. S. 895. Artikel: Die Deutsche Akademie der Dichtung. Bon Langenbucher. S. 895. Bulgarien und sein Verlagsbuchhandel. Von vn. Fr. Baltisch. S. 897. »Der deutsche Buchhandlungsgehilfe« November 1933. S. 898. Kleine Mitteilungen S. 899—999: Wie manche den Buch handel verstehenl / Geschäftsführer der Reichskulturkammer / Er laß gegen den Mißbrauch des S.A.-Dienstanzugcs / Aktions- Ausschuß der Korporation, Berlin / 159 Jahre Tobias Dann- heimer, Kempten / Deutsche Buchhändler-Lehranstalt / Fach gruppe Buchhandel, Stuttgart / besgl. Tübingen / desgl. Bez. Westmark / Buchhändler im Rundfunk / Kultnretatförberung / Tag der graphischen Jugend / Verbotene Druckschriften. Personalnachrichten S. 999: Todesnachrichten aus Wissen schaft, Literatur und Kunst. SPrechsaalS. 999: In eigener Sachel / Anfragen und Adressen gesuche. S-ci»n„°°iN,ch, vr. HlllmI,td LanbuHir. Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl, 902 Verlaa- Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhäudleihaus. Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 sBuchhändlcrhauol. Pvstschlicbiach 274/7V.
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