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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1933
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- 1933-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1933
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NedMioueUer Ml. Arbeitgeber-Derband der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig. Die Einziehung des Beitrags für das Jahr 1933 wird dem nächst durch Postnachnahme oder Barfaktur vorgenommen werden. Nach tz 8 der Satzung beträgt der Beitrag für je 1000 Mark Jahreslohnsumme 1 Mark, mindestens jedoch 10 Mark jährlich. Wir bitten unsere Mitglieder, die Postnachnahmen einzulösen bzw. ihren Kommissionären Anweisung zur Einlösung der vorgelegten Vorfakturen zu geben. Mitglieder, die einer Landes- oder Ortsgruppe des Verbandes angeschlossen sind, haben an den Rcichsverband keinen Beitrag zu leisten. Die Landes- und Ortsgruppen erhalten wegen der Zah lung ihres Beitrags an den Reichsverband besonderes Schreiben. Leipzig, den 20. November 1933. vr. H e ß. Die Deutsche Akademie der Dichtung.*) 1. Historischer Rückblick über die Entwicklung des Akademicgedan- kens bis zur Bildung der Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste. Die Preußische Dichterakademie (»Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste«) wurde im Herbst 1926 von dem damaligen preußischen Kultusminister Becker ins Leben geru fen. Die Idee einer Akademie des Deutschen Schrifttums war freilich nicht von iW erfunden worden. Sie hatte die besten deut schen Geister schon seit fast zwei Jahrhunderten beschäftigt. Einen historischen überblick über die Entwicklung des Gedankens einer Dichterakademie gibt Mexander Amersdorffer in dem 1929 erschienenen ersten »Jahrbuch der Sektion für Dichtkunst 1929« Seite 8 bis 26. (S. Fischer Verlag.) Wir zitieren daraus die folgenden Angaben: Die ersten Dichter, die in die von dem Kurfürsten Friedrich III. im Jahre 1696 gegründete Akademie, die lediglich für die Pflege der bildenden Künste ausersehen war fim Jahre 1700 folgte die Stiftung der »Sozietät (später Akademie) der Wissenschaften, der neben ihren eigentlichen wissenschaftlichen Auf gaben auch die Pflege der deutschen Sprache zur besonderen Pflicht gemacht wurde«), Aufnahme fanden, waren die am 11. März 1786 gewählten Karl Wilhelm Ramler und Johann Jakob Engel; im August 1786 kam dazu noch Johann Wilhelm Ludwig Gleim. »Sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, weil nur bildende Künstler ordentliche Mitglieder werden könnten . . .« »Aus den erhaltenen Protokollen und Berichten der Zeit ist uns noch heute fühlbar, daß die Mitarbeit dieser Dichter sehr belebend auf die Akademie gewirkt hat. Sie gaben Anregungen, hielten Reden und Vorträge und lie ferten Gedichte zu feierlichen Sitzungen». Am 27. September 1788 wurde der Fabeldichter Gottlieb Conrad Pfefsel von der Akademie der Künste zum Ehrenmitglied gewählt. Ihm folgte am II. Februar 1789 Herzog Karl August von Sachsen-Weimar; in der feierlichen Sitzung, auf der er in die Akademie eingeführt wurde, wurden Goethe, Herder und Wieland *) Dieser Aufsatz erschien in der hier vorliegenden Fassung — abgesehen von einigen kleineren Änderungen — als Anhang I in der Broschüre: »Volkhaste Dichtung der Zeit», Verlag Junker L Dlinn- haupt, Berlin (s. Börsenblatt Nr. LK5 vom 14. November, S. 887). zu Ehrenmitgliedern gewählt. Sie nahmen die Wahl an. Goethe dankte mit folgenden Worten: »Meinem aufrichtigen Danke füge ich die Versicherung hinzu: daß ich eifrig wünsche, zu dem rühm lichen Endzweck, welchen sich die Akademie vorgesteckt, nach meinen wenigen Kräften mitwürcken zu können«. Wieland dankte in ähn licher Weise. Er meinte, daß »bloß die Liebe zur Kunst und das zwischen allen Künsten und Wissenschaften stattfindende schwester liche Band« ihm »einigen entfernten Anspruch geben konnte» aus die Ehrung, die ihm durch die Aufnahme in die Akademie der Künste widerfahren war. Am 11. April 1831 widerfuhr als den letzten Dichtern die Ehrung der Aufnahme in die Akademie der Künste den beiden Romantikern August Wilhelm von Schlegel und Johann Ludwig Tieck. In für ihn selbst wenig erfreuliche Beziehungen zur Akademie der Künste trat einmal auch Theodor Fontane, der acht Monate lang als erster ständiger Sekretär der Akademie tätig war. Im Jahre 1861 arbeitete Leopold von Ranke den »Entwurf zu einer Akademie für die deutsche Sprache und Schrift» aus, aus dem hervorgeht, daß Ranke diese Akademie »mit dem lebenden Schrifttum in nahe Beziehung setzen wollte«. »Rankes Plan wurde nicht ausgeführt, der Gedanke an die Stiftung einer Deutschen, der Sprache und Literatur dienenden Akademie sollte aber von nun an nicht mehr verschwinden. Neue Nahrung fand er in dem Hoch gefühl der siegreichen Kriegszcit 1870/71. Gustav Freytag erörterte ihn, wie Karl Emil Franzos (»Deutsche Dichtung« 1902/03) berich tet, eingehend im Hauptquartier mit dem Kronprinzen, dem späte ren Kaiser Friedrich». (Siehe Seite 19 im Jahrbuch der Sektion für Dichtkunst 1929.) Der Gedanke einer Deutschen Dichterakademie schlief auch in den Jahrzehnten nach dem Siebzigerkrieg nicht ein. Der schon ge nannte Literarhistoriker Karl Emil Franzos hielt in seiner Zeit schrift »Deutsche Dichtung« eine Umfrage »an eine große Zahl von Dichtern, Literarhistorikern und anderen Gelehrten«, um den Aka demiegedanken »zur öffentlichen Aussprache zu stellen«. Franzos erhielt 73 Antworten, 30 Schriftsteller und Gelehrte waren für die Schaffung einer Dichterakademie, 43 dagegen. Unter den Gegnern einer Dichterakademie befanden sich unter anderen Karl Bleibtreu, Richard Dehmel, Theodor Mommsen und der Philosoph Friedrich Paulsen, der folgendes bemerkt: »Die deutsche Sprache und Literatur ist als wildwachsender Wald ge diehen, ich liebe sie als solche und glaube nicht, daß sie bei garten- mäßiger Pflege größer und schöner werden würde«. Unter den Be fürwortern des Akademieplanes befanden sich u. a. Martin Greis, Friedrich Lienhard und Ernst von Wildenbruch, der »den Mangel an Interesse« beklagte, »mit dem nicht nur der Staat, sondern die Dichter und Schriftsteller in Deutschland selbst den Umstand an- sehen, daß die Literatur bei uns noch immer nicht als Ferment des staatlichen Lebens, sondern als eine sich selbst zu überlassende, höch stens zu zensurierende Tätigkeit betrachtet wird». Amersdorffer schreibt in seinem Bericht zur Vorgeschichte der Sektion für Dichtkunst im »Jahrbuch der Sektion für Dichtkunst 1929« auf Seite 22 noch: »Einer der entschiedensten Gegner des Akademiegedankens, Theodor Mommsen, warnte mit scharfen Wor ten vor dem voraussichtlich zu erwartenden lokalen Charakter einer Literaturakademie in Berlin, das keineswegs die Hauptstadt der Deutschen Kunst sei, wie Paris für das literarische Frankreich. Die Zusammensetzung aus über ganz Deutschland verstreuten Mitglie- 895
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